Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185210162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-10
- Tag1852-10-16
- Monat1852-10
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1852
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Anzeiger. -IS 29V. Sonnabend den 16. October. 1852. Bekanntmachung, das Einpacken der Maaren in Meßbuden betr. Die in unserer Bekanntmachung vom 29. April 1850 getroffene Bestimmung, wonach am letzten Laae der Messe spätestens bis Nachmittags 4 Uhr das Einpacken der Maaren in den Buden beendigt und letztere selbst völlig geräumt sein müssen, bringen wir hiermit zur Nachachtung in dieser Messe mit dem Bemerken in Erinnerung, daß Zuwiderhand lungen gegen diese im wohlfahrtspolizeilichen Interesse gebotene Vorschrift unnachsichtlich werden bestraft werden. Leipzig, den 13. October 1852. Der Ikath der Stadt Leipzig. . Koch. Bekanntmachung. Von Unterzeichnetem Haupt-Steueramte werden die Herren Inhaber der Meß- und laufenden Conti hiermit aufmerksam gemacht, daß die Duplicat-Certificate, oder, an deren Stelle Certificat-Verzeichnisse über in der jetzigen Michaelis-Messe verkaufte Waarenposten spatesten- bis Donnerstag de« 21. October ee. e. Abends 6 Uhr, an welchem Tage der Abschreibungstermin für gedachte Messe ablä'uft, an die Conto-Buchhalterei, woselbst Formulare von obigen Cer« tificat-Verzeichnissen in Empfang genommen werden können, einzureichen sind. Leipzig, den 12. October 1852. Königlich Sächsisches Haupt - Steueramt. Bekanntmachung, die einstweilige, gänzliche Sperrung der Toburger Ghaaffee betreffend. Wegen Herstellung der über die Schnauder führenden Brücke bei Äudigast muß die dritte Abtheilung der Coburger Chaussee von »nd «it de« 2V. jetzige« Monats an nnd bis ans anderweite Anordnung für den Fuhrenverkehr ganzlrch gesperrt werden; weshalb da- schwere Fuhrwerk auf die Chaussee über Döhlen, und das leichte derql. vonAudiqast über Schnauder- tre-Ätz nach Groitzsch zu dirigiren ist. König!. AmtShanptmaunschaft Borna und König!. Rentamt Pegau, den 14 October 1852. Die Straßenbau -Commissarie«. von Oppel. Müller. Der L9. October und sein Denkmal. Das wunderbarste Denkmal aus der Zeit der Völkerschlacht ist eigentlich die Stadt Leipzig selbst mit ihrem Fortbestehen. Denn nie hat sie ihrer gänzlichen Vernichtung näher gestanden, als in dm Tagm, wo Tod, und nichts als Tod sie umlagerte und sich in ihre eigenm Glieder legte. Wie hätte die Stadt den tausend auf sie gerichteten Feuerschlünden widerstehen wollen, wmn wirklich wäre ausgeführt worden, wozu bereit- von allen Seiten die alliirten Heeresmassen di-positionsgemäß zusammen gerückt waren, um die Uebergabe der Stadt, als des letzten Asyle- jenes weltstürmenden Fremdlings zu erzwinaen. Colloredo sollte das Petersthor, Wittgenstein und Kleist das Windmühlen- und Sandrhor, Benningsen das Hospitalthor und die Nordarmee da- Wurzener und Schönefelder Thor stürmen. Von Blücher erwartete man dm Angriff auf dem rechten Parthe-Ufer. Der Kaiser Alexander »nd der König von Preußen, welche Ihren Weg über Probstheida aenommen, verwarfen jegliches Parlamentiren und verlangten so fortige Uebergabe der Stadt. Der Sturm auf die Stadt wurde »»unterbrochen fortgesetzt. Die Russen nahmen nach hartnäckiger Gegenwehr das Hospitatthor und fast gleichzeitig fiel das Grimma'fche Thor in die Hände des Generals von Bülow. Mittags 1 Uhr hatte« Langeron und Sacken da- Halle'sche Thor erobert. Die Franzosen wehrten sich in einigm Straßen noch immer tapfer. Aedoch nach Sprengung der Elsterbrücke vor dem Ranstädter Lhore ysrte das Straßengefecht auf. Der Sieg war entschied«, die Stadt, welche schon die Todeszuckungen fühlte, war gerettet und mit ihr die Freiheit d« deutschen Gaum. Blut, viel Blut hatte der heiße Tag gekostet. Mehr als 42,000 Tobte von Seiten der Alliirten und 30,000 von französischer Seite machten die Stadt mit ihren Umgebungen zu einem weiten Leichenfelde. Aus einem Privatgarten in Zuckelhausen wurden am Tage nach der Schlacht allein 700 Tobte und 150 gefallene Pferde herausgeschafft, um sie im Sande zu verscharren. Wie es in den Häusern, in den Familim, in dm Herzen der Einzelnen aussah, wer mag das fassen, wmn er die Beschreibung eines Augenzeugen jener Tage, des preußischen Generals der Infanterie von Wolzogen lieft, welcher sagt: „Die Verwirrung in den Vorstädten und noch mehr in d« Städt war grenzenlos, indem dieselben überall mit Kanonen, Wagen und Truppm aller Gattunam vollgestopft waren, so daß den Monarchen nur mit Mühe Platz verschafft werden konnte. Dazu stürzten auS den Kellern aller Häuser die halbverhungerten Einwohner aus die Straße heraus und warfen sich auf die Kniee, nicht um den rettenden Monarchen, sondern einem Höheren ihr Dankgebet darzubringen"*). Die gegenwärtige Schönheit unserer neuen Vorstädte mit ihrm prächtigen Häusern und Gärten hat freilich das Jammerbild au- jener Zeit gänzlich verwischt und zu gedeckt. Kaum weiß da- jüngere Geschlecht mehr, mit welchem Entsetzen und welcher Gefahr unsere Väter dort über Leichen ge stiegen sind, wo jetzt friedlich der Fuß durch Blumengärten wan delt. Um so Verdienstlicker ist es, wmn Männer aus jener Zeit für die Belebung und Erhaltung de- Andenkens an jene heißm, aber sieggekröntm Tage im Interesse der Nachwelt Sorge tragen *) Wolzogen Mernoiren. Leipzig 18-1. 8. G. 231«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite