Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185206264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-06
- Tag1852-06-26
- Monat1852-06
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1852
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt UN- Anzeiger. 178. Sonnabend den 26. Juni. 1852 Bekanntmachung, das Fettigen vonTäschner-u. Tapezierer-Arbeiten allhier betr. Nachdem von dem Königlichen Ministerium des Innern durch Verordnung vom 20. October 1849 genehmigt worden ist, daß die hiesigen Tapezierer sich mit der hiesigen Täschner-Innung zu einem Jnnungs-Verbande vereinigen, auch von der Königlichen Kreisdirection hier die hiernach entworfenen Special-Artikel für die vereinigte Täschner- und Tapezierer- Innung bestätigt worden sind, so bringen wir dies hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß Täschner- und Tapezierer-Arbeiten lediglich von den Mitgliedern der gedachten vereinigten Täschner- und Tapezierer-Innung übernommen und ausgeführt werden dürfen, und gegen diejenigen, welche, ohne Mitglieder dieser Innung zu sein, derartige Arbeiten fertigen, auf Antrag der Jnnungsvorsteher nach Maßgabe der beste henden Gesetze verfahren werden muß. Leipzig, den 21. Juni 1852. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Die öffentlichen Bäder. Daß durch Gesetze oder Anordnungen der Unsittlichkeit, der Schamlosigkeit und eben so von der andern Seite der Gefahr vor gebeugt werde, ist ganz in der Ordnung und lobenswerth; daß wir aber bei Leipzig jetzt leider nur noch zwei öffentliche Bader haben, 'wo der Genuß des so nöthigen Badens Jedem ohne Bezahlung gestattet ist, ist bedauerlich, und das um so mehr, als auf diese beide» öffentlichen Bäder von Seiten der Stadtcommun auch gar nicht- verwendet wird. An der sogenannten Sauweide z. B. ist der Kußboden schlammig und ein geeigneter Platz zum allmaligen Einsteigen nicht vorhanden. Allenthalben an den Ufern ist lehmi ger Botzen» in den man viertel und halbe Ellen tief versinkt und anstatt Füße aus dem Wasser mitzubringen, bringt man sie mit vielem Schmuze überzogen mit heraus. Dazu kommen noch als etwas sehr Unangenehmes die vielen Holzsturzel, an die man atlerMW^nblicke im Wasser anläuft, wogegen in dem Stücke ElsterWW große Steine und oft Scherben die Füße unangenehm berühren oder verletzen, während überdies auch an letzterem die Ge sellschaft der Badenden großentheils allen Anstand und alles sittliche Gefühl verleugnet. Noch kommt nicht selten eine Eigenthumsan maßung hinzu, die,man sonst in der gewöhnlichen Sprache Dieb stahl nennt. So hat der anständige arme Mann, der das Baden bedarf, aber den Sechser nicht entbehren kann, ohm sich Schaden zu thun, kein Plätzchen, sein Badebedürfniß befriedigen zu können, denn dort unter jene verartete Gesellschaft kann er sich bricht wagen, wenn er auch alle übrigen Mängel des Badeplatzes noch gern über sehen wollte; er würde sich unter ihnen befinden wie die Eule unter den Krähen. Unsere Badeplätze, namentlich die drei hübschesten än der Parde, deren Wasser man übrigens für das gesündeste hält, weil eS eisenhaltig sein soll, das sogenannte Gänsewässerchen und da- kleine und große Studentenbad sind dem freien Gebrauche der Einwohner Leipzigs, deren Anzahl sich fast um das Doppelte ver mehrt hat, durch Verpachtung an Privatleute seit mehreren Jahren entzogen, und jeder andere Badeplatz, der früher, vor noch längerer Aeit auch öffentlich benutzt wurde, verboten worden. Das ist in Wahrheit bedauernswerth und verdient einer Abhülfe. Aber wie ist die zu beschaffen? 1) Der Platz in der Parde, der da- sonstige große und kleine Studentenbad auSmacht, wäre wieder freizugeben und der jetzige Pachter müßte sich begnügen, was er durch die Ausübung der Schankgerechtigkeit, durch Verleihen von Handtüchern und durch Rettung solcher, die in Gefahr de- Ertrinkens kommen, verdiente, wogegen ihm am Pachte etwas zu erlassen wäre, oder es wäre dieser ganz aufzugeben. 2) Das jetzige Militairbad müßte für Jedermann fceigegeben werden, und 3) könnte noch eine große Strecke hinter dem botanischen Garten in der alten Pleiße gesäubert und zum öffentlichen Bade überlassen werden. Auch an diese Bäder könnte man an jedes einem hiesigen be reits concessionirten Schenkwirthe eine Bude oder Zelt zu bauen gegen einen geringen Pacht verstärken und ihm zugleich die Aufsicht über die Schicklichkeit, daß z. B. nur mit Badehosen gebadet werden dürfte, anvertrauen, ohne daß diese Beaufsichtigung der Eommun Kosten verursachte. Würde dieser Mann noch Badehosen und Hand tücher verleihen, so würde ihm dadurch von denen, die so etwas benutzen wollten, immer noch einiger recht hübscher Verdienst zu- fallen, und um so erwünschter sein, als in den Sommermonaten die kleineren Schenkwirthschaften in der Stadt weniger besucht sind. Wollen noch Leute in die Sechserbäder gehen, weil sie diese für vornehmer halten oder sonst einen Grund dazu haben, so bleibt ihnen ja solches eben so unbenommen, wie der Besuch noch vor nehmerer Bäder, wenn sie die Mittel dazu haben. Uebrigens ließe sich an der alten Pleiße vom Anfänge des Bades auf beiden Seiten in einiger Entfernung vom Ufer einiges Buschwerk anbringen, was den vom Münzthore nach der Sauweidenbrücke und von da herüber nach der Heiligenbrücke Spazierenden in wenigen Jahren den An blick der Badenden ganz entziehen würde. L)er Boden ist ganz geeignet. Gleiches wäre vielleicht auch an anderen Ladestellen an zupflanzen, wo es noch fehlt. Vielleicht wäre auch für Frauen zimmer ein Badeplatz anzuweisen, nur müßten sie sich freilich solcher Badekleidung bedienen, wie in den Seebädern in Ostende, wo sogar Herren und Damen mit einander baden. Noch fernere und zweckmäßigere Vorschläge überläßt der Ein sender anderen, aber das Bedürfniß der ärmeren Einwohner wünschte er berücksichtigt zu sehen. v. 8. Briefkasten. Herrn 8t., welcher uns einen Aufsatz über das Dienftbotenwesen gesendet, bitten wir um seinen Namen und Bekanntschaft. Wir würden gerade das gern veröffentlichen, was er uns schreibt, können eS aber nicht, weil es uns an den Beweisen für das Behauptete fehlen würde. Warum sollte er sich scheuen, das zu vertreten, wa- er gesagt? (Sr würde der guten Sache gewiß einen wesentlichen Dienst erweisen. Wir bitten daher den gemeinten Herrn, die Anonymität aufzugeben. und sich mit uns zu verständigen. Don selbst versteht eS sich, daß wir die größte DiScretion und Verschwiegenheit beobachten müssen. Die Red.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite