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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185209086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-09
- Tag1852-09-08
- Monat1852-09
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1852
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Leipziger Tageblatt UN- Anzeiger. .4r' 252. Mittwoch den 8. September. 1852. Erwiderung. In dem immer und immer wiederkehrenden Streite zwischen Bäckern und Publicum, der überall da stattfindet, wo nach vor geschriebener Taxe gebacken wird, und der, wie alles in der Welt, doch jedenfalls bei seiner Permanenz eine natürliche Ursache haben muß — welche zu erforschen eben die Aufgabe des Ver nünftigen ist, und die wohl schwerlich, wie unser Gegner meint, dlos in der „Böswilligkeit" oder „Dummheit" zu suchen ist — haben wir in Nr. 239 mit möglichster Schonung, mit Um gehung aller materiellen Fragen, die Nächstliegende Ursache dieses Streites angegeben. Es ist keine andere, als unbefriedigtes Rechts gefühl, der Mangel eines Vertreters, eines Sachwalters für das Interesse des PublicumS, der um so fühlbarer wird, als da- gegenüberstehende Interesse von dem allerstärksten Sachwalter vertreten ist. Da kommt in Nr. 247 ein Herr —n und sagt uns ganz ein fach: „Wir verstünden von der Sache nichts, und unser Vorschlag sei praktisch gar nicht durchzuführen." — So! — Das ist der kürzeste Weg, Gründe zurückzuweisen. Also hier ist nicht über zwei entgegengesetzte Parteien zu entscheiden? Und in welchem andem derartigen Streite ist die eine Partei ohne Vertreter? In welchem andern Falle ist die entscheidende Behörde Richter und Sachwalter zugleich? Und warum denn nicht durchzuführen? Meint er, die Behörde wird es nicht gestatten? Will er sie compromittiren? Gerade ihr,! die nur daS Recht will, wird es am erwünschtesten sein, nicht nur I beiden Parteien gerecht zu werden, sondern auch, daß dieses geschieht,' zu Jedermanns Ueberzeugung zu bringen. Daß eS durchzuführen ist, wollen wir ihm an einem concreten Beispiele zeigen. Vor etlichen Jahren kam dieselbe Frage auch im Dresdner Localblatte zur Sprache. Ein gewisser Hauptmann äs l'Or trat auf die Seite des Publikums. Die Bäcker fielen mit großer Heftigkeit über ihn her, beschuldigten ihn der Unwissen heit rc. Er aber zeigte ihnen ganz gründlich durch specielle Berech nung den übermäßigen Gewinn, den sie jeden Morgen an Dreilingen und Semmeln hätten, so l^ß sie alle verstummten. Das ist's nun eben, was wir verlangen. Nicht eine einmalige, vorübergehende, sondern eine fortwährende Vertretung des Publi cumS in dieser Angelegenheit. Warum sträubt sich denn unser Herr —n so gegen diesen so einfachen, billigen und klaren Vor schlag, da er doch fortwährend versichert, er sei ganz unparteiisch, und man solle ihm doch nur Glauben schenken? Er müßte ja unsem Vorschlag, wenn die Sache so ist, wie er sagt — was wir gar nicht bezweifeln wollen — vielmehr billigen und fördern, da derselbe allen Klagen ein Ende macht, und dem Rechte und der Billigkeit gemäß ist? In zwei Punkten sind wir jedoch ganz einig mit dem Sprecher. Er verlangt, man solle doch nur gründlich untersuchen und prüfen, ehe man klagt. Das ist ganz unsere Meinung. Da aber dazu Niemand Zeit und genügende Anregung hat, so ver langen wir eben einen Verein, der sich dies zur Aufgabe macht. Zweitens vertheidigt er blos die Schwarzbrodbäcker, und sagt: „Die Weißbrodbäcker haben bessern Verdienst." Das meinen wir auch. In einer großen Stadt ist aber ein großer Theil der Bewohner, der bei einer sitzenden Lebensweise Schwarzbrod nur wenig bedarf. Er will aber auch bei Dreilingen und Semmeln für richtiges Geld richtige Waare. Und darauf würde der Verein eben auch sein Augenmerk zu richten haben, überhaupt auf alle-, wofür die Taxe vorgeschrieben ist. Jsts denn nicht besser, billigen Wünschen und Klagen abzu helfen, statt, wie Herr —n es thut, sie durch bloße Versicherungen seiner Glaubwürdigkeit zur Ruhe zu verweisen? Wollen wir nicht lieber Ursachen zur Unzufriedenheit auf dem Wege der Ordnung entfernen? Wir können daher nur nochmals den Wunsch aussprechen, daß einige wohlgesinnte Männer, die Vertrauen genießen, um des all gemeinen Besten — ja schon um des Friedens willen, zusammen treten und diese so wichtige Angelegenheit als Vertreter des Publikums in die Hand nehmen möchten. Will man aber die- nicht thun, so möge man auch aufhören zu klagen. B. Nachschrift. Wenn wir auch diesen Aufsatz noch geben, weil Herr B. meint, daß ihm das Recht der Verteidigung nicht abgeschnitten werden dürfe, dann glauben wir für die Sache genug gethan zu haben, und dieses Capitel für längere Zeit schließen zu können. Wmn durch den gewünschten Sachwalter das Publicum wirklich so wMt beruhiget und aufgeklärt werden könnte, daß es aufhören müßte, unbegründeten Verdacht zu nähren, und wenn auf diese Weise allen gerechten und ungerechten Klagen für immer begegnet werden könnte, so würde dadurch sehr viel gewonnen, und auch wir würden lin des großen Gewinnes freuen — wie aber die Sache anzustellen sein wird, davon haben auch wir zur Zeit noch keine deutliche Vor stellung, wünschen und hoffen aber das Beste. Die Red. 3«r Nachricht. Heute predigt zum Feste der Geburt Mariä in der katholischen Kirche Morgens 9 Uhr k. Pallmann. LStpLlUSr Lürse um 7. September. 8i5end»ka«o. vr. Lslä. Lissodskvso. vr. 6vlä. .... 105 Usxäedx. -l-oiprixer. 268'/, K»r1iv-4nb»tt. t.,. 4. «Io. 1^». 6 13V'/. 146 8Lok».-8nier»vks . . 8Lob,.-8okls»i»od« . 102 vl-. 101'/. llerlio-älolliaer. . . 147 IkLnoxisods .... 95 LÄ»-Uinä«ll«r . . . 113 112'/. ?rouss. ö»ok-4ulk.. —- — brieär.-^Vilb. - ssorä- i vssterr. 8nvk-?lotvv 86'/. 86'/, — 4nk.-v««»»ner 1.»a- I.«iprix-Viv»äaer . 178 /, 178 ds>d»llk 1«». 4. — >158'/. l.öd»U-2LtUu»«e . . . ! N 24 äs. l«>» b. . , . 1LÜ/. Leipziger Produeteu-Börse am 7. September. Getreide völlig unverändert wie am Sonnabend. Rüböl. Für Rüböl ist die Stimmung etwas fester, loco 10«f für Posten geboten ohne Abgeber, Lieferung Oct.-Nov. 1UV»*§ Oelsaa/en kein Handel. Spiritus ganz unverändert und ohne Geschäft. Tageskalender. Oeffeutliche Bibliotheken. Stadtbibliothek 2—4 Uhr. Volksbibliothek in der Centralhalle 7—9 Uhr Abends. Städtisches Kunstmuseum in der 1. Bürgerschule, geöffnet für Actionaire und Abonnenten von 11—1 Uhr.
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