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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185203203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520320
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-03
- Tag1852-03-20
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1852
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898 der beantragten Gehaltserhöhungen bei den StabSofficieren aller dings, was vom Herrn Aba. Haberkorn in Abrede gestellt wor den, der Dienst leiden müsse. In Betreff der Anfrage deS Herrn Abg. v. Noftitz-Drzewtecki bemerkte der Herr Staat-minister endlich noch, daß die Gehaltszulagen der Unterofficiere auch neben der Stellvertretung fortbestehen sollten. Für das Fortbestehen deS BrückencommandoS in Meißen habe das Finanzministerium sehr gewichtige Gründe angeführt. Dagegen bemerkten nun Herr Abg. v. Nostitz-Drzewiecki und der Herr Referent, daß die Gehaltszulagen, vielleicht unter einer mäßigen Erhöhung der Stellvertretungssumme, wohl in Wegfall kommen könnten: Bei der nun folgenden Abstimmung wurde, dem Anträge der Deputation gemäß, das Postulat a. gegen 3 Stimmen, daS Postulat b. einstimmig und das Postulat e. gegen 1 Stimme abgelehnt und somit die Position 48 in der von der Deputa tion beantragten Höhe von 730,854 Thlr. bewilligt, wogegen der Antrag deS Abg. Riedel mit großer Majorität abgeworfen wurde. Verhandlungen der Stadtverordneten am 17. März 1852. Unter den Eingängen auf der Registrande befand sich ein Schreiben des Raths, worin das Collegium zur Emennung von 10 Mitgliedern für das zu constituirende Quartieramt aufgefordert wird. Die EinquartierunHsordnung steht nunmehr nach einge- aangener Bestätigung der Regierungsbehörde fest. Die Wahl der Mitglieder deS Quartieramtes wurde der Wahldeputation über tragen. Nachdem sodann das Collegium, nir Tagesordnung übergehend, auf Vortrag der Deputation zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen die Justification der Rechnungen des Arbeitshauses für Freiwillige auf die Jahre 1848, 1849 und 1850, gegen welche nichts zu erinnem war, ausgesprochen hatte, berichtete Kramer meister Apel Namens der Deputation zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über ein Rathscommunicat, welches die Belastung der verw. Veronelli in dem mit ihrem verstorbenen Ehemanne über das Rittergut Taucha abgeschlossenen Pachtcontracte betraf. Der Rath hat beschlossen, den mit dem verstorbenen Pachter Veronelli über das Rittergut Taucha abgeschlossenen Pachtver trag, welcher den 17. März 1856 zu Ende geht, bis dahin mit dessen Witwe in der Voraussetzung fortzusetzen, daß dieselbe über die bis jetzt noch nicht ganz beendigte Nachlaßreguliruiw, so wie darüber gehörigen Nachweis gebe, daß Inventar und Caution in ihr ausschließliches Eigenthum überaegangen seien. Die Deputation empfahl dem Beschlüsse des Stadtraths bei zutreten, was Seiten des Plenums einstimmig geschah. Hiermit endete die öffentliche Sitzung. Das Collegium blieb indeß zu einer nichtöffentlichen versam melt, in welcher zunächst nach dem Anträge der Deputation zum Bau -, Oekonomie - und Forstwesen für Anschaffung von Meßbuden die Summe von 1721 Thlr. 7 Gr. 5 Pf. bewilligt, beziehendlich nachbewilligt, und die Baudeputation ermächtigt wurde, auf Vor trag in den gemischten DeputationSsitzungen.weitere, diesfalls nöthig werdende Verwilligungen auszusprechen. DaS Collegium gab semer seine Zustimmung zu dem Beschlüsse de- Raths, den Gehalt eine- jeden der beiden Unterärzte am JacobshoSpitale vom 1. April d. I. an, außer der freien Station, bis auf Weiteres auf jährlich 150 Thlr. zu erhöhen, und beschloß endlich, 6 Gesuche von Ausländern um Ertheilung des hiesigen Bürger- und Schuhrechts zu bevorworten. Auswanderung. Mit Bezugnahme auf die in Nr. 77 d. Bl. gegebene, an geblich aus der „Hansa" genommene Nachricht, daß in Bremen an 3000 Auswanderer vergeblich auf Einschiffung gewartet hätten, theilen wir auf Grund der Bremer deutschen Auswanderungszei tung mit, daß im Laufe des Monats Februar 5000 Einwanderer in Bremen angekommen und zum 1. März auch richtig und con- tractmäßig abgefertigt worden sind. Die zweite Abfertigung der Auswanderer ist am 15. d. M. erfolgt, die Nachricht aus der Hansa aber vom 6. d. M. gegeben, woraus erhellt, daß sie da noch gar nicht wissen konnte, was den 15. geschehen werde. E- sei