Es stellte sieh jedoch bald der Uebelstand heraus, dass durch Senkungen der Kollspur, Abschliff der Rollen u. s. w., die Gleichförmigkeit der Lastvertheilung öfters litt, die Drehung also sehr beschwerlich wurde, und wandte man sich desshalb wieder der ursprünglichen Construction zu, welche die Brückenlast mehr oder weniger auf den Zapfen überträgt. Indess ist dieses Zuwenden nur ein theilweises, weil, wie wir gleich sehen werden, die Präcision, mit welcher Eisenbahndrehbrücken gehandhabt werden und spielen müssen, den Werth der Rollkränze wieder hervortreten liess. In neuester Zeit also wendet man beide Systeme und auch die Com- plication an, den Zapfen auch dann zur Tragung mit zu verwenden, wenn die Brücke auf Rollen läuft. Uebersehen wir nun das Wesen der Tragung der Drehbrücke überhaupt, so kann man die sämmtlichen Drehbrücken in dieser Hinsicht in drei Gruppen trennen, nämlich: a) Drehbrücken mit Rollkranz und mit einem festen, das Brückengewicht entweder gar nicht oder nur theilweise tragenden Zapfen. b) Drehbrücken ohne Rollkranz mit einem festen Zapfen, welcher das gesammte Brückengewicht während der Drehung aufnimmt. c) Drehbrücken ohne R o 11 k ra n z mit beweglichem Zapfen, welcher das gesammte Brückengewicht während der Drehung aufnimmt. Wir kommen auf diese Eintheilung der Drehbrücken als bald zurück. dj Bewegungsmechanismen. Man kann die Drehung der Brücke in vielerlei Weise bewerk stelligen: 1. Die Bewegungkann durch directe Fortbewegung mittelst der Hand erfolgen; dieser Betrieb wurde vorzugsweise in alter Zeit bei kleinen Ueberbriiekungen gewählt; in neuerer Zeit ist er selbst bei kleinen Brücken seltener, allein auch hier noch vor bildlich, wie dies die Holzdrehbrücke über den Righwartcanal in Amsterdam beweist.