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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185210211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-10
- Tag1852-10-21
- Monat1852-10
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1852
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Leipziger und Anzeiger 295. Donnerstag den 21. Oktober. 1852. Bekanntmachung. Wegen der Vornahme einer nothwendigen Reparatur an dem Steigheerde der Nonnenmühle muß der Pleißenfluß auf einen Tag abgeschlagen werden, und es soll dies am 22. d. M. stattsinden. Da in dessen Folge von den Künsten Röhrwaffer an dem gedachten Tage nicht geliefert werden kann, so bringen wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, am >8. October 1852. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. ^ Der betheiligte Handelsstand allhier wird hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß die Restitution der für während der jetzt abge- laufenen MichaeliSmeffe an hiesige Platzhandlungen eingegangene Propre- so wie für Transits-Speditionsgüter erlegten MeGunkosten verordnung-mäßig nur gewährt wird, wenn die Verzeichnisse der letztem nebst den dazu gehörigen Frachtbriefen und sonstigen Unterlagen spätestens bis zum Sonnabend den 3V. October d. I. Abends 6 Uhr anher eingereicht werden, alle etwa später eingehenden dergleichen Verzeichnisse aber unberücksichtigt bleiben müssen, indem nach Ablauf des gedachten Termins jeder RestitutionS-Anspruch erlischt. Leu leipzig, den 20. October 1852. Grinnerungsfeier. Sv venig es Sachsen Ursache hat, die Erfolge der Völkerschlacht Nt Leipzig, so wie den Sturz des französischen WelterstürmerS überhaupt zu feiem, so ist es doch erfreulich, daß seit vielen Jahren in Leipzig eine Gesellschaft von deutschen und vaterländisch treu gesinnten Männern besteht, welche alljährlich im friedlichsten Sinne eine Zusammenkunft hält, um die Errettung der Stadt vom Ver derbe« und Untergange, welcher ihr an den Schlachttagen des October- 1813 gedroht, zu feiern. Ein besonderes Verdienst dieser Gesellschaft ist eS nächstdem, daß sie dafür Sorge trägt, die welt geschichtlich denkwürdigen Puncte deS Schlachtfeldes auf irgend eine Weise zur Erinnerung für die Nachwelt zu bezeichnen, und daß sie endlich, so weit iraend möglich, die einzelnen Begebenheiten durch Mittheilungen von Augenzeugen für die Chronik und die Geschichte feststellen läßt. In den Abendstunden deS 19. d. M. hatte sich die diesmal recht zahlreiche Gesellschaft im Schützenhause versammelt. Der feierliche ActuS wurde durch einen trefflichen Gesang des Pauliner SänaerchorS eröffnet. Hiernächst sprach der Vorsitzende Herr Domherr Superintendent vr. Groß mann in längerem Vortraae mit bekannter Weihe über den Zweck der Gesellschaft und deren Wirken. Dabei hob er be sonders hervor, daß eS daS deutsche Nationalgefühl sei, welches auch hier walten und sich geltend machen müsse; er wies auch nach, was dieses seit jenen Tagen der blutigen Kämpfe aller Hin derungen ungeachtet denn doch vermacht habe, so daß wir hoffend in die Zukunft schauen, und in Allem dem Herrn der Herren, dem er die Ehre gab, vertrauen müssen. Nachdem Herr Buchhändler Rost als Cassirer der Gesellschaft die Rechnung vorgelegt hatte, und einige Wahlen für den Ausschuß exvedirt worden waren, erfolgten von mehreren Seiten interessante Mittheilungen über einzelne Begebenheiten der Octobertage deS Jahre- 1813, welche dem Archive beigefügt werden sollen. Zum Schluffe vereinigte sich die Versammlung zu einem Abend essen, wobei man sich einmal recht gemächlich, und heiter fühlen konnte, «eit alle Parteiinteressen und jede politische Leidenschaft schwieg. Das war um so wohlthuender, als man seit den Jahren der Bewegung fast nichts als Erregung aller Art gewohnt gewor den ist. Königliches Haupt-Steuer-Amt. Herr vr. Groß mann sprach ein herzliches Tischgebet, was hoffentlich alle Anwesende in Hinblick auf die Hülfe, die wir doch nur von Gott erhalten können, bei sich nachsprachen, und die Toaste heiterer und gemüthlicher Art erö'ffnete der auf das Wohl unser- geliebten und allverehrten Königs. Schon bei Tische, vorzüglich aber nach Tische bildeten sich ein zelne Gruppen, denen man das Wohlbefinden in der heiteren und harmlosen Gesellschaft ansehen konnte, was wirklich dem Herzen wohlthat. Berichterstatter, noch fremd in der Gesellschaft, hat sich so zu sagen Mühe gegeben, die Herzensneigung der Einzelnen aus zuforschen, uno glaubt sich in seiner Beobachtung nicht getäuscht zu haben, wenn er versichert, daß er ein durchweg freundliches Be gegnen, weit entfernt von den ernsten Tagesfragen, bemerkt hat. Einer gab sich dem Anderen vertrauensvoll hin, und das alte Un heil stiftende Mißtrauen schwieg. Sieht man dies Alles so einmal nach alter Weise wieder, so begreift man nicht, warum der Deutsche sich die nur allein ihm eigenthümliche Gemächlichkeit von einzelnen verworrenen Köpfen rauben läßt! Die einzelnen Toaste waren nicht ohne Bedeutung, denn die Intelligenz war vorherrschend, auch erhielt die gesellige Unterhaltung durch die trefflichen Gesangsvorträge der Pauliner Säiwer hohen Aufschwung. Die jungen Männer sangen vortrefflich. Daß rauschende Musik vom Feste fern gehalten worden war, billigen wir ganz, denn das Fest dieses Vereins ist eigentlich auch zugleich eine Todtenfeier, weil am 19. October 1813 Tausende unserer Brüder tiefes Weh an den in der Schlacht erhaltmen Wunden litten, und der LodeSengel weit seine Fittige über unser Leipzig verbreitete. Sanfte Ruhe sei den wackeren Kämpfern, und mögen sie alle nach gethaner Pflicht gerecht vor Gottes Throne befunden worden sein! — Erst spät trennte sich die Gesellschaft, zufrieden mit dm genos senen, so recht gemächlichen Freuden. Möge uns oft noch dieser Tag, den nicht der mindeste Mißlaut gestört hat, in gleicher Art wiederkehrm, und mögen die Vorsteher nicht «blassen, da- Fest in dieser Weise zu erhaltm, denn nuv so wird es seinem Zwecke ent sprechen. Daß die Gesellschaft nicht große kostspielige Monummte er richtet, darüber möge sich Niemand wundern. Gnmal ist dies nicht ihre Absicht, und zweitens fehlen ihr die Mittel dazu. Große
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