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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185209193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-09
- Tag1852-09-19
- Monat1852-09
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1852
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 263 Sonntag den 19. September. 1852. Bekanntmachung, die Armenanstalt betreffend. Diejenigen Eltern, welche zu Ostern künftigen Jahres Kinder in die hiesige Armenschule ausgenommen wünschen, werdm hier durch ausgefordert, ihre Anmeldungen von jetzt an und spätestens bis zum 31. October » «. bei den betreffenden Herren Armenpflegern zu bewirken. Mit dem Schluß des Monats Oktober wird die Liste der Anmeldungen ge schloffen. Die Anmeldenden haben für Beibringung des Taufzeugniffes und Impfscheines Sorge zu tragen. Kinder, welche zu Ostern 1853 das 7. Jahr noch nicht erreicht haben, oder deren Eltern hier nicht heimathsberechtiqt sind, können keine Berücksichtigung finden. Leipzig, den 17. September 1852. DaS Armendirectortrr«. Bekanntmachung und Dank. Die am 11. dieses MonatS zum Besten unserer Armenanstalt gegebene Theatervorstellung „Diana von Mirmand*a" hat eine« Ertrag von 42S Thlr. 6 Ägr. S Pf. ergeben. Wir sprechen allen Denen, deren freundlicher Detheiligung wir diesen reichen Ertrag mit zu verdanken haben, hierdurch unfern achrichtigsten Dank aus, namentlich aber der Frau Bayer-Bürr aus Dresden, welche mit zuvorkommendster Bereitwilligkeit und Umigennützigkeit lediglich im Interesse unserer Anstalt dieser Vorstellung ihre Betheiligung schenkte. Leipzig, dm 10. September 1852. DaS Armerrdireetoriu«. " " ' ' -> — Leise nach Amerika. (Originalbrief eine- Leipzigers.) Bei meinen Auswanderungsnachrichten will ich blos Noch auf eine nicht ganz unwichtige Eigenthümlichkeit Hamburgs aufmerksam machen; nämlich einen Jeden vor der hier herrschenden Betrügerei wamm. Man findet hier, wie es später in Glasgow und Rewyork erfahren habe, eben so die Prellerei zu Hause. Von den Agenten, Schenkwirthen u. s. w. macht immer einer den an dern schlecht; man darf auf Keinen achten; jeder Auswanderer muß seinem Willen selbst folgen. Den Gastwirth R. in H. kenne ich allerdings, aber man muß gleich im Voraus accordiren, und sich notiren, was man erhält. Das Mittagsessen kostet 6 oder 8 Hamb. Schill. — 8 k ü. Schill., Kaffee mit Brodchen 2 Schill., Nachtlager in einem ordentlichen Bette 4 Schill. Andere haben aber auch andere gute Quartiere gehabt. Wie ich schon geschrieben, so wurde ich mit dem Segelschiff nicht mitgenommen, und um nicht bis zum 15. Mai in Hamburg zu liegen, entschloß ich mich, mit dem Dampfschiffe über Schott land zu reisen. Dies geschah denn Sonnabend Abend den 4. Mai mit dem Steamer Mercator, Capitain Cook, wo ich mich hatte bei dem Schiffsmäkler Wöbbe einschreiben lassen, und, wie die Leser später sehen werden, kann ich diese Fahrt eben so wohl als gut, wie nützlich empfehlen, einige kleine Unannehmlichkeiten aus genommen. Sonntag Morgen fuhren wir an Helgoland vorüber, ich bekam aber nicht viel zu sehen, da ich krank wurde und die Seekrankheit bekam. Dienstag dm 7. Mai Morgen- gegen 3 Uhr warfen wir vor Leich Anker und um 9 Uhr rückten wir ein. Wir hatten auf dem Steamer sehr auteS Essen und wurden auch in Leith mit einem tüchtigen Frühstück und später MittagSessen in Empfang genommen. Nachdem unsere Koffer geöffnet, und mir mein Tabak aenommen worden war, da da- Pfund ungefähr 9 Thaler Steuer kostet, führen wir gegen 4 Uhr Nachmittag- gen Glasgow. Hier fuhren wir eine tüchtige Strecke unter Tunnel und kämm inmitten der schönen Stadt Edinburg wieder heraus. Gegen 5 Uhr fuhren wir »etter durch Berge und Thäler, Kluften und Tunnel, Auen und grünende Felder. Gegen 8 Uhr trafen wir in Glasgow ein und wurden wie ausländische Thiere angegafft. Es machte wirklich viel Spaß. Bald jedoch gingen wir an Bord unseres Segelschiffes Moun Stuardt Elphinston, Capitain Elpreson. Hier eröffnete sich mir das wahre Schiffsleben in seiner traurigen und komischen Seite. Das war ein Rumoren! Hier war dem der Platz zu klein, dort wurden neue hinein gelegt, da schrieen ein Dutzend Kinder, und die Juden die waren immer oben drauf, die hörte und sah man überall. Dieses Wirthschaften der Auswanderer ist wirk lich oft zu toll, zumal wenn das Essen kam. Dieses Reisen — es war oft lebensgefährlich, aber interessant; ich habe eS jedoch als Einzelnstehender stets auf die leichte Achsel genommen. So lang wir am Land lagen, war hier das Essen sehr ausgezeichnet; des Morgens Kaffee und Eier, de- Mittags gute- Gemüse mit Fleisch, Abends Kaffee, Häring oder Eier. An baaren Auslagen hatte ich noch in Hamburg 1 Thlr. 7i/, Ngr. für Kost und Logis, 3i/r Thlr. für Matratze, Bettdecke und Blechzeug, 1 Thlr. für Spaten und Hacke und 1 Thlr. 15 Ngr. für Wurst und Wein, Zucker und Feigen auszugeben. Glasgow ist keine kleine Stadt, bietet aber wenig Interessantes außer der Statue des berühmten Shakespeare, ist aber eine ziem lich lebhafte Stadt. Donnerstag den 9. Mai um 10 Uhr war die Stunde, wo wir das Land auf längere Zeit verlassen mußten. Ein Dampfer brachte uns den Fluß entlang bi- Grünac herunter, und blieben wir hier ziemlich 3 Tage noch liegen. Bei dieser Sachlage wurde Abends immer ein Tänzchm gemacht, wobei die Zeit denn Halbwege verging, oder wir unterhielten uns durch Gesang. Sonntag den 12. Mai brachte uns der Dampfer bis an die Küste, ungefähr früh gegen 2 Uhr, und wir sahen bald nicht- wie Himmel und Wasser; auch kehrte die Seekrankheit auf ziemlich 2 Tage wieder bei mir ein. Dienstag bekamen wir guten Wind und da- Schiff ging ganz flott; Pfeifchen schmeckte auch wieder, aber da- Essen ist für den Nichtgewöhnten schlecht. Das salzige Fleisch will der Magen gar nicht vertragen. DaS Gemüse, als Reis, Graupen, Erbsm, Kaffee, Thee, Zucker, Mehl, Rosinen alle- war von guter Qualität, und wir waren ihrer 10, die zusammen aßen ; 2 kochten immer Und die andern mußten einer um den andern aufwaschen. Der mitgenom-
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