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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185209106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-09
- Tag1852-09-10
- Monat1852-09
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1852
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. -r/ 254 Freitag den 10. September. 1852. Bekanntmachung. Diejenigen AUtern, Pflcgeältern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflege befohlenen in die hiesige Ralhsfreischule oder in die Schule des Arbeitshauses für Freiwillige anzusuchen gesonnen sind, haben die Gesuche von jetzt an bis spätestens den v. Oktober d. I. ans dem Rathhause in der Schulgelder - Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen voll ständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter des anzumeldenden Kindes, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mitzubringen. Noch wird aber bemerkt, daß nur die Kinder ausgenommen werden können, welche nächste Ostern das 7. Lebensjahr erreichen und das 8. nicht überschritten haben und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung . unberücksichtigt bleiben muß. Nach erfolgter Prüfung der Gesuche wird die Bekanntmachung der beschlossenen Aufnahmen in der bisherigen Maaße erfolgen. - . ^ ^ . Leipzig, den 1. September 1852. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Die deutsche Auswanderung und — Brasilien. 2. Für eine Colonie, in welcher auch Unbemittelte selbstständig sich sollen ansiedeln können, bedarf es eines gesunden, warmen Him melsstriches, dmn dem Mittellosen ist der Spaten und die Hacke sein Pflug, der Arm sein Gespann; er kann daher selbstständig nur da gedeihen, wo er beim Anbau von Plantagegewächsen die Covcurrenz des Pflugs nicht auszuhalten hat, der er beim Ge treidebau unfehlbar unterliegen würde, und diese Gewächse gedeihen nicht in einem kühlen Klima. Um> eine Erweiterung der Handelsverbindungen mit dem Mutter lande in Aussicht zu stellen, bedarf es gleichfalls dieser Produkte und also eines Klima-, in welchem sie gedeihen; denn wollte man die Colonisation in ein dem unsrigm ähnliches Klima leiten, wo die Produkte von den unsrigen nicht wesentlich verschieden sind, so würde man statt eines Austausches nur eine Concurrenz erzeugen, und statt den Handel zu vermehr«, ihn vermindern. Damit aber auch den Colonist« die Früchte ihres Fleißes durch die Kosten eines weiten Landtransports nicht verkümmert werden, damit die Aus sicht «f gMinmeichen Handel, Schifffahrt und GewerbSbetrieb auch «hihSdende und unternehmende Ansiedler herbeiziehen könne, ist es von großer Wichtigkeit, eine« Landstrich in der Nähe des Meeres zu bekomm«, in einem Lande, wo eine feste, geregelte und fteifinnige Regierung Schutz und Zuversicht gewährt, und wo der Deutsche Deutscher bleibt. Alle diese bei verständiger Leitung ein« günstig« Erfolg versprechend« Eigenschaften vereinig« die süd lichen Provinzen Brasiliens in hohem Maße. Als daher der Prinz von Joinville (Schwiegersohn deS Kaiser- von Brasilien) sich bereit erklärte, ein« Theil seiner in der Provinz Santa Katharina bele senen groß« und werthvoll« Besitzung« der deutsch« selbst ständigen Ansiedelung zu überlass«, bildete sich in Hamburg ein Verein von patriotisch gesinnten und vermögend« Männern unter dem Namen „Colonisationsverein von 184S," übernahm nach eigener Auswahl ein Territorium von v iH Lieues, zu welchen nach Bedürfniß noch 18 komm« können, und anfangs 18SV ließen sich die erst« Kamillen nieder. Die Nam« der so hoch angesehen« als achtbar« Herr« C. M. Schröder «L Co., Ad. Schramm, G. W. Schröder, G. Godefroy u. A., welche an der Spitze des Vereins stehen, bürgten schon von vomherein für die Solidität, für da- Gelingen dieses großartigen Unternehmens; jetzt aber nach einem kaum dreijährig« schnellen Emp-rblüh« der Colonie Dona Francisca ist das Gedeih«, die große Zukunft desselben über allen Zweifel erhaben. Seit der erste Ingenieur de- Vereins im Jahre 1849 mit wenig« Arbeitern die Küste betrat, seit der erste Schall der Axt in dem majestätisch« Schweigen de- Urwaldes wiederhallte und die Schritte der Europäer fast mit Ehrfurcht in die grüne Blätternacht eindrangen, — wie sehr hat sich seitdem die Physiognomie des Landes verändert! Belegen in der gemäßigten Zone zwischen dem 26 und 27o südl. Breite ist die Temperatur im Sommer noch hoch genug zur Zei tigung fast aller tropischen Gewächse, ohne, wie das in den Tropen bei gleicher Sonnenwärme der Fall ist, in den übrigen Theil« des Jahres an lästiger Hitze zu leiden. Nach den zuverlässigsten Be obachtungen steigt das Thermometer nicht über 28 o und fällt nie unter 5ok. Das wegen seiner Milde und Heilsamkeit berühmte Klima der Provinz Santa Katharina überhebt den Arbeiter des Sammeln« für den Winter, unterbricht nicht fckre Arbeiten und deckt ihm in jeder Jahreszeit die Tafel. Die nahe Nachbarschaft des Meeres, welches seine Fluth bis in die Flüsse der Colonie hin eintreibt, gestattet nicht allein den Absatz solcher Produkte, welche im Innern de- Lande« werthlos sind, sondern ist auch der gering« Transportkosten weg« von großem Einfluß auf den Nettoertrag der Pflanzung«, und wenn irgendwo die Hoffnung« erfüllt wer den können, die in handelspolitischer Beziehung von der Auswan derung gehegt werden, so dürfte dermaleinst da- an dieser Stelle sein, wo dem prachtvollen Hafen von San Francisco schon vor Jahren eine große Zukunft geweiffagt ist. Ein solcher Handel kann nur auf eine große Production von Tauschartikeln für da« Mutterland sich gründen, und gerade dafür bietet sich hier ein fast unbegränzte« Feld. Nicht allein di« ausgedehnte, fast gänzlich un bevölkerte Landstrecke, welche von der Nachbarschaft des Meere- in immer zunehmender Fruchtbarkeit bis an da« Küstengebirge sich erstreckt, sondem in noch ausgedehnterem Maaße jensrit desselben die fruchtbar« weidereich« Hochebenen von Curittba und Lage« bieten der Ansiedelung einen Raum, in welchem Million« Deut- Ae im Wohlstände leben könnt«. Und viele schon Hab« sich eine Heimstätte hier gegründet. An den grünen Ufern de- Mathias- WWWWW,
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