Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185208175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-08
- Tag1852-08-17
- Monat1852-08
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1852
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leimiger Tageblatt und Anzeiger. ^ 2S0 Dienstag dm 17. August. 1852. Die deutsche Lolleinigung *). Die Erklärung Preußens vom 7. Juni spricht die wiederholte Ablehnung der preuß. Regierung von Berathungen über den Zoll- emigungseutwurf mit Oesterreich aus, indem sie es „mit der ihren Aollverbündeten und der kaiserl. österr. Regierung schuldigen Rück sicht für unvereinbar hält, in Verhandlungen einzutreten, von deren Erfolglosigkeit sie im Voraus überzeugt sein muß." Nun hat es aber bis auf den heutigen Tag noch niemals für rücksichtsvoll ge zotten, wenn von befreundeten Regierungen eine den von der andern an sie gerichteten Vorschlägen zu gemeinsamer Berathung einer für sie Alle hochwichtigen Angelegenheit sich entzieht. In dem vor liegenden Falle sind es die Regierungen deutscher Bundesstaaten, sind es Oesterreich, vier deutsche Königreiche, ein Kurfürstenthum, drei Großherzogthümer und einige kleinere Staaten, von welchen in der rücksichtsvollsten Art die Entwürfe in einer Angelegenheit ausgearbeitet und dargeboten wurden, in welcher die Bundesgrund- grsetze, die den Verkehr als Gegenstand gemeinschaftlicher Bestim mungen ausdrücklich bezeichnen, alle Bundesglieder zu gemeinschaft lichem Wirkm sich gegenseitig verpflichte« und zur Förderung des selben ehens» berechtig«. Und diese erste und höchste Rücksicht sollte ein Mitglied des deutschen Bundes hintansetzen wollen und darin auch noch ein rücksichtsvolles Verhalten gegen seine Verbündeten einzuhalte» glauben? In gleichem schroffen Gegensätze zu dem gemeinschaftlichen Wirken steht die einseitige und vornhinaus be hauptete Erfolglosigkeit der beantragten Verhandlungen. Die Über zeugungen der mit Oesterreich für die Wiener Entwürfe sich ver wendenden Staaten find in dieser Sache unbestritten an Ehre und Gewicht denen eines jeden andern Staates so ebenbürtig, daß für die letzteren sine ausschließende Unfehlbarkeit beanspruchen zu wollen unter deutsch« Bundesmitgliedern gar nicht in Frage kommen kann, lieber dm Erfolg der Beratungen vermag nur ihr AuSgang zu entscheid«, der Gegenstand derselbm aber ist ein solcher, wie er wohl den Wetteifer, niemals aber die Weigerung, dabei mit Rath und Lhat zur Hand zu gehen, auf Seite» irgend einer deutschen Regie«»»- herausfordern darf. Eim solche Weigerung ist nur in dem einen trostlosen Falle denkbar, daß politische Sonderbestrebungen de« »ach dm trüben Erfahrungen der jüngstvergangen« Jahre im deutsch« Bunde neuerwachten Leb« Hindernisse zu bereiten und der Gewinnung einer productiven und sich in sich selber consolidirenden Bafis für dasselbe sich zu widerfetzen versuchen sollten. Die Un klarheit der von der preuß. Regierung eingenommenen Position als identisch mit solch« Sondesdestrebungen zu bezeichnen, ist hie Abiuht hiss. Es swd i» neuester Zeit mit unhaltbaren ^ lonen hinreichende Erfahyingen gemacht worden, um anzu- nehue», daß Preuß« eine solche wähl«, oder wenn man sich in Aus der -ei AmuNchßmnn jüngst irfchi«mi<y Schrift: „Die Zoll rvllferenz z« Berlin, die preußische Erklärung vom 7. Ilyü und die deutsche Zelleintgnng." Wer sich über da- Verfahren Preußens in dieser! Angelegenheit gründlich unterrichten, und erfahren will, daß da- Ver-^ fahren der übrigen Zollvereins-Gteaten diesem gegenüber vollständig ge rechtfertigt erscheint, dafern - st« stch nicht ohne Weitere- dem «illen Preußens uutWverfen wolleu, dem rft diese kleine, mit großer Ruhe ,und wachktuptpiß «ßschptcheve Schrift dpiuqeud zu empfehlen. Möchte doch endlich der un-Uutffe Zustand in Betreff der Zollfrage beendigt und eine Vereinigung getroffen nurden. welche durch Verträge aller S großes, mächtiges Deutschland zu schaffen im Stande Ist. itaatrn ein derselben befände, das Unhaltbar- zu behaupten suchen sollte. Jene Federn, welche der preuß. Regierung damit zu dienen vermein«, indem sie den Zollverein (mit Preußen) und die Zoll- und Handels- einigung der gesummten deutschen Staaten als Gegensätze, die Ver hinderung der letzter« und insbesondere die Ausschließung von Oester reich aus derselben als nothwendig für die Machtstellung Preußens ausgeben, können doch unmöglich den letzten Gedanken einer Re gierung aussprechen, welche in den Zollverein-Verträgen wie im Septembervertrage die Unterordnung der coutrahirten Vereine unter Art. 19 der deutschen Bundesacte gleich allen Mitpaciscenteu jeder zeit stipulirt hat. Jene zur Abtrünnigkeit, zur Spaltung im Bunde von Neuem hindrängenden Wortführer sollten besser erwägen, daß ihre den gegebenen Verhältnissen und dem öffentlichen Recht mit revolutionärem Leichtsinn widersprechenden Behauptungen diese ganze Angelegenheit der Richtung zutreiben, wo sehr bald die Frage um den Bund mit ihrem ganzen europäischen Gewichte von Neuem in den Vordergrund treten würde. Denn der deutsche Bund ist nicht dazu gegründet worden, einen Schauplatz abzugebea für die Be strebung« von Einzelregierungen, um ihr Machtverhältniß auf Unkosten der anderen Bündesmitgtteder und de- Bundes selbst zu steige«. Der unauflösliche Deutsche Bund wurde im Interesse und zur Bewahrung der Unabhängigkeit aller deutsch« Staaten, so wie im Interesse des europäischen Friedens und des mit seiner Erhaltung im engsten Wechselverhältnisse stehend« europäischen Gleichgewichtes errichtet. Der Bund ist nicht bloS eine politische Vereinigung, sondern tritt im europäischen Systeme als politische Einheit, als politische Persönlichkeit, als Oorp« politique auf und ist als solches von der ganze» Welt anerkannt. Für die Zwecke dieses politischen Körpers ist großes Einverständniß seiner Glieder ein Hauptmittel. Das BundeSverhältniß verbietet jedem deutschen Staate, von einer anderen als der durch die BundeSvertväge ge gebenen politisch« Basis aus zu handeln, verbietet ihm, ein« Weg für sich, einen von den Bundeszwecken und der vertragsmäßig aesicherten Entwickelung derselben abführend« Weg -inzuschlagen. Denn nur durch gemeinschaftliches Wirke», durch Einheit der Hand lung im Nothwendig«, vermag der Deutsche Bund sich zu erhalt« und sein« großen Zwecken zu genügen. Die BuudeSgrundvevträge beruhen auf diesem Principe und haben daher die Militatrverfaffuug und den Verkehr unter den deutsch« Staaten ausdrücklich der ge meinschaftlichen Bestimmung zugewiesen. Beide gehören -n d« wesentlichsten Grundlag« für den Bestand des Ganz«. Heute nun ist, was mit weiser Beurtheilung der Verhältnisse bereits im Jahre 1815 als eine der nächsten Aufgaben des Bundes hingestrllt, seitdem aber durch die Ungunst der Zeiten nicht in entsprechender Weise von Bundes wegen gefördert wurde, die Herbeiführung der Vereinigung der industriell« und Handels-Jittereff« der deutschen Staaten, als eine so recht von innen heraus organisch ««achsme Nothwendigkeit wieder in den Vordergrund getreten. Wer möchte nicht in vollem Maße anerkenne«, welch« wesentlichen Antheil an Herausbildung dieser Nothwendigkeit dt« preußisch« Bemühungen um Zoll- und HandelSeiniaungen als Vorläufer der deutschen.Ge- sammteinlgung besitzen! Der Erfolg dieser Bestrebung« konnte aber kein anderer fein, sobald die T Heilnehmer daran sich nicht vom Boden der Bnndesgesetze verirrt«. Und diese Erfolge nehmen heute Dimensionen an, welche die in den BundeSverträg« geforderte und in jener damit confvrm stipulirt« Unterordnung der bisherigen Zotteinigungen unter Art. 19 der Bnndesacte vorgesehene Gestimmt-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite