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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185208208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-08
- Tag1852-08-20
- Monat1852-08
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1852
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- 1 . Lri-ztgcr ... . , und 2S3 Anzeiger. Freitag den 20. August. 1852. Bekanntmachung, das Mutterkorn betreffend. Da nach eingegangenen Anzeigen im diesjährigen Roggen in vielen Theilen des Landes nicht unbeträchtliche Quan titäten Mutterkorn Vorkommen, so wird auf hohe Anordnung unter Verweisung auf die diesfalls in den General- Verordnungen vom 20. August 1704 und 14. September 1780 getroffenen Bestimmungen hiermit vor dem Gebrauche des vom Mutterkorne nicht gereinigten Getreides gewarnt, allen Landwirthen die größte Sorgfalt beim Reinigen des Getreides zur Pflicht gemacht und werden insbesondere folgende Bestimmungen zu genauester Nachachtung hiermit ein- grschärft: 1) Getreide, welches nicht vom Mutteekorne frei ist, darf weder vermahlen oder verschroten, noch zum Backen, Brauen, Branntweinbrennen oder sonst zur Bereitung von Nahrungsmitteln verwendet werden. 2) Dergleichen Getreide darf ebensowenig, wie daraus gewonnenes Mehl, Gebäck oder sonst daraus hergestellte Nahrungsmittel auf den Markt oder sonst in die Stadt und zum Verkaufe, beziehentlich zum Vermahlen oder Verschroten gebracht werden. 3) Jede Zuwiderhandlung zieht außer der ConfiScation des Getreides, Mehles oder der sonstigen durch Mutterkorn verdorbenen Nahrungsmittel eine Geldstrafe von 20 Thalern, nach Befinden noch höhere Geld- oder verhältniß- mäßige Gefängnißstrafe nach sich. Außerdem machen wir auf Folgendes aufmerksam: Das Reinige» des Getreides vom Mutterkorn geschieht durch Werfen des Getreides vor dem Dreschen, Sieben durch kleinlöcherige Siede, durch Abfledern oder durch Schwemmen im Wasser. Das auSgeschiedene Mutterkorn ist auch als Biehsutter unverwendbar und schädlich und deshalb zu vernichttn. Brod, worin Mutterkorn ist, macht sich durch einen bläulichen Schein auf dem Bruche und der Rinde und durch aschfarbiges Ansehen kenntlich. Der Teig aus Mehl, welches Mutterkorn enthält, bleibt kurz und bäckt nicht ordentlich aus. Da Gleiches bei nicht ganz gutem Sauerteig vorkommt, ist bei den Bäckern stets für kräftigen Sauerteig zu sorgen, um aus der Beschaffenheit de- Brodes auf die Reinheit desselben mit Sicherheit schließen zu können. Leipzig, den 13. August 1852 Der Math der Stadt Seiprtg. Vergor. Gchleißner. Lur Charakteristik der Uordamerikaner. Unter diesem Titel giebt Nr. 18L deS Dresdner Journals im Feuilleton den nachstehenden Artikel als da- Urtheil deS Consul Hesse au- dessen Reiseblättern: „Wirft man einen Blick auf das Volksleben Nordamerika s, so entdeckt man neben der Tugend der größten Rührigkeit und Energie, neben dem größten Geschick zu den schwierigsten Unter- achmungen und der tapfersten Ausdauer die aewiffenloseste Rück sichtslosigkeit in Wahl der Mittel, den tollsten Leichtsinn und einen Gchwmdelgeist, dem nicht- zu gewagt erscheint. Der betrügerische Bankerott ist in Amerika an der Tagesordnung und infamirt den Betrüger in keiner Weise. „blaLs mono/" ist der Wahlspruch der Amerikaner, und nach dem Erfolge bestimmen st^ wie viel der Mann „werth" ist. Hierin liege« große sittliche Gefahren einer erwünschte« BolkSentwicketung, und nirgend- sehe ich in andern Hiaendm:deß Volks ein Gegengewicht, welches stark gymg wäre, diesen Gefahren die Wage zu halten. Alle Rordamertkaner sind von einem starken politischen Selbstgefühl durchdrungen; ich sehe darin für jede- Volk eine große Tugend und vor Allem für eine Republik. Allein in Amerika äußert sich diese- Selbstgefühl fast überall als bloße Eitelkeit und Selbstüberschätzung eines Enwor- kSmmlmgs, ohne alle Kenntnis der Ursache« und nicht ohne Bru talität. Auch die Sitten der Amerikaner entbehren bei der Mehr zahl aller Urbanität. Die besänftigende Gewalt der Künste fängt eben erst an, wirksam zu werden, und der Weibercultus, ,d getrieben wird, ist nur ein wohldurchdachte- Mittel, der Zügel . ^ seit eine Schranke zu setzen. Die Uebertreibung diese- Cultus hobt aber alle Unterschiede in der Werthschätzung der Frauen auf und beweist gerade, daß dieser anscheinend edle Zug nicht auS einem chevaleresken Sinne deS Volks hervorgegangen ist. Dieser Weiber- cultuS verdirbt auch die Weiber, was um so folgenreicher sein wird, als die Kinder ohne alle Pietät gegen die Aeltern erzogen werden. Man ehrt die Frauen, schützt die Kinder, aber man achtet das Alter nicht! Eine öffentliche Meinung im Sinne der Europäer, eine sittliche Eontrole der Einwohner kann schon deshalb nicht Vor kommen , weil eine große Zahl europäischer Abenteurer dort ihre Antecedentien zu verschleiern hat, und weil der tägliche Verkehr die Nothwendigkeit mit sich führt, in dieser Herjehmw große Nachficht zu üben. Religiöser Unterricht ist aus allen Schulen verbannt, und nach «einer Erfahrung findet auch in den Familien keine re ligiöse Erziehung statt; die gedankenlose Soantagsfrier ersetzt die selbe aber wahrhaftig nicht." So viel Wahres nun auch im Allgemeinen diese- Urtheil eine- hochgeachteten Mannes enthält, so ist dasselbe doch in mancher Be- bei uns der Werch deS Merttchen nur zu oft blos nach dem Geld sacke bemessen. Bei allem Reichthchne und bei aller Macht, welche
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