fem von uns, zu untersuchen, warum die Hansa der gleichen Nachrichten über Bremen verbreitet, wir sind aber so genau von der Zweckmäßigkeit der in Bremen getroffenen Einrichtungen und der Vortrefflichkeit der Bremer Schiffe mit ihren tüchtigen Capitainen unterrichtet, daß wir jedem Auswanderer anrathen können, getrost über Bremen nach Amerika zu reisen. Wende man sich nur an einen zuverlässigen Agenten. Kommt der Auswanderer mit richtiger Legitimation vom Agenten nach Bremen und es tritt dort ja Aufenthalt in der Abreise ein, dann wird er vom dortigen Hauptagenten oder dem Rheder bis zur Abfahrt unterhalten, ohne daß er dafür Geld auszugeben hat. Die Reise über Liverpool und überhaupt England können wir Niemand anrathen, die deutschen Schiffe, namentlich die Bremer sind ohne Ausnahme besser als die englischen und dies kann nicht oft genug ausgesprochen werden. Wenn deutsche Schiffe 2—3 Kranke nach Amerika bringen, haben englische Schiffe oft 10 bis 20 rc. Hieran schließen wir zugleich eine abermalige Wamung, welche von der deutschen Gesellschaft in New-Orleans unterm 12. v. M. an den deutschen Nationalverein für Auswanderung hier eingegangen ist. Es sind nämlich abermals viele Auswan derer von Menschen, welche sich für Agenten ausgegebm haben, welche Fahrgelegenheiten in Amerika vermitteln könnten, betrogen worden. Auswanderer, welche in Europa dergleichen Fahrbillets für Amerika gekauft, fanden sich, in Amerika angekommen, be trogen. Dergleichen Betrügereien sollen meistens auf der Reise über Holland und England vorgekommen sein, und warnt die deutsche Gesellschaft in New-Orleans vor diesem Wege. — Nichts ist in Amerika leichter, als Fahrgelegenheiten auf Dampfschiffen und Eisenbahnen zu finden; das kann Jedermann selbst und ohne Agenten dort besorgen. DaS für morgen Vormittag anberaumte Concert findet statt zum Besten eines Künstlers, welcher mehrere Jahre hindurch dem hiesigen Theater angehört, sich kürzlich aber durch eine langwierige Krankheit zur Aufgabe seines Engagement genöthigt gesehen hat, Er ist dadurch jedes Verdienstes beraubt worden und sieht, noch weit entfernt von völliger Genesung, mit seiner Familie einer trüben Zukunft entgegen. Jedermann hat ihm stets das Lob eine- strebsamen, bescheidenen Künstlers, eines wackern und braven Menschen gezollt, und die allgemeine Achtung ist ihm von hier in seine Heimath gefolgt, wo er jetzt zur Herstellung seiner Ge sundheit verweilt. Möge daher das Publicum die Gelegenheit nicht Vorbeigehen lassen, sich dem Künstler dankbar zu zeigen für so manchen schönen Genuß, und sich recht lebhaft betheiligen an dem Liebe-Werke, welches zur Linderung einer unverschuldeten Noch ein Scherflein beitragen sott. — Vermischtes. Die Engländer sind unermüdlich im Erfinden. So hat jetzt ein Herr Hale Thomson die Belegung der Rückseite der Spiegel dadurch verbessert, daß er statt des bisherigen Gemisches von Zinn und Quecksilber jetzt das reine Silber zu diesem Zwecke an wendet. In London und Edinburgh werden diese neuen Spiegel bereits zur Herstellung der kreisförmigen Rückwände der Gas flammen in Prachtsälen benutzt, wodurch in diesen Räumen eine mit dem Sonnenlichte wetteifemde Tageshelle hergestellt wird. Professor Donaldson hat bereits ein kleines Werkchen darüber ge schrieben, in welchem er von diesen Spiegeln auch manchen neuen Gewinn für die Theorie des Lichts erhofft. In dem Augenblick, in welchem der Telegraph die Nachricht von dem Attentat auf das Leben der Königin von Spanim nach Brüssel meldete, saß in dieser Stadt im Saale des Hotel Bellevue ein blonder Sohn Albions bei einem saftigen Beefsteak. Kaum hatte er die telegraphische Depesche gelesm, als er sich dm Mund wischte, aufstand, den Hut ins Genick warf und kurz erklärte, er werde noch in dieser Minute nach Madrid reisen, um der Hin richtung de- Königsmörders beizuwohnen. Man wandte ihm ein, er würde zu spät kommm. Statt einer Antwort füllte er sein Portefeuille mit Banknoten und seine Börse mit Goldstücken und ließ sich in Galopp nach dem Eismbahnhof fahrm, wo er einen Extrazug für sich bestellte. Wenige Stunden darauf befand er sich in Paris, von wo au- er sich sogleich nach Orleans, Bordeaux und von da mit Courierpferden nach Bayonne bringen ließ. Hier nahm er sich nur so viel Zeit, um einm kolossalen Schinken zu
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