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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185207289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-07
- Tag1852-07-28
- Monat1852-07
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1852
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 210. Mittwoch den 28. Juli. 1852. Bekanntmachung. Die in dem 17. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblatts befindliche Verordnung über einige Ab änderungen und Zusätze zu der wegen der Ausübung der Jagd unterm 13. Mai 1851 ergangenen Verordnung enthält unter andern folgende Bestimmungen: 10. Die Bestimmungen über die Schon- und Hegezeit werden dahin erläutert, daß eine solche hinsichtlich aller Singvög l, auä, insoweit letztere zu den Strichvögeln gehören, vom 1. Februar bis letzten Juni jeden Jahres zu beobachten ist. I I. Das Zerstören der Nester, das Ausnehmen der Eier oder Jungen wird für alle Arten von Vögeln mit Aus nahme der größeren Raubvögel hierdurch untersagt. Den Jagdberechtigten bleibt die Einsammlung von Kiebitzeiern nachgelassen. 12. Wildpret, auf welches die Bestimmungen über die Schon- und Hegezeit Anwendung leiden, darf innerhalb derselben weder auf Märkten noch sonst in irgend einer Weise feil geboten werden. Diesem Verbote unter liegt auch das auS dem AuSlande bezogene Wildpret. Wir finden uns veranlaßt, diese Vorschriften auch hierdurch zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Leipzig, den 24. Juli 1852 Der Skath der Stadt Leipzig. Berger. Seheimmittel. Ir schwieriger es ist, den unbefugten Verkauf der Geheim- mittel genÜUmd in GchranS« zu halt« rutt j, frecher die scham loseste Spekulation in marktschreierischen Ankündigungen ein leicht gläubiges, hülfesuchendeS und für dm Reiz des Geheimnisse- empfängliches Publicum prellt, desto dankenswerther ist jede Be strebung rechtschaffener Männer, der so leicht zu betrügenden und so schwer aufzuklärenden Menge die Augen zu öffnen. Mögen auch diese Bestrebungen zumeist fruchtlos sein; mag ich das alte „Uunäus vult äecipi" (die Welt will betrogen ein) alltäglich tausendfach bewahrheiten, — immerhin, wer absolut >etrogen sein will, — nun dem ist nicht zu helfen! Aber eS giebt doch noch viele, die zwar gem den Rest ihrer Gesimdheit an die Prüfung der unglaublichsten, aber doch gedruckten Wunderwirkun gen der angepriesenen Geheimmittel wagen, denen aber ihr Geld zu lieb ist, um eS in Summen für Dinge auszugeben, die sie weit billiger in jeder guten Apotheke bekommen können, und es aiebt andererseits noch Mehrere, welchen Gesundheit und Geld mindestens gleich hoch stehen. Im Interesse dieser beiden eben bezeichneten Classen müssen jene Bestrebungen mit Dank begrüßt werden. Leider sind aber die Schriften, welche dazu dienen sollen, die „in Geheimmitteln machen den" Jndustrieritter zu entlarvm und dem Publicum zu zeigen, wie äußerst gutmüthig es sich betrügm läßt, nicht immer wohlfeil gmug, um von jedem gekauft werden zu können. So z. B. ist der „Schandfleck der deutschen Presse" — dieser vortreffliche Pran ger, an welchem die Namen der schlimmsten Gauner im Handels artikel „Populäre Medicin, HauSarzt und Geheimmittel" angeheftet find, — bei unS fast gar nicht bekannt, während sich dies Buch in jeder Leihbibliothek befinden sollte; so ist die Satyre: „Die be trogene Welt oder die drei Erzschelme" ebenfalls zumeist übersehen worden, und dies insbesondere wohl wegen ihrer Form und weil sie die Namen der Geschilderten nicht nennt. In den letzten Tagen aber ist der Buch- und Kunsthandlung von Louis Rocca hier ein halber Druckbogen in Commission gegeben worden, der die wohl absichtlichen Jrrthümer des Schriftchens: „lieber sogenannte Ge helmmittel und deren öffentlichen Verkauf, von einem ungenannten praktischen Arzte," näher beleuchtet und eine ruhige, kurze Wür digung der von p. p. Jansen in Weimar verkauften Geheimmittel enthält. Unter diesen Mitteln finden sich auch mehrere in unserer Stadt nicht selten gebrauchte, wie z. B. da- Kummerfeldsche Wasch wasser, tzti spanische Kloster-Essenz, Stanley'- Kraft-Essenz und bergt, m., Weshalb es Pflicht erscheint, auf diese Flugschrift auf merksam z» machen. Sie führt dm Titel: „Ein Wort gegen sogenannte Geheimmittel ustd deren öffentlichen Verkauf, von l)r. Goullon, großherz. sächs. Kreisgerichts-Physikus." Preis 1 Nar. Mstge mindestens dieser Katalog der bekannten Weimarischen Ge- hednmittelfabrik nicht übersehen werden. L. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. London. Bei Lloyd's hat man vor wenigen Tagen, in Gegen wart der Assecuranten, ein interessante- Experiment mit einem neuen Verpackungsstoff aus Kautschuk und Baumwolle gemacht. Der Stoff ist vollkommen wasserdicht. Ein Packet Shirtings, in diesem Material eingepackt, lag 4 Tage im Salzwasser, und als man eS öffnete, war der Inhalt ganz trocken. Ein andere-Packet in getheerter Leinwand (tarpavtin) dagegen war durchnäßt. Die Assecuranten erklärten, den neuen Packstoff künftig bei Versiche rungen begünstigen zu wollen. Der Stoff heißt „Olark'8 latent Inclia rubbvr k«1t." Paris. Seit einem Monat sind von den Pariser Polizei- agmten ungefähr 5000 Protokolle gegen Eigenthümer nicht mir dem Maulkorbe versehener Hunde ausgenommen «ordm. 3000Hunde sind eingefangen und getödtet und 3000 durch in die Straßen gewor fene Giftkügelchen vergiftet worden. Man sieht fast keine Hunde mehr auf den Straßm. Ein Dieb wurde vor Kurzem in Berlin arretirt und zwar in seiner eignen Wohnung, die mit den kostbarsten LuxuS-Gegen ständen angefüllt war. „Aber sagen Sie, wie haben Sie so viel Geld zusammenstehlen können, um da-Alles zu kaufen?" fragte der erstaunte Polizei-Lieutnant, — worauf der Dieb mit edlem Zunftstolz und hohem Selbstbewußtsein entgegnete: „Monsieur, ich kaufe nie etwas!"
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