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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185211031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-11
- Tag1852-11-03
- Monat1852-11
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1852
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. s«8. Mittwoch dm 3. November. 1852. Zum Besten der Theater-Pension--Anstalt wird al- diesjährige zweite Benefiz-Vorstellung Freitag den Ä. dkovember I8S2 zum ersten Male: B»r Taschendiebe« wird gewarnt! Schwank in 1 Act von Wilhelm Kläger. Hierauf: * Die Dorffängerinnen. Komische Oper au< d«m Italienischen in 2 Akten von I. I. Ihle. Musik von Fioravanti. aufgeführt werden. Geleitet von der Hoffnung, daß die Wahl der Stücke, in Verbindung mit dem oben angedeuteten Zwecke die die geneigte Theilnahme an der angekündigten Vorstellung befördern werde, bemerken wir, daß Herr Bernhard Schwabe jun. (Firma: Friedrich Bernhard Schwabe) sich der Beaufsichtigung der Cassengeschäfte gütigst unterzogen hat. Die für den 1. November gemachten Bestellungen bleiben für die Vorstellung am 5. November d. I. gültig. Leipzig, den 27. Oktober 1852. Der AnSschuH zur Verwaltung deS Theater-Pensions-Fonds. Das R S C der deutschen Küche. Unter diesem Titel ist in diesen Tagen ein sehr empfehlenS- wertheS Kochbuch von Fr. Marold hier erschienen, welches gar wohl Beachtung verdient, und halte ich mich für verpflichtet, an- tz« Einleitung zu diesem Büchelchen Folgendes den Lesem d. Bl. auSzvg-weise zur Beurtheilung vorzuleaen. Herr Marold sagt: Fast möchte ich der Aeußerung deS Baron Baerst in der Vor rede zu seiner vor einiger Zeit erschienenen Gastrosophie beistimmen, daß, wer in Deutschland ein Kochbuch schreiben will, damit an fangen muß, den Maurer zu lehren, den Heerd so zu bauen, daß man auch wirklich darauf kochen kann, ohne Holz und Kohlen dabei unnütz zu verbrennen; den Fleischer zu lehren, das Fleisch zu hacken; vor allen Dingen aber, den Bäcker zu lehren, das Brod zu backen, besonders die Semmel und Franzbrodchen, die oft eine Art von Leder und vollkommen unverdaulich sind. Auch hält er ferner für nöthig, mit dem Gärtner, der Gemüseverkäuferin, dem Viehhändler und Viehmäster, kurz mit hundert Leuten bis zu dem Küchenjungen und Gänsehirten hinab, damit jeder Einzelne davon seine Schuldigkeit thue, Rücksprache zu nehmen, waS, wie der Baron Vaerst weiter bemerkt, um so gründlicher nothwendig jei, als überhaupt die schlechten Handwerker — deren Zahl Legion sei — keine Belehrung lieben und in dem Glauben leben und sterben, Alle- besser zu wissen. Diese an und für sich wohlbegründete, schon hundertmal ge hörte Klage gegen den Handwerkerstand im Allgemeinen erleidet indeß auch Ausnahmen, und e- müssen bei einer nähern Beleuch tung über einen solchen Gegenstand auch immer die verschiedenen Redenumstände in Bettacht gezogen werdm, da oft die wohlge meintesten Absichten Einrichtungen in- Leben rufen, die dann später Uebelstände mit sich führen, die auf die Dauer lästig werden. — Obgleich nun derartige Erörterungen meine Aufgabe nicht sind, so werde ich doch in einzelnen Beziehungen davon sprechen müssen, werde mich aber dabei immer ausschließlich an die Sache halten, von einem speziellen Tadel dieser oder jener vielleicht gar nicht oder doch nur sehr schwer abzustellenden städtischem Einrichtung, insbe sondere in Rücksicht auf da- städtische Marktwesen ganz absehend. Einige Bemerkungen über die zu einer guten und zweckmäßigen Kocherei nothwendiasten DingeZ mögen gleich hier einen Platz finden. Mer folgen nun Hinweisungen über den zweckmäßigen Bau deS HeerdeS und der Kochöfen, die ich überspringe.) Je weiter aber eine solche Nachahmung deS Besseren und Vor teilhaften von Außen fast in allen geschäftlichen Zweigen Platz griff, um so auffallender und befremdender ist es, daß in vielen Gegenden Deutschlands gerade die mit der Kocherei Hand in Hand gehende Bäckerei fast allein zurückgeblieben oder, besser gesagt, da stehen aeblieben ist, wo sie schon vor langer Zeit stand. Ueber nicht- sind namentlich bei uns in Leipzig, eben so aber auch in vielen andern ebenfalls größer» Städten Deutschlands die Klagen so allgemein und begründet alS über unsere Schwarz- und Weiß bäckerei, indem sowohl Schwarzbrod als Semmel und Franzbrodchen von den meisten Bäckern nicht nur unendlich viel zu wünschen übrig lassen, sondem oft so beschaffen sind, daß sie der Gesundheit nachtheilig werden können; und dabei herrscht außerdem noch an vielen Orten der besondere Uebelstand, daß man des Abends durch aus keine frischen Semmeln und Franzbrodchen haben kann. Der Grund von der an vielen Orten schmerzlich fühlbar wer denden Mangelhaftigkeit der Schwarzbrodbäckerei kann in vielerlei Umständen ruhen. In den meisten Fällen liegt es in den sonder baren Mischungen, die mit der zum Brod nöthigen Substanz vorgenommen werden. Man kaufe z. B. von 50 verschiedenen Bäckern Schwarzbrod von gleicher Größe und gleichem Werthe, und man kann im Voraus versichert sein, daß man in Rücksicht auf Geschmack und Gewicht 50 verschiedene Sorten Brod hat, welche die bestehende Brodtaxe zu so und so viel Pfunden und Lochen bestimmt hat, wobei man freilich vorauszusetzen scheint, daß Jeder, auch der ärmste Mann, im Besitz einer Waage ist, um Nachwiegen zu können. Diese quantitative Bestimmung des Bro- des mag an und für sich ganz gut sein, allein qualitativ ist dem Bäcker jeder Spielraum gelassen, und daraus entsteht gerade die Verschiedenheit de- Brodes, welches bisweilen geradezu unge- nießbar ist. Es versicherte mir Jemand in H. vor einiger Zeit, er wolle gern einen Thaler geben, wenn ich ihm von irgend einem Bäcker ein Stück gutes Brod von reinem Roggenmehle zu kau fen im Stande sei; allein meine nähere Bekanntschaft mit den dortigen Verhältnissen brachte mir die Gewißheit, daß die Erfüllung dieses Wunsche- in da- Reich der Unmöglichkeit gehöre. Es hat sich demnach die Schwarz- und Weißbäckerei an vielen Orten nicht nur nichts Besseres zu eigen gemacht, sondern die dem reinen Rog- genbrode eigene Kraft wird den Tausenden von Armen, deren ein- zigeS Nahrungsmittel ein Stück Brod ist, auch noch entzogen. Dessen ungeachtet ist die Bereitung des SchwarzbrodeS eine so einfache, daß, wer nur einige Male damit umgegangen ist, sich bald damit zurecht finden kann. Wenn man also mit dem be-
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