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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185205188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-05
- Tag1852-05-18
- Monat1852-05
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1852
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und Anzeiger. ^ 139. Dienstag den 18. Mai. SSSSSSSWSSSSSSSSSSSSSSSWMSWSSSSSSSSSSSSSSSSSSSWSSSSS»»»»»» Stabltheater;u Leipzig. Eine in der Fluch der theatralischen Produktionen freundlich überraschende und höchst wohlthuende Erscheinung ist die Novität, welche uns der Sonnabend brachte und die wir zum Theil wohl al- ein Geschenk der Frau Bayer-Bürck betrachten müssen. Der Titel derselben ist „Diana von Mirmanda." Man darf beide, das französische Original von Emile Augier, wie die freie Bearbeitung im Deutsch und in Versen von Eduard Jerrmann, für sehr gelungene Werke halten. Zwar begegnen uns alle Formen, Ideen und Manieren der französischen Schule, doch nirgends so, daß wir sie empfindbare Fehler nennen könnten. So ist selbst der bedenklichste Punct, nämlich die Scene zwischen Ludwig XIII. und Richelieu ganz erträglich, obschon sie als eine Episode erscheint. Als solche wird der Fehler in ihr dadurch noch größer, daß sie den Wendepunkt bildet. Es bleibt immer unrichtig, eine Person (hier Richelieu), die im Stück eine be schränkte kleine Rolle spielt und nicht im Strome der Handlung mächtig hervorragt, zum Kerne zu machen, auf welchem die Fäden zusinnmenlaufen, oder von dem die Flechsen au-gehen, welche die Wieder des ganzen Körper- in Bewegung setzen. Auch ist durch jene Scene für einen andern Zweck das nicht gewonnen, was sie der dramatischen Grammatik abbricht, da die Zeichnung des Ri ch e- lieu in verkehrter Wirkung ihren Gegenstand nicht groß, sondern klein macht, und weil der König andrerseits desto schwächer wird, da die mächtige Spannung seine- Muths und seiner Kräfte plötzlich bis zu völligem Ergeben nachläßt. Allein dieser und andere geringe Fehler verschwinden unter der Schönheit, mit welcher die stark ver zweigte Handlung scenisch-symmetrisch sich aufbaut und unter dem Glanz, mit welchem Sprache, poetische Empfindung und Jdeen- reinheit daS Ganze bekleiden. Wir haben nicht den Raum, Be trachtung und Urtheil weit auszuführen, und fassen daher alle- in die Worte zusammen: „Diana von Mirmanda" ist ein Stück, welche- für immer im Repertoir erhalten zu werden verdient. — Die Aufführung war eine in hohem Grade gelungene; von allen Seitm hatte man sich auf das Beste vorbereitet, und somit auch eine galante Pflicht gegen den Gast (Frau Bayer-Bürck) erfüllt. Diese spielte die Rolle der Diana und zwar mit einer geistigen Hingebung, einer Weihe und Wonne, die die Sympathie aufs Mächtigste bewegten. Wie Wort, Miene und GestuS sichtbar aus ihrer tiefften Seele hervorgingen, so gingen sie auch tief in die Seele der Zuschauer hinein und brachten durch das ganze Haus eine Bewegung hervor, die man doch wohl für nicht- andere- als tiefe- Entzücken zu halten hatte. DaS HauS war nicht schwach besucht, doch auch nicht so stark, als eS so herrliche Leistungen wünschenswerth erscheinen ließen. Wenn Sinn für die edelste Kunst der Bühne vorhanden, so meinen wir, müsse er sich in der Theilnahme an dem zeigen, was un- Frau Bayer-Bürck dar bringt. — Unter den Mitwirkenden sind Fräul. Liebich, Frau Kläger, Herr Rudolph, Herr v. Othegravrn, HerrBall- mann und Herr Pauli mit Auszeichnung zu nennen. Letztere Beide hatten komische Rollen, Herr Ballmann die de- Grandin, HerrPauli die des Polizeileutnant LassemaS. Grandin, ein Bürgerlicher, der in einen Strudel von Adlig« gerathen, überall daS Unbequeme seiner Unebenbürtigkeit empfindet und al- seine höchste Idee den Wunsch, den Adel zu gewinnen, im Herzen sowohl als auf seiner Zunge trägt, ist eine Figur, die schon der feiner» Komik angehort und von Herm Ballmann vortrefflich in- Leben gesetzt wurde. Die Figur de- LaffemaS gehört der entschieden feinen Komik an. Herr Pauli bewies^sich durch ihre Darstellung als ein Meister. Auch der König und Richelieu wurden von dm Herr« Äellosa und Kläger sehr gut gespielt. Wenigsten- können wir nicht wagen, ihrm Leistung« ein« Tadel zu widmen, da beide Figuren, wie schon gesagt, ein Fehler in der Dichtung sind und eS u«S noch unklar geblieben, ob das, was wir unbehaglich fanden, nicht dem Dichter zur Schuld zu legen ist. Auch jdie untergeordneten Par tien wurden recht wacker gehalten, so daß die ganze Aufführung, wie gesagt, als eine sehr gelungene zu bezeichnen ist. Am Sonntag wurden die beiden Ballete „die Marketenderin" und „vn Zonßv oriental" wiederholt, und es könnte daher kaum etwas anderes berichtet werden als vor einigen Tagen bereits berichtet worden ist: Frau Fabbri gab zahlreiche Beweise, daß sie ihren großen Ruf als Tänzerin verdiene. Das Haus war leider fast leer. Wir möchten den für das Battet mangelnden Sinn nicht zum Gegenstände eines VorwprfS machen, doch wün schenswerth dürften wir eine desto regere Theilnahme an den nrmn Erscheinungen auf andern Gebieten der theatralisthen Kunst nmnen, destomehr, da der Direktion der gute Muth und Eifer für daS Institut nur durch eine Ausgleichung ihrer gewnßten Opfer, die ohne Frage jetzt außerordentlich groß sind, erhalten werden können. "1" Die AkntbbttHKnHr ging Montag den 17. Mai um 9 Uhr Vormittag- 25 Sec. nach. Tageskaien-ex. <0eff»«tNch« «tkltvt»«»-». Universitätsbibliothek 2-4 Uhr. Lese-VK«sem«. Zeitung-Halle, literar. Neuigkeiten, Iournalzirkel (Centralhalle parterre) von früh 8 bis Abends 1v Uhr. Del Becchio'S AnnK-Nn-skeLnng, Markt, Kaufhalle, 9—5 U. L H. GrsNtls (früher KrügerS) Dampf- und alle Arten Wannenbäder, Rosenthalgaffe, täglich von früh bi- Abends. L^Gchneiber, Kleider«ngazk», Lnchhalle, Gewölbe I. Reichels Berndagen-Magazt« Markt, Königshaus 17. Bruch bandagen u. 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