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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185207257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-07
- Tag1852-07-25
- Monat1852-07
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1852
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 207. Sonntag den 25. Juli. 1852. Stadttheaterzu Leipzig. Die Leipziger Bühnendirection hat ziemlich lange Zeit zu dem Entschlüsse gebraucht, eine neue große Oper unter die Coülissen zu bringm, doch ist sie in ihrer endlichen Wahl, mit der sie sich für „Paquita, romantische Oper in 3 Acten von Otto Prechtler (Stoff aus einer französischen Erzählung), Musik von Joseph Dessauer" entschieden hat, glücklich ge wesen. Das genannte Werk hat in seinem Einzelnen und Ganzen so viel Gediegenheit und Pracht, daß das, was etwa als fehlerhaft bezeichnet werden könnte, einem nicht mit Anstrengung beobachten den Zuschauer völlig verschwindet. Au den Mängeln rechnen wir zunächst das an einigen Stellen zu fühlbar werdende Greifen nach Effecten, selbst solchen, die auf Bestechung der Augpi berechnet sind, so z. B. die Gondelfahrt, welche am Schluß des ersten Acts stattfindet. Allein in welcher neuen Oper fände man diese Er scheinungen nicht. Gut schon, wenn sie die Harmonie her Aesthe- tik deS Ganzen nicht stören und ihren Sonderzweck erreichen, näm lich das Auge erfreuen. De- Lobenswerthen dagegen findet sich unendlich viel.. Vorzugsweise gehören dazu ein großer Reichthum an Handlung, eine gute, für die musikalische Anwendung sehr vor- theilhafte Behandlung deS DerseS, in Folge dessen es möglich wird, ohne Textbuch und ohne Mühe alles zu verstehen und den geschicht lichen Gang zu verfolgen, und eine gut berechnete Scenenanord- nung, Grund deren die Solo-, Duett-, Terzett-, Quartett- und Chorgesänge in lebendig buntem Wechsel sich an einander reihen und es nie LU einer Ermüdung des Zuhörers kommen lassen. In völ ligem Einklang mit der dramatischen Seite des Werks steht die musikalische, in der sich allenthalben die Idee streng concentrirt und scharf ausgeprägt finden läßt. Schon in der Ouvertüre spricht sie sich deutlich aus und überrascht, nicht weniger als der originelle, fast seltsame Styl des Tvnsatzes, der sich in allen Partien, welcher geistigen Natur sie nur sein mögen, gleichbleibt, und sich in dem außerordentlich stark instrumentirten und mit enormer Pracht auS- gestatteten Eingänge der Ouvertüre besonders scharf ausprägt und damit gleichsam für das ganze Werk als Grundregel ankündigt. Die zartesten Reize der Musik, ihre schmeichelndste Süßigkeit find vorzugsweise in der ersten Scene de- ersten Acts, einem colpratzr- renreichen Solo der Paquita (Fräulein Mayer), in dem Ab schied in der fünften Scene, dem Schlußsätze des dritten Acts, in welchen die musikalische Gemüthsmalerei ihre Wunderkräfte vor zugsweise sichtbar macht, ferner in dem Duett der zweiten Scene »Srsv am 24. ^uli. Li»elld»koev. 8r. 6vls. LiHvobaliaeo. vr. XltvoL-Hiolor .... 104'/. klsxäedx. -l-vixrixer. 271 270 1.». z. I3l/. 8»od».-8Liep-obe . . 91°/. 91'/. so. 1«R» 8. , , . . i 8»od8.-8obles»«odo . 102'/« 102 Lorlio-Stottwer. . . —— 143 Ibürioxisoke .... S4'/, 94 Lolo-Kliososer . . . 112'/« kreoss. . 107'/. — — Oosterr. 86 85'/. 1<«iprix-0ressv«r. . 178'/, 178 ^nb.-vosrooer 1.»n- läb -2itt»o«rr 1«». 88 — — 161 -2iU»uvr 1.». 