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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185211047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-11
- Tag1852-11-04
- Monat1852-11
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1852
- Autor
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UN- Anzeiger. 309. Donnerstag den 4. November. 1852. Zur Berichtigung. Den Brief Friedrich August- v. 20. Jan. 1815 betr. Der Aufsatz im Tageblatte Nr. 300 mit dem Briese Friedrich Augusts von Friedrichsfelde vom 20. Januar 1815 fand in den Augen des Publikums die verdiente Würdigung. Der Brief ist allgemein als ein Product angesehen worden, dessen sich unser Regentenhaus und sein Volk nicht zu schämen hat. Der Theil, welcher seinen Sinn fremden Interessen und fremder Ehre zuge wendet hat, zweifelt aber entweder an der Echtheit desselben, oder meint, er sei wenigstens nur da- Product eines damaligen Secretairs. Ja Andere setzen ihn sogar in unsere Zeit, und halten ihn für ein Product der Gegenwart zu politischer Demonstration. Ein anderer, und zwar der unterrichtetem Theil de- Publikums, dem eS bekannt ist, daß er bereit- 1815 im Druck erschienen, hält ihn allerdings nicht für einen in der neuern Zeit untergeschobenen Brief, glaubt aber, er sei ein CabinetSschreiben des Jahre- 1815, jetzt aber in einer diplomatischen Tendenz zur Herausgabe von außen her ein- gesendet. . Der Brief ist aus meiner Sammlung gedruckter sächsischer Ur kunden oder anderer öffentlicher Schriften d«S ersten Jahr-ehend- nach Auflösung des deutschen Reiches, so zu meinem hypothetischen Untemehmen bestimmt, genommen, und bin ich zwar dem Ein sender dafür sehr dankbar, muß aber wegen der entstandenen irrigen Gerüchte die Redaktion ergebenst ersuchen, daß sie die Güte hat, zur Berichtigung folgende Bemerkunaen in das Publicum zu geben. Erstens geht meine Absicht, die Sammlung herauszugeben, nur dahin, daß das sächsische Volk sich überzeuge, wie verständig und patriotisch unsere Regierung mit unserem König in jener Zeit ge handelt habe, und wie unser Volk in jener Seit sich ungeachtet aller Agitationen des königl. preußischen General - Polizeidirectors Kiesewetter in Dresden und Anderer, welche urkundlich oder noto risch vorliegen, sich in seinen Gesinnungen und Pflichten nicht habe beirren lassen. Die Veröffentlichung solcher Aktenstücke habe ich mir bi- zu einer Zeit Vorbehalten, wo es gelten könnte, durch das analoge Verfahren der preußischen Regierung gegen Sachsen in der Vergangenheit aus Versuche ähnlicher Agitationen in der Gegen wart hinzuweisen. So lange dies also noch nicht nöthig scheint, wird jene Sammlung nicht erscheinen. Zweitens ist dieses Untemehmen ein rein historisches und patrio tische-, wie solche- von einem Gelehrten zu erwarten ist, ohne allen Zusammenhang mit Tendenzen der Regierung. Au demselben hat Niemand der Regierung mir Veranlassung geben. Jener Brief ist nicht einmal jetzigen Regierungsbeamten, wie ich bei der Gelegen heit erfahren habe, bekannt. Ich würde, ehe ich zur Ausführung des Unternehmen- schritte, die Regierung davon in Kenntniß setzen, um auch hierin ihren Wünschen allenthalben zu entsprechen. Dritten- liegt allerdings der fragliche Brief in den Copiaten der eigenhändigm Briefe unserer Regenten, welche ohne Au-nahme seit dem 14. Jahrhundert in-gesammt wohlgeordnet sich in dem Geheimen Archiv zu Dresden befinden, wie mir zufällig bekannt ist. Dies kann die Redaktion mir freilich nicht bezeugm. Wohl aber ersuche ich dieselbe, daß sie attestire, daß ste das 1815 gedruckte Exemplar gesehen, und daß der Einsender des Briefes eine von mir für den Druck davon genommme Abschrift benutzt und zum Wieder abdrucke gebracht hat, ich aber ein Gelehrter ohne publicisten Charakter bin. Nachschrift. Wir können das, was der Einsender vorstehender Berichtigung verlangt, bezeugen, können aber auch versichern, daß der Einsender des Briefes ebenfalls ein Patriot ist, und mit der Veröffentlichung des fraglichen Briefe-, wie er uns versichert, und wie wir zu glauben alle Ursache haben, nichts weiter beabsichtigt hat, als den Charakter Friedrich Augusts des Gerechten in s rechte Licht zu stellen, und dem Sachsenvolke in s Gedächtniß zurückzurufen; auch daß er von dem Einsender dieser Berichtigung in sofern unabhängig dasteht, als er die fragl. Urkunde nicht von ihm direct erlangt, und den Beschluß der Veröffentlichung selbstständig und ohne allen Einfluß von irgend einer Seite gefaßt hat. . Dergleichen öffentliche Urkunden sind Gemeingut, und gehören der Geschichte an. Sollten einzelne bezahlte Zeitungsschreiber das Erscheinen des fraglichen Briefes zu Abfassung von Verdächtigung-- und Schmäh artikeln mißbrauchen wollen — so muß ihnen dies ganz fteigestellt bleiben. — Der Einsender des Briefes und die Redaktion nehmen an der artigem Thun uud Treiben keinen Theil; ihre Absