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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185203088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520308
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-03
- Tag1852-03-08
- Monat1852-03
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1852
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und Anzeiger. AS 68. Montag den 8. März. 1852. Dir Anwendung des Gases ;« technischen und haus- wirlhschaftüchen Zwecken. Wer England besucht und einen prüfenden Blick in dm Zu sammenhang und den Betrieb der einzelnen Fabrikationszweige wirft, erstaunt über die vielfältige Anwendung des Gases zu tech nischen Zwecken, und zugleich hat die Hauswirthschaft sich dort dieses Brennmittels statt der Kohle bemächtigt. Diese riesenmäßige Verwendung des Eisens zu den mannichfaltigsten Apparaten, wozu früher nur Kupfer, Zink oder Blei anwendbar schien, hängt mit der ungemein vielseitigen technischen Verwendung des Gases als Feuerungsmittel innig zusammen. Da daS Gas in dm meisten engliAm Fabriken, welche größeren Steinkohlenverbrauch haben, als Nebenprodukt gewonnen wird, so führte natürlich der praktische Sinn zur vielseitigsten Benutzung desselben, die weit über die auf dem Continent bis jetzt übliche hinaus geht. Die Bequemlichkeit des Gasverbrauchs gestattet in den meisten Fällen eine raschere, zweckmäßigere und gleichförmigere Erhitzung der Kessel, der Pfannen rc., als sie mit Kohle oder Koaks möglich ist. Selbst die größten Kessel hängen in einer durch Gas erhitzten Atmosphäre. In dem Brennraum sind in regelmäßiger Uebereinanderfolge am Bode« und an dm Wänden die Brmner angebracht, die durch einen Hahn geöffnet und geschlossen werden können und eine ungemein intensive Hitze Hervorbringen. Hierdurch werden die kostspieligen Vorrichtungen zum Vorbereiten der Kohlen, zum Nachschüren, zur Regulirung de- Luftzuges und de- Hitzegrade-, zur Entfernung der Schlacken rc. vermieden; die Feuersgefahr sehr verringert; die Apparate und Gefäße sehr geschont; die zu vielm Operationen höchst erwünschte gleichförmige Erhitzung des Kesselinhaltes erzielt ; eine, bei der Anwendung der Kohle nie erreichbare Reinlichkeit er möglicht, und, was besonders in Betracht kommt, eine beträcht liche Ersparung erzielt. Da der Druck des Gases, die zur Der brennung bestimmte Gasmenge, also der Hitzgrad, völlig in der Hand de- Arbeiters liegt, so ist hierin eine Sicherheit der Arbeit geboten, die der Güte des herzustellenden Ereignisse- trefflich zu Gute kommt, und wesentlich auf den Reingewinn des Unternehmer- Einfluß hat. Lange war diese Gasanwendung ein Geheimniß der englischen Industriellen. Aber die HauSwirthschaft bemächtigte sich mehr und mehr dieses Brennmittels, die Badeanstalten machten zuerst Gebrauch davon zum Erhitzen des Wasser- und der Bade wannen, und von da ging diese Erfindung in die Gasthöfe über. Da in England mit dm zu Gebote stehenden Kräften stets das Höchste und Gewinnreichste erzielt zu werden pflegt, so mußte eS bald als bequem einleuchten, da- ganze, eine Badewanne füllende Wasser in wenigen Minuten zur Hw»»oschti« Wäanehöhe zu er heb«, und doch keine bedeutende Ausgabe hierfür mach« zu mHsen. Nach einer i» polytechnischen Institut zu London erhobenen Nach» Weisung werden 45 Gallon« Wasser in 5 Minuten auf S5 Grad F. gebracht) Md der Kostenaufidand für die Feuerung ist 1>/»Pf. ^ 4'/» kr. chein. Die Anwendung der Gasrüchen Niachte bald die Runde durch die meist« LontbUet Gnsthofe, und es ist bemerdnrS- wetth, daß namentlich der Bruckw ritte gegen früher viel schönere Karde, unh, wie versichert wird, größere Schmackhaftizkech erlangt. Die Vorrichtungen zu einer solch«, Mchr sind sehr einfach, lass« sich in jedem Raum des Hauses anbr klein« Platz hinweg, und sind, da sie viel billiger und bequemer, als die aus BackstM« gemauerten. die zudem durch die Führung des Schornsteins noch vielen Raum hinwegnehmen. Die Einrichtung von Gasküch« in Privathäusern mehrt sich von Tag zu Tag. Namentlich wirkt dieß oben genannte Institut, „ko/al institutioa," durch die ausgestellten Musterherde und die darauf täglich vorgenommenen Versuche sehr auf die all gemeinere Anwmdung. ES ist bemerkenswerth, daß die englischen Gesandt« im AuSlande in ihr« Wohnungen die Gasfeuerung einricht« lassen, z. B. in Frankfurt a. M. Eine der schönsten Gasküch« war in dem Erfrischungssaale des Glaspalastes täglich in Anwendung und zog viele Besucher an. Es wird nicht fehlen, daß der deutsche Industrielle bei der stets lauter werdenden Klage über die steigend« Holzpreise und bei den namentlich in Süddeutsch land beträchtlichen Gteinkohlenpreisen sein Augenmerk auf ein Heiz mittel wendet, welches ihm eine so große Sicherheit der Production, kurz alle die ob« berührten Vortheile gewährt. Namentlich die große Gruppe der chemisch« Gewerbe wird in der Gasverwendung einen neu« Hebel des erfreulichen Aufschwungs finden. Aber auch in deutsche.HauSwirthschaft wird die Gasanwendung übergehen, und vielleicht eher als in die Werkstätten der Industrie. Nament lich die Städte, die hohe Holzpreise Hab«, aber bereits Gasein richtung« besitz« oder bekomm«, z. B. Berlin, Frankfurt am Main, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg rc., werden sich der unschätzbar« Vortheile der Gasheizung und Gasfeuerung sicher bemächtigen. Die Versuche des Ingenieur- der Berliner Gascompagnie, Elsner, in jüngster Zeit vorgenommen, sind ge eignet, diese in England vorzüglich bewährte Einrichtung im In lande zu gewinnen. ES ist ihm gelungen, eine Kochmaschine, eine durch GaS erleuchtete Lampe, eine Vorrichtung/ auf der man Plätteis« warm macht, eine Bratmaschine und eine Kaffeema schine für Gasfeuerung herzurichten. Ein Kautschukrohr wird an dem in der Behausung befindlichen Hauptrohr angebracht und an d« Kochapparat gesetzt, durch eine Vorrichtung wird dem Gase vor seinem Einströmen die Kohle entzogen, und hierdurch der Flamme der rußende Charakter genommen. Aus einer Mittheilung von Berlin folgen hier die näher« Angaben über die ElSner'schen Versuche. . Ein Beefsteak wird in 2>/r—3 Minuten durch einen Cubikfuß, eine Portion Kaffee für 6—8 Personen in 4 Minuten durch 2 Cubikfuß und ein IKpfündiger Kalbsbraten in 20—25 Min. durch 12 Cubikfuß Gas hergestrllt. Selbst Ofenfeuerung wurde mit Glück versucht. Wo sich größere Ersparungen im Haushalte, und mannichfaltige Annehmlichkeiten und Bequemlichkeit« so glück lich pa«r«, wie bei der Gasfeuerung, da wird sich natürlich diese nützliche Erfindung bald in großem Maßstabe Freunde erwerben. Zur Kracht«« g. (Eingesendet.) Der Aufsatz im Lageblatte vom L. März Nr. 83 unter „Ver mischte-," betreffend ein« Petition des Conservators Ploucquet in Stuttgart an die würtembergischm Stände, Maßregeln gegen die Verfolgung der Singvögel zu ergreif«, giebt ein« gerechtfer tigt« Stoff zur reg« Theilnahme an diesem Gegenstände auch für Leipzig, «o es gewiß ebenfalls sehr viele, nur leider aber stumme PloucquekS giebt. Der unser schönes Roseuthal seit Iaht« regelmäßig besucht, wird die bittere Erfahrung gemacht Hab«, daß die befiedert« Herr»
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