Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185207056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-07
- Tag1852-07-05
- Monat1852-07
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1852
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 187. Montag dm 5. Juli. 1852. Tagesbefehl an die Eommunalgarde zu Leipzig den SO. Juni 1852. Zum vierte« diesjährigen Exerziren rücken da- 1. und 3. Bataillon Montag den 5. Juli d. I. ; zum fünfte« diesjährigen Exerziren aber das 2. und 4. Bataillon Mittwoch dm 7. Juli d. I., das 1. und 3. Bataillon Freitaa den S. Juli d. I. aus. — Die Mannschaften haben sich hierzu in vorschriftsmäßiger Dienstkleidung ohne vorhergegangene- Dienstsignal auf dm de« treffenden Sammelplätzen zu der auf den CommandirbilletS angegebenen Zeit einzufinden. Im Fall da- Exerzier» an einem dieser Tage unterstützen müßte, wird durch die Tamboure und Signalisten das Signal „Los!" gegeben werden. Der <Lo«r»a«dant der Lornrnunalgar-e. H. W. Reumeister. Einige Bemerkungen über Wetterbeobachtung auf dem Meere*). Die Wetterkunde steht bekanntlich noch auf einer niedrigen Stufe der Vollkommenheit. Bis jetzt ist es Niemandem gelungen, un trügliche Regeln aufrustellen, nach welchen die Veränderungen in der Lust erfolgen. Durch das Barometer, Thermometer, Elektro meter und andere meteorologische Instrumente so wie durch gewisse Erscheinungen am Himmel oder auf der Erdoberfläche wird man nur in den Stand gesetzt, die Witterung in einzelnen Gegenden auf einm oder höchsten- ein paar Tage mit einiger Gewißheit vor aus zu bestimmen. Wetterverkündigungen, die sich weiter erstreckten, habm sich meist als irrig erwiesen, und diejenigen, welche zutrafm, muß man wohl dem bloßen Zufälle zuschreiben. Wie es scheint, ist es dem menschlichen Geiste nicht möglich, den Zusammenhang der vielen einander durchkreuzenden Ursachen einzusehen, welche auf den Lustkreis einwirken. Auf Seereisen ist die Schwierigkeit, die künftige Witterung voraus tu bestimmen, noch größer als auf dem Lande, weil da- Schiff fortwährend seine Stelle verändert und oft in einer Nacht »« 20—30 Meilen weiter getrieben wird, daher die gestern ge machte» Beobachtungen für die Gegend, wo eS heute sich befindet, nicht mehr paffen, denn man weiß, wie verschieden das Wetter an Orten, die nur einige Meilen von einander entfernt sind, an einem und vnnselbm Tage sich gestalten kann. Nun ist zwar der Wechsel detz Wetters auf dem weiten Ocean nicht so groß als auf dem Lande oder an dm Küsten desselben und auf den von ihm einge- fchloffmm Meeren, aber immer noch groß genug, um die darüber angestellten Beobachtungen nichtig zu machen. Dazu kommt, daß jeder Himmelsstrich in Hinsicht de- Wit terungswechsels und der ihm vorhergehmdm Erscheinungen am Himmel fnne Eigenthümlichkeiten hat. So gilt z. B. in den euro päischen Meeren allgemein die Regel, daß ein Heller Glanz der Sonne bei ihre« Untergänge ein heitere-, trockne- und ruhige- Wetter, ihre WrMe Härbung oder gänzliche Verhüllung mit Wol ken aber ein AMes, »gnerischeS oder stürmische- für dm nächsten Lag erwarten Mt. Dagegen sieht man im karaibischen Meere die Sonne oftmals Nut- ober bunkelroth gefilrbt oder hinter schwarzen Wolken hinabsinkm, und gleichwohl zeigt am folgenden Tage der *) Bei der allgemeinen L«ß zu Seereisen verbunden mit der Auswan- benmgsluft glauben wir unfern Lesern durch Mitthejluvg dieses Gerichts eines Seefahrers einen Dienst zu erweisen. Die Red. Himmel seine gewöhnliche Heiterkeit und der Nordpolpaffat weht ohne Unterbrechung gemäßigt sott. Die Ursache dieser Verschieden heit in den Anzeigen de- Sonnenunt-rgang- liegt in dem Umstande, daß die in den europäischen Gewässern vorherrschenden Westwinde die im Westen entstandenen Dünste herzudringen, während iüi karaibischen Meere der Passatwind die im Osten gebildeten Dünste wegm der großen Wärme unbemerkt forttreibt »»d im Westen über dem Festlande von Amerika anhäuft, wo sie, von dm Gebirgen an gezogen, erkältet und verdichtet und daher sichtbar werden, ohne auf die Gegenden jenes MeereS einigen Einfluß zu äußem. Indessen erstrecken sich die Wetterbeobachtungen auf der See meistens bloß auf die Richtung, Dauer und Starke de- Windes; denn ob das Wetter kalt oder warm, feucht oder trocken ist, sind für den Seemann ziemlich gleichgültige Dinge. Dieser hat es hauptsächlich mit den Winden zu thun; und wie groß wären die Vortheile, wie sehr würden die Reisen abgekürzt und wie viel Un- glücksfälle vermieden werden, wenn er m Hinsicht des Winde- etwas Sicheres auf längere Zeit voraupbestimmm könnte. Dies vermag er bis jetzt größtentheils nur in Gegenden, wo die Paffatwinde wehen, so wie auch in den von dm Monsun- be herrschten, außer zur Zeit der Monsunwechsel, wo veränderliche Winde eintreten; allein in den übrigen Regionen, wo di« Winde stets veränderlich sind, ist er es nicht im Stande. Doch gHcht es gewisse Regeln, nach welchen man in diesm Regionen die Ent stehung und Richtung der Winde einige Zeit vorher wissen kann. Wenn z. B. innerhalb der nördlichen gemäßigten und kalten Zone beim Westwinde das Barometer etwas steigt, das Thermometer aber fällt, so wird der Wind Nordwest werden. Wenn nach dem Eintritt desselben da- Barometer zu steigen und da- Thermometer zu fallen fortfährt, so ist auf Nord- und dann auf Nordostwind zu rechnen. Beginnt nun das Thermometer m steigen, so geht der Wind nach Osten über und von da nach Südosten, wenn das Barome ter fällt. Fährt dieses fort zu fallen und das Thermometer zu stGtzm, so tritt Südost- und dann Südwind ein, und endlich bei ßerSauintdim Fallen des Barometers GÜdwestwind. Fängt nach her da- Thermometer an etwa- zu fallen, so geht der Wmd wie der nach Westen über. Auch aus gewisse« Erscheinungen am Himmel läßt sich auf Wlndwechstl schließeiu Da die Winde meistens in dm obem Lust- regionen entstehe» «M erst «ach und nach der Oberfläche der Erde sich nähern, so erkennt ma« oft an dem Zuge der Wolken, welche
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite