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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185208215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-08
- Tag1852-08-21
- Monat1852-08
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1852
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t" 1 E . . 7 », 1» und Anzeiger. ^ 234 Sonnabend den 21. August. 1852. Tagesbefehl an die Cominunalgarve zu Leipzig den 20. August 1852. Dir nach tz. 24 de« revidirten Communalgarden - Regulativs abzuhaltende Jahresrevue wird mit Genehmigung de« hohen M- nisterium de- Innern Mittwoch den LS. August d. I. Lattfinden und von unserem hochverehrten Stadt-Commandanten, Herrn Obersten v. Hake, abgenommen werden. Da- Nähere ber wird durch besondere Ordres befohlen werden. Das Kommando der Communalgarde. H. W. Neumeister, Commandant. Stadttheater Leip;rg Den vergangenen Mittwoch macht in dem Kalender unserer Bühne eine ganz vorzügliche Aufführung des reizenden Lustspiels „Richard- Wanderleben" bemerkenswerth. Die Dankbar keit aller in dem Stück vorhandenen Rollen brachte in daS En semble ungewöhnlich viel Munterkeit, Fluß und Rundung. Herr ». Othegraven, der Träger der Titelrolle, leistete baS Vorzüg lichste. Richard Wanderer ist wie auf sein Naturell eigens be rechnet, und wo die Dichtung der Darstellungskunst des Herrn v.vth eg raven so entgegen kommt, da entsteht jedesmal eine Erscheinung von ernormer Wirkung. Bock, der Direktor einer reisenden Schaustüelergesellschaft, war eben so sehr ein Wesen für Herrn Ball mann und wurde durch diesen dem Zwerchfell der Auschawr sehr gefährlich. Die bloße Maske schon brachte einen Aus bruch oes ungeheuersten Gelächters hervor. Eine allerliebste Pro duction war die Herrnhuterin des Fräulein Schäfer, die trotz dem Emst ihres Charakters dergestalt ihre komische Seite ans Licht zu halten verstand, daß nirgends der schönste Einklang mit den übrigen durchweg komischen Figuren verloren ging. Die kleineren Rollen wurden von Fräulein R a u ch und den Herren Saalbach, Echott und Cramer untadelhaft gespielt; genug, die Auffüh rung hatte den glücklichen Erfolg, das beliebte Stück noch beliebter zu machen. — Nicht minder glückte das Tanz-Divertissement, be netzend auS ,,kas äe 1a eouronns," getanzt von Herrn Balletmeister Granzow und Fräulein Roth, „l.a l^ituana," aetanzt vom CorpS und der „Milanollo-Polka," getanzt von Herrn Granzow und Fräulein Roth. Vorzüglich in dem ersten Tanze zeigte sich Herr Granzow als ein echter Meister in seiner Kunst. Seine Bewegungen sind so gerundet, geschmeidig und graziös, wie man sie in der Regel nur von einer Tänzerin erwarten mag, dabei dennoch so kraftvoll und sicher, daß der Mann nicht zu verkennen ist. Seine Entrechats besitzen Grund der Leichtigkeit und gleich zeitigen Gewalt eine Schönheit, in der sie vielleicht sehr selten ge funden werden. Vortreffliches leistete auch Fräulein Roth. Die Gewandtheit und Zierlichkeit ihres Tanze- dürste auch nicht allzu häufig ihre- Gleichen haben. Der CorpStanz gab einen sichtbaren Beweis vv« dem erfolgreichen Wirken de- Herm Granzvw. Er war nicht blo- sehr niedlich arranairt, sondern wurde auch sehr gut ausgeführt. — Der vorgestrige Abend brachte die „Räube," von Schiller und in ihnen das erste Gastspiel.des Herrn Böcke l vom Stadttheater zu Bremen. Der Gast gab Carl Moor und hatte daher eine der schwierigsten Aufgaben zu lösen, die unsere dramatische Literatur bietet. Wir können nicht sagen, daß ihm sein Werk mißglückt sei, ja wir möchten dreist behaupten, daß die Unvollkommenheiten in der Leistung alle zu einer gemeinschaft lichen ephemerischen Wurzel, nämlich der Verzagtheit zurückführen, von welcher jeder Künstler, der zum ersten Male vor einem fremden Publicum auftritt, leidet, wenn er nicht von einem großen Dünkel besessen ist, in welchem Falle er aber, wie die Erfahrung lehrt, in der Regel kein Künstler ist. Die meisten Partien gelangen Herrn Böckel sehr gut, ganz vorzüglich die Schlußstene, welche denn auch einen feurigen Hervorruf zur Folge hatte. Wir glauben Herrn Böckel nichts weiter wünschen zu müssen, als daß er hier ein wenig heimischer sei ; alles andere nach seinem ersten Gastspiel ihm zu Wünschende trägt er sichtbar in sich. Sein Organ ist ein delstein in seinem Naturell, der besonderer Erwähnung werth ist. V e r in r sch t e s. Ein preußischer Hammerwerkbesitzer hat in Berlin Eisenblätter von solcher Dünne ausgestellt, daß man dieselben als Papier ver wenden kann. Mit IVO Pfd. Metall fabrijirt man ein Blatt von 7040 Quadratfuß und ein Breslauer Buchbinder vollendete ein Album, dessen eiserne Blätter geschmeidiger als die feinste Leinwand sind. Es. werden bereits Versuche, da- Eisenpapier zu bedrucken, beabsichtigt. In den Tropenländern, wo die Bücher so sehr der Zerstörung durch Ameisen und Würmer ausgesetzt sind, dürfte sich das Papier aus Eisen, dem Jnsecten nicht- anhaben können, als sehr praktisch für den Buchdruck bewähren. Es handelt sich nur noch um die Erfindung einer zweckmäßigen weißen Tinte oder Farbe. In Berlin wurde es schnell bekannt, daß der Kaiser von Ruß land nur Ducaten bei sich führe und nicht- herausgeben könne. Modewaarenhändler, Uhrmacher, Juweliere, Künstler u. s. w. be eilten sich, dm Kaiser nicht in Verlegenheit zu brinäen und machten lauter Rechnungen in runden Zahlen und doch brillante Geschäfte. Einem Potsdamer Gastwirth zahlte der Kaiser für einen Theil seines Gefolge-, das im Gasthaus acht Tage logirt hatte, 3000 Thlr. Miethe. Die Pariser Fleischer setzen in ihrem Geschäft jährlich 55 Mill.' Frs. um, wovon etwa 22 Mill. Brutto Prosit realistrt wird. Da diOZtuslagen für ein Gewölbe sich auf jährliche 14,429 FrS. be- läuffn, so muß von dem Gesammtgewinn etwa- über 7 Miss, abgezogen werden, wonach ein Totalaewinnst von 15 Mill. unter die 501 Pariser Fleischer zu theilen kömmt. Jedenfalls eine sehr respektable Summe, die e- auch erklärt, warum sich die Herrm so sehr gegm die Freigebung diese- Gewerbe- sträuben.'
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