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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185207178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-07
- Tag1852-07-17
- Monat1852-07
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1852
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger iss. Sonnabend den 17. Juli. 1852 Stadtthealer?u Leipzig. Der vorgestrige Abend war bestimmt, eine Aufführung deS „Don Carlos" von Schiller zu bringen, und daß diese eine vorzügliche sein würde, durfte man erwarten, da Herr v. Ernest, von stimm Urlaub zurückgekehrt, als Carlos, Fräulein Franke als Eboli und Herr Rudolph, bekanntlich ein unübertrefflicher Posa, daran betheiligt waren. Die Aufführung hatte auch einen vielversprechenden Anfang; allein bald zeigte es sich, daß Zerwürf nisse zwischen Herrn v. Ernest und einigen Personen vom Publi cum hier ausgefochten werden sollten. Die Feinde des wackeren Künstler- suchten eine Rache an ihm zu üben, indem sie seinen besten Leistungen Mißfallszeichen folgen ließen, wodurch natürlich aber das Gerechtigkeitsgefühl Anderer dergestalt verletzt wurde, daß man ihn sofort durch stürmische Hervorrufe zu entschädigen suchte. Dadurch wurde jedoch die Kränkung des Künstler- nicht nichtig gemacht, und wir finden eS ganz glaublich, daß er krank wurde, oder wenigstens m eine für die Action untaugliche Stimmung ge- rieth. Genug, die Vorstellung wurde nach dem dritten Act ge schloffen. Da- Publicum hatte somit drei Fünftheile dessen er halten, waS es bezahlt hatte, und war — wir gebrauchen hier den Ausdruck, den wir aussprechen hörten — um zwei Fünftheile seine-Geldes „betrogen." Aber durch wen? Durch Herm v. Ernest nicht, auch nicht durch die Bühnenleitung. ES ist nur zu oft über die Unziemlichkeit gesprochen worden, persönliche Mißverhält nisse in da- öffentliche Haus der Kunst zu verschleppen, ohne daß dadurch das Uebel beseitigt wurde; und so wird es nachgerade widerlich, noch mehr Worte in den Wind zu sprechen; ja selbst unverständig könnte hier jede weitere Bemühung scheinen, da Agitationen der in Rede stehenden Art nur zu häufig von der Bühm selbst ausgehen. Die Rechte des Publicums machen freilich eine sehr wichtige Frage anhängig. Je nun, daS Publicum muß endlich zu dem Bewußtsein kommen, daß es das Recht habe, Mittel zum Schutze seiner Interessen aufzusuchen und in Thätig- keit zu bringen. DaS wäre vor Allem Sache der Abonnenten, und wir sind überzeugt, daß durch eine einzige Privatversammlung und Berathung der Abonnenten zu einem entsprechenden Ziele ge langt werden könnte. Es wäre hier wohl der Platz, die Einrich tungen zu beschreiben, die das Publicum an einigen ausländischen Theatern, die auch nicht außerhalb der civilisirten Welt liegen, getroffen hat; allein es ist nicht zu hoffen, daß eS Beachtung finde. Nun, wer nicht Muth und Lust hat, sein Recht zu schirmen, der leide da- Unrecht! — Wir verloren von der Gastdarstellung de- Fräulein Franke die glänzende Scene im vierten Acte. Die de- dritten war prächtig. Freilich ließ sie an der Gluth der sinn lichen Leidenschaft, welche die Dichtung will, etwa- fehlen; allein welche sittlich empfindende Dame könvte hier in dem vollen Maaße der poetischen Forderung darstellen? Auch Fräulein Schäfer thut eS nicht. Dagegen ließ Fräulein Franke in dem auf die schlüpfrige Scene folgenden langen Monologe dem Ausdrucke freien Lauf. Er gestaltete sich prächtig und veranlaßte einen stürmischen Hervor ruf. Fräulein Franke tritt noch einmal auf, nämlich in dem „Ring" von CH. Birch-Pfeiffer, am Sonntag. H Bericht über die Witterungs- und Krankheils verhältnisse im Monat Juni. Die Zunahme der Wärme in dem verflossenen Monat war merklich, trotzdem, daß häufige Gewitter (8 nahe und 2 entferntere aus 8VV. und >V.) die Höhe der Temperatur sehr mäßigten. Im Mittel betrug dieselbe -j-13,gv; der heißeste Tag war am 7. dei -s-18,rO, der kühlste am 29. bei -j-12,z0. Da außerdem tpr Monat Juni nur 6 völlig heitere Tage mit sich führte, während 12 gering bewölkt, die übrigen trübe und 7 von Regen begleitet warm, so neigte er sich auch in Bezug aus den Feuchtiakeitsarad mehr dem Keucht« — im Durchschnitt 0,-o — zu. Die Luft strömung, vorherrschend 8^V., war in folgendem Verhältnis 8*V. 18, W8VV. 10, «IV. 10, VV. 9, 0. 5, 0^0. 3, «O. 8, 80. 2, 8. 2. Der den Monat hindurch anhaltende mittlere Barometerstand war am tiefsten am 14.: 27"3,r'" bei 8VV., und am 25. am höchsten: 27" 10,;/" bei «0. Der Gesundheitszustand verblieb günstig. Mit Ausnahme eines schnell vorübergehenden, allgemein verbreiteten Katarrhs, der im Sommer gewöhnlichen Durchfälle, waren nur wenige und verein zelte schwerere Erkrankungsfälle, wie Lungenentzündung, zu beobachten gewesen. Unter den Kindern zeigten sich vereinzelt die Masern. Die Zahl der Gestorbenen ist 117, excl. 4 rodtgeb. Knaben und 2 Mädchen. vom ersten Halbjahr dis 1. Jahr 3 6 - 1—5. Jahr . . . 6 4 - 5—10. - . . . 2 2 - 10—20. - . . . 2 4 - 20—30. - . . . 7 4 - 30—40. - . . . 9 4 - 40—50. - . . . 1 3 - 50—60. - . . . 4 - 5 - 60—70. - . . . 6 3 - 70—80. - . . . 6 - 8 - 80—.. - . . . 2 1 64 männl., 53 weibl. Jndiv. Vom 10. bis 16. Juli sind in Leipzig begraben worden: Sonnabend den 1v. Juli. -2 "g 22 Jahr« alt. Schütz« im I^kLnigl. sächs. Schützenbataillon, im Militaikhospital. «m»l Richard Burkhardt, >/« Jahr alt, Einwohners Sohn, ,n der Friedrichöstraße. Em unehel. Knabe, 14 Lage alt, in der Magazingaffe. ^ . . . Sonntag den 11. Juli. Johanne Marie Friederike Schädel, 8V Jahre alt, Bürgers und Schneidermeisters Wittwe, am Neumarkt Carl Röbel, 5b Jahre alt, Bürger und vormal. Schenkwirth, im Jacobshospital.
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