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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185209209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-09
- Tag1852-09-20
- Monat1852-09
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1852
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 264. Montag den 20. September. 1852. - l ! Bekanntmachung. Diejenigen Aeltern, Pflegealtern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflege befohlenen in die hiesige Rathsfreischule oder in die Schule des Arbeitshauses für Freiwillige anzusuchen gesonnen sind, haben die Gesuche von jetzt an bis spätestens den v Oetober d. I. ans dem Rathhause in der Schulgelder - Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen voll ständig und der Wahrheit gemäß,zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter des anzumeldenden Kindes, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mitzubringen. Noch wird aber bemerkt, daß nur die Kinder ausgenommen werden können, welche nächste Ostern das 7. Lebensjahr erreichen und das 8. nicht überschritten haben und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung unberücksichtigt bleiben muß. Nach erfolgter Prüfung der Gesuche wird die Bekanntmachung der beschlossenen Aufnahmen in der bisherigen Maaße erfolgen. Leipzig, den 1. September 1852. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. Um vielfach an uns gelangten Wünschen zu entsprechen, haben wir eine Ausgabe des Leipziger Gesangbuches in Taschenformat bej-r-t, von welcher da- Roh-Exemplar für den Preis von 17>/r Ngr. in der Expedition des hiesigen Georgenhauses zu habm ist. Leipzig, dm 18. September 1852. Die Deputation zum Georgenhaus. Stadtthealerzu Leipzig. Bor spärlich besuchtem Hause wurde am Donnerstag „Richards Wanderleben" wiederholt, in welchem Herr v. Otheg raven mit dem früheren Glück seine künstlerische Virtuosität entwickelte. Zwischen hem zweiten und dritten Acte fand der erste Theil des Tanz-Diver- MsimentS (pL» seul) statt. Der Corps verdiente um der Präciston, Saulein Deich, die darin den Mittelpunkt bildete, um der Eleganz und Leichtigkeit willen, womit sie ihren Tanz schmückte, lobende Anerkennung. DaS Publicum schenkte ihr einen rauschenden Applaus. Den zweiten Theil (?rar»6 r>L3 6v 6oux) tanzten Fräu lein Roth und Herr Balletmeister Granzow, und zwar mit derjenigen Künstlerschaft, die da- Renomme ihres Namens von allen chren Leistungen voraussetzen läßt. — Am Freitag glänzte Herr Rudolph wieder im Vielwisser und wurde stürmisch in die Scene gerufen. — Der Sonnabend brachte die mit Sehnen er wartete komische Oper de- Herrn Concertmeister Ferd. David „Hans Wacht." Das Buch von Ernst Pasque hat wohl seine Mängel. Jedenfalls ist e- der Oper nicht günstig, daß zwei Interessen nebeneinander gelegt sind, die sich sehr unverwandt sind, nämlich eine kommunale kriegerische Angelegenheit und die Liebes geschichte. Eine hätte sich wohl der andern ein wenig opfern sollen, vamit nicht beide zugleich Schaden litten und daS Interesse ver hindert «Webe, sich zu concentriren. Auch dürfte eine schärfere scenifche GWchrrung der Oper günstig gewesen sein; wir möchten diese eine Bedingung der Oper nmnen, denn das Jneinanderdringen der geschichtlichen Strömungen — wie günstig die- auch dem Lust- und Trauerspiel ist — verhindert bei der Oper die Effecte selbst dann, wenn ein so eminente- Talent, wie da- des Herrn Capell- »eister David, die natürlich daraus für den Tonsatz entstehenden Schwierigkeiten siegreich überwindet. Namentlich entsteht daraus der Nachtheil, daß die Komik, die stet- mehr in dem Individuum alß in de« Gange de- Ereignisse- ihr Fundament sucht, versiegt, wie es sich denn auch im zweiten und noch mehr im dritten Acte erwieS. Dagegen führt die dramatische Unterlage wieder auf zahl reiche sehr niedliche Situationen, die einen Ersatz zu bieten suchen und von dem Componisten klug zur Ausgleichung jenes Nachtheils benutzt worden sind. Der musikalische Theil der Opet steht in seinem Werthe unverhältnißmäßig hoch über dem Texte. Wir er blicken in demselben nicht bloS einen Schatz von musikalischer Ge lehrsamkeit, der sich zunächst in der herrlichen Jnstrumentirung finden läßt, sondern auch eine wahre Norm desguten Geschmacks: nirgends eine Ueberladung, überall das rechte Maaß, das sich in den meisten Nummern, angemessen dem gebietenden Gedanken der dramatischen Situation, als eine elegante Einfachheit darstellt. Dabei ist von höchst wohlthuendem Einfluß die aus einem reichen Borne der Erfindungskraft hervorgehende Verschiedenartigkeit der Melodien. Nir gends klingt eine an die Andere, und Alles, worin sich sich wiederholen, ist die Schmeichelei, mit der sie sich kosend an das Herz drängen, für welche allerdings aberdaS Nachhallen derSchlußtonfolgen in denJnstrumenten wiederholt als Mittel dient. Der Tonsatz der ganzen Oper ist ein Muster hinsichtlich der Vielseitigkeit der Idee, und diese- Lob ge winnt dadurch an Gewicht, daß dieselbe an Musik ungemein reich ist; denn nur wenige kurze Momente sind der schlichten Rede um des Verständnisses der Handlung willen zugetheilt. WaS wir für- Allgemeine gesagt, macht.es unnöthig, über den Werth der einzel nen Nummern zu sprechen. Das sehr zahlreich versammelte Pu blicum bestimmte ihn ziemlich indifferent, indem es beinahe jeder, im ersten Acte geradezu jeder einen feurigen Applaus folgen ließ. Der Componist, der die Execution der Oper selbst leitete, wurde nach den ersten und letzten Acten, nach diesen nebst den Darstellern gerufen, ja sogar mit einem Applaus empfangen. Sprach dieser nicht für da-^ Werk, so sprach er für den Schöpfer und ließ in dem Werke, erwarten, was wir fanden. Die Execution war eine sehr gelungene. Die heitern Partien wurden von Frau Günther- Bachmann und den Herren Behr und Widemann vortrefflich
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