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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185203070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-03
- Tag1852-03-07
- Monat1852-03
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1852
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H Tageblatt UN- Anzeiger. 67. Sonntag den 7. März. 1852. Landtag. Zweite Kammer. (29. öffentliche Sitzung am 5. März.) Registrandeneingänge: Außer einer Petition um Aufhebung der Communalgarde auch wieder mehrere Iagdpetitionen. Herr Abg. Meinert richtete hierauf an die Staatsregierung die Anfrage, ob die Vorlage des Gesetzentwurf-, die Benutzung der fließenden Wässer betreffend, für den nächsten Landtag zur erwarten stehe? . Herr Staatsminister v. Friesen antwortet hieraus, er hoffe, daß es möglich sein werde. Tagesordnung: Berathung de- Bericht- der ersten Deputation, die mittelst allerhöchsten DecretS vom iv. December 1851 den Stän den vorgelegten Gesetzentwürft betreffend. Es handelt sich bei diesem allerhöchsten Decret um die Ent würfe : 1) zu einem Gesetz über Erwerbung und Verlust des UnterthanenrechtS im Königreich Sachsen, und 2) zu einem Gesetz, einige Zusätze zum Heimathsgesetz vom 26. November 1884, ingleichen zum Erläuterungsgesetz vom 12. Octoder 1840 betreffend. Beide Gesetzentwürfe sind bereit- in der erst« Kammer berathen worden. Die Deputation der zweiten Kammer ist mit dem von Seiten der StaatSregierung in formeller Hinsicht eingefchlagenen Wege ein verstanden, und da sie es nach dem Vorgänge der ersten Kammer für sachgemäß erachtet, über beide Gesetzentwürfe nur einen Bericht zu erstatten, der aber natürlich in zwei Abtheilungen zerfallen muß, st Wendel sie sich in der ersten Abtheilung desselben zu Begutach tung des Entwurfs zu einem Gesetz über Erwerbung und Verlust de- stüterthanenrechtS im Königreich Sachsen. Anlangend die Nochwendig-eit der Erlassung eines Gesetzes über den fraglichen Gegenstand, so erschien dieser der Deputation nicht zweiftlhast und nimmt sie dieserhalb allenthalben auf dm Inhalt der Motiven und des Deputationsberlchts der ersten Kammer Be zug und kann eS nur billigen, daß für den Gesetzentwurf die in den Motiven näher bezeichtteten Grenzen gezogen worden sind. Tine allgemeine Debatte fand nicht statt, und wurde sonach sofort zur Berathung der einzelnen Paragraphen de- Gesetzentwurfs Übergegangen. Der Eingang des Gesetzes wurde in einer im Ver gleich zu der von der ersten Kammer beschlossenen Fassung etwas veränderten Fassung genehmigt. Die Paragraphen 1—15 wurden theilS unverändert, theilS mit einigen Abänderungen oder Zusätzen angenommen und damit für heute die Verhandlung abgebrochen. StLVIisches. Zwei Geschästsfteunde, ein LeipSaer und ein Fremder, trafen sich des Abtnd- -lei einem Glase Mer und führten das nach- stcheüde «esttäch. Leipziger: Run, haben Sie sich in unserer Stadt Umge- sehen? Nicht wahr, sie ist schön und -roß! Fremder: Ei ja, ich Hase »iel Schöne- und Großes ge sehen, doch hnde ich «der anderwärts noch Schöneres und Größe res Lesehen. k.: Da- kann ich kaum Stauden, wir denken immer, bet uns ist - am Besten. F.: Das ist ganz recht, das beweist Ihre Liebe zur Vater stadt, zum Vaterlande, und ist ein solches Gefühl allemal zu ehren, so weit es auf dem rechten Grunde ruht. Der Fremde steht aber in der Regel mit mehr unparteiischem Auge und findet da nicht selten etwa-, wa- besser sein könnte. L.: Mein Herr und geehrter Geschäftsfreund, Sie sticheln, wie meinen Sie da-, sprechen Sie sich deutlicher aus. F.: Warum das nicht, ich hoffe Ihnen genügen zu können, ich will gerecht sein und darf von Ihnen erwarten, daß Sie die Wahrheit ehren werden. L.: Wozu die lange Vorrede; zur Sache. Was haben Sie bemerkt? Haben wir nicht ein schönes Theater, großes Concert, schönen Markt, schöne Gaffen, große Häuser, schöne Vorstädte, brillante Gasbeleuchtung, vortreffliches Straßenpflaster, ganz vor züglich gut eingerichtete Wasserleitungen, schöne Promenaden und vollends unsere prachtvollen Monumente, durch welche wir unsere Tobten zu ehren wissen — F.: Hören Sie auf, das wird mir zu viel; sollte ich auf Alles antworten, müßte ich 8 Tage hier bleiben und das kann ich nicht. Lassen Sie mich Einiges auswählen. AlS ich Ihr weltbekanntes Leipzig zum ersten Male betrat, kam ich von der Magdeburger Eisenbahn und gelangte auf den Brühl. Nach rechts machte die Straße einen guten Eindruck, namentlich ist der Einblick ln die Katharinenstraße und auch in die Reichs straße ziemlich großartig. AlS ich jedoch link- hinauf nach dem Neoraenhause kam, endete Leipzig- größte Straße in einem Sacke, und die Ritterstraße — eS war gerade Markttag — bot eimn so widerlichen Anblick, daß ich in der That wähnte, ich sei au- einer reinlichen sächsischen Stadt in eine schmutzige orienta lische Winkelgasse von Buden und Zelten versetzt worden. Ich wurde zwar auf meine Frage, warum man hier in so überaus häßlichen Buden, die weder gegen Sonne noch Regen Schutz verleihen können und daher schon au- gesundheitspolkzei- lichen Rücksichten nicht geduldet werden sollten, so öffentlich mit unter bet nicht sonderlichen Appetit erregenden Vorrichtungen Fleisch feil biete, und ob sich dazu kein schicklicher Platz in einem Ge bäude finde, dahin belehrt, das sei gerade ein Vorzug in einer Universitätsstadt, weil so die jungen Leute hier die Anatomie prak tisch und nach der Natur gratis studiren könnten; allein ich konnte mich dabei doch nicht ganz beruhigen, ich ging, um mich von dem in der That großen Uebelstande gründlich zu überzeugen, die ganze Straße hinauf, und kann versichern, daß ich so etwas Häßtichc- in keiner Stadt — deren ich doch mehrere Hunderte im In- and Auslande gesehen — gefunden habe. Bei der Buchhändlerbörse kam ich zum Kleinhandel mit den Kleinodien und muß zugestehen, daß dieser Handel in allen seinen Einzelheiten ein wahres Kleinod für Ihre Stadt ist, denn hier wird die Anatomie bis ins Kleinste getrieben, so daß man wirklich dabei etwas lernen kann, wenn auch nicht gerade Aesthetik. Ich konnte mich gar nicht wundern genug, daß noch Niemand ernstlich Hand angelegt haben sollte, diese Straße so weit herzu stellen, daß man doch sagen könnte, sie gehöre wirklich mit zur Stadt. Ich hatte keine Ruhe, sah mich bald weiter um und fand, daß seit Anlegung der Eisenbahnhöfe Ihre Stadt eine ganz andre Gestalt angenommen habe, mußte mir aber bald sagen, daß man es nicht verstanden, der Großartigkeit zu folgen, welche die Stadt erstreben will und zu erstreben im Stande ist.
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