Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185210172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-10
- Tag1852-10-17
- Monat1852-10
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1852
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und Anzeiger. ^ 2SI Tonntag den 17. Oktober. 1852. Bekauntmachung. Da- j» der Rosenthalgaffe allhier zwischen dem Jager'schen Grundstücke und der Augenheilanftalt befindliche, da vormalige Försterhaus nebst Garten, so wie die ehedem zum Rosenthalthore gehörigen Gebäude umfassende Areal, soll im Ganzen oder nach Befinden in zwei Parzellen meistbietend verkauft werden. Kauflustige haben sich dazu den LS. Oktober d. I. Vormittags um >0 Uhr bei der Rathsstube Hierselbst einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die Kaufsbedingungen sind von jetzt a« daselbst einzusehen. Leipzig, den L-. September I8L2 Der Akath der Stadt Leipzig. Koch. Sladtttzealer -u Eech-tg. Der Freitag zeichnete sich vor anderen Tagen der letzten zwei Wochen durch ein volles Haus aus. Der Thä'ter dieses klemm Wunder- war Herr Döring vom königl. Hsfcheater in Berlin, der ein Gastspiel gab. Daß Herr Döring aber so viel magne tische Kraft für unser Publicum besessen, war darum desto erfteu- licher, weil der Dortheil deS Gastspiels von Seiten des Gastes einem mildthätigen Zwecke bestimmt worden war. Herr Döring trat in Stzatespeare'S „Kaufmann von Venedig" als Shylok auf, ln einer Rolle, in der er fich zum Theil seinm mehr als nur deutschen Künstlerruhm begründet hat. Es dürfte schwer sein, eine Seite aufzufinden, in der er die Wahrheit der poetischen Gestalt, wie sie in der Phantasie des Dichters entstanden war und gelebt hat, irgendwie verletzte; es dürfte gleichermaßen schwer sein, eine Seite aufzufinden, in der er die Wirklichkeit der Gestalt, wie sie nämlich in der Welt ist und nach dem obwaltenden Gesetz des Verhältnisse- sein muß und nur sein kann, irgendwie veruntreuete. Und die Vollendung in der künstlerischen Jdentificiruug des poetisch Wahrm und des weltgesetzlich Nothwendigen ist es vorzugsweise, was den Shylok des Herrn Döring zu einer bewunderungs würdigen Kunsterscheinung macht. Desto interessanter wird die selbe, well in diesem Shylok neben der Größe des Darstellers auch die Größe deS Schöpfers, des Dichters, zur vollständigsten Anschauung kommt. Die Leidenschaft, mit welcher Herr Döring in seine Aufgabe eingeht, läßt da- Einzelne nicht in der Verbin dung mit dem Ganzen darben, sondern gilbt auch der Scene eine sichere Abgeschlossenheit und F-stiakeit, wodurch allein der Theil außer tzo« Ganzen wirkung-mächtig «erden kan«. Es darf wohl kaum gesagt werden, daß da- Publicum nicht mit Applaus und Hervorruf kargte. Die Erscheinung des Herrn Döring als Shylok erinnerte uns an Herrn Kläger, der jetzt unserer Bühne nicht mehr angehört, und veranlaßte zu einer Abschätzung seines Werthes als Künstler. Herrn Klägers Shylok erreicht aller dings den des Herrn Döring nicht. Herr Döring giebt ihn feiner, er stellt die Figur in eine höhere Sphäre, so weit er der Poesie nachgiebt; stellt ihn dagegen tiefer als Herr Kläger, so weit er der Wirklichkeit einen Vertreter herzustellen bestrebt ist. So hebt er z. B. in dem Shylok auf das Vollständigste den Juden an das Licht, den Juden, wie er äußerlich und innerlich nach unserem Wissen nur ist und sein darf. Herr Klager da gegen ließ die Wirklichkeit mehr fallen und hielt sich mit einer ge wissen Consequenz an die poetische Aufgabe, wobei natürlich die ganze Erscheinung die großartige des Döringschen Shylok nicht werden konnte. Aber wir fanden nicht wenige Scenen, in denen Herr Kläger doch sehr nahe an Herrn Döring herantritt und sich als einen mit Fähigkeiten reich ausgestattcten Schauspieler dar- stellt, dessen Verlust wohl beklagt werden darf, wenn die Hoffnung noch Berechtigung fühlen kann, daß er über diejenigen mensch lichen Schwächen noch die Herrschaft gewinnen werde, die bisher ihn als Künstler beherrschten, und zwar leider so, daß er nicht blos oft unter das Niveau seiner Fähigkeiten siel, sondern auch bisweilen im Dienst des Berufs geradezu unvermögend wurde. Wir beklagm Herrn Kläger- schöne Künstlerkrä'fce; möchte ihn das doch veranlassen, sie selbst besser zu schätzen und vor dem gänz lichen Verderben zu bewahren. — Die anderen Rollen waren mit Fräulein Schäfer, Frau Günther-Bachmann, Frau Kläger und den Herren Rudolph, v. Othegraven, Böckel rc. wie gewöhnlich zum Dortheil de- Stückes besetzt. U LoiipWtUke BSes« am 16. Ootodsr. IM- ^ W»« »V » Äel«! Xltou»-kll»i«r.... V«rlw-aul»all.1.a. ch.j äo. l»,» . » » ». Ksrliu-Mattioar. . . »Sb'/i 186 8»«d«-chajur-ek« . . vl'/. 279 9"/, 8AoIm.-8Llü»,i«LdL . IO»/. 144 l'dünoTi-nbo .... 8»o1r-XurK.. 92'/. 91'/, HriIu-Ninä«oLr . . . 112 kripsr.-^Viltz. - ki»rs- Oartorr. SauK-kkolsu 88-/. 88-/. — — Qs1patU-vr«a仫r . 18»./, AS llesdauk 1^» ». — it«0 I^ödan-2iN»u«i' . . . 26'/. 25' , äs » » . — -ß-p-igar GeoSnet«'VS«4e «n LS. Oktober. Getreide. Die -uHchr v»» Roggen ist immer noch so schwach, bH sckchr -»um zum Consumo hinreicht, und so lange es noch an Händen zum Drusch fehlt, ist an ein Zurückgehen der Preise nicht zu denken. Bezahlt wurde heute neuer Roggen mit 54—55«? und Weizen mit 58—62'/r «ss pr. WiSpel. Rüböl. Nachdem von Rüböl mehrere- mit 10>/8 aus dem Markt genommen worden war, hat man heute für loco Oel 10'/-«? angelegt. Auf Lieferung für spätere Monate zeigt sich vermehrte Kauflust, aber wenig Abgeber. Spiritus mehr angetragen, bezahlt wurde 88»/r—88 LageskaLerSer. Dampswagen-Abfahrten von Leipzig an-: l. Nach Berlin, nach Frankfurt aO., und Breslau, ingl. nach GreStt,. Wver NHchM: 1) «ütevzug unter Pnsonenheförderu^ Argus. VN.; 2) PeribaTß. «ach«. -V, U.; S) Perlenem. ZU>ds. L'/, U., mit Ueber nachte» i« Wittenberg MagäÄ. oakad-l.
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