den Kranken um jeden Preis in Schweif zu bringen. So wurde im Sommer 1772 der Arzt Ion potursson zu einem Pfarrer geholt, der auf 6rund einer Entzündung in hohem Fieber lag. Während man auf den Arzt war tete, hatte man den Patienten durch eine Fllixtur von Pfeffer und Tabak in Branntwein zu kurieren versucht. Als dies nicht verschlug, hatte man eine ganze Elle Kau tabak und eine tüchtige Portion Pfeffer in einem halben Liter Branntwein aufgekocht und den Kranken den Auf guss in einem Zuge austrinken lassen. Kein Wunder, dasi er starb und die Leiche über und über schwarzblau wurde. Island wieder ein I^eich öegen den Ausgang des 18. Jahrhunderts, als in Europa die Aufklärung von einem lichten Aufstieg der Ftlenschheit träumte, war das gequälte isländische Volk am Ende seiner Kräfte. Flicht die Krankheit, die heute an der Wurzel des Stammes nagt, die FIlischung von Angst, öenustsucht und Selbstsucht, hielt die Bevölkerungszahl danieder. Es war Hungersnot und Pest, und wieder Hungersnot und Pest, und Krankheit und Elend als Folge von FllisHregierung und gebrochenen Handelsver pflichtungen. Flach der letzten Katastrophe von 178z bis 1785 war der Wut so lief gesunken, so düster die Aussichten, so er schüttert der ölaube an das gnadenlose Land, dasZ ernst lich erwogen werden konnte, die Überreste der armseligen Bevölkerung von Staats wegen nach der jütischen Heide zu verpflanzen — wo ihr freilich in dem unfruchtbarsten Boden Dänemarks auch nur ein kümmerliches Los be- schieden gewesen wäre. Und in diesen Jahren des Elends gingen auch die letzten erbärmlichen Fleste unseres ehr- Il6