3. — — äO« Ü» »04 137 136'/« Leipziger Produkten-Börse am 24. Juli. Die Stockung, die in allen Handelsgeschäften sich kund giebt, theilt sich nun auch dem Getreidehandel mit. Noch läßt sich nicht des zweiten Acts, dessen Wirkung noch durch die Mitwirkung eines Glockenspiels erhöht wurde, so in dem Duett der vierten Scene (von Herrn Wi bemann und Fräul. Mayer gesunaen), in dem Solo der ersten Scene des dritten Acts, von Fräul. Buck gesun gen, und in dem von Fräul. Mayer und Herrn Brassin gesun genen Duett deS dritttn Acts niedergelegt. So sind die mehr dramatisch wirkenden Kräfte der Musik mit außerordentlichem Glück in dem Duett „Rettet, rettet rc.", in dem darauf folgenden Schwur, in dem Solo der ersten Scene des zweiten Acts, welches Alsonso (Widemann) singt und bei welchen unter andern Instrumenten auch die Harfe mitwirkt, und an andern Stel/en zur Thätigkeit gebracht. Prachtvoll stattet die Jnstrumentirung die Bravourpar- tien aus, die zum großen Theil vom Chor executirt werden. Über haupt ist dem Chor ein größerer Werth zuerkannt als in den meisten andern Opern der Fall ist, und was er vorzutragen hat, ist mit großer Sorgfalt gearbeitet. Dagegen aber findet sich eine harte Ein tönigkeit in der Melodie des Solo der dritten Scene des erstell Acts, welches Ronald (Herr B ras sin) vorträgt, und diese kann kaum durch das schöne Accompagnement verdeckt werden. Was ist aber eine so kleine minder schöne Einzelnheit in der Fluth so vieles Prächtigen. Wir sind überzeugt, wäre diese Oper von Paris geschickt, so würde sie einen wahren Triumphzug über die deutschen Bühnen halten; da die- nicht der Fall ist, so scheint uns trotz ihres Werthes ihr Geschick zweifelhaft. Wer ist mehr zu beklagen, die schöne Oper von Dessauer oder der Deutsche, der zu wenig deutsch ist, um das Seine zu lieben und zu schätzen? — Die Exe- cution war eine sehr lobenswerthe, doch aber noch nicht vollkommen. Die Action entbehrte hie und da noch der Abrundung. Kaum könnte das aber bei der ersten Aufführung einer so großen und handlungreichen Oper anders sein. Die Wiederholung wird bald abschleifen, was noch eckig war. Die Executirenden boten ihre Kräfte redlich auf und ernteten reiche Applause, besonders Fräul. Mayer und Herr Widemann. Für Hrn. Brassin scheint die Barit-npartie der Oper ein wenig zu tief zu liegen, doch machte sich dies natürlich nur zuweilen unangenehm bemerkbar. Fräul. Buck trug in der ersten Scene des dritten ActS sehr gut vor und wurde mit Recht durch lauten Beifall belohnt. So waren auch die Herren Schott, Cramer, Schneider, Herboldt und Sturmer in den kleinen Rollen recht lobenswerth. Das Pu blicum entschied sich sehr günstig, und würde das noch mehr gethan haben, wenn es sich in reicherer Zahl beisammen gesehen hätte. L. beurtheilen, ob unsere Oekonomen mit dem Ertrag der Roggen ernte zufrieden sind, da das Meiste noch nicht eingebracht ist; allein fest steht es, daß wir in dieser Frucht eine bessere Ernte machen, als man Anfangs glaubte, und was zur Erfüllung einer Durchschnittsernte fehlen sollte, dürste durch die Güte der Körner, wo nicht ganz, doch zum Theil ausgeglichen werden. Weizen, Gerste und Hafer hat das heiße Wetter schnell zur Reife gebracht, und auch darin wird die Ernte bald beginnen. Heutiger Geschäfts gang : Weizen wenig verändert und nach Qualität von 50—56 Brf., Roggen zu 84 L nach Güte 40—42 «ss, beste Qualität 44—46 «ss bezahlt, Gerste unverändert 38—42 «ss Brf. — Rüböl bei schwachem Abzug etwas fester gehalten, da Zufuhren unbedeutend sind. Loco heute 10>/8 «ss bezahlt, Septbr.-Octbr. 10'/, «ss käuflich, Novbr.-Decbr. 10^/g «ss bezahlt und dazu gesucht bei wenigen Ab gebern. — Oelsaaten. Rapssaat 5'/«—'/, «ss, Winterrübsen 4^ bis 4i/8 «ss bezahlt. — Spiritus etwas angenehmer, 31 «ss Briefe und 30 »p Geld.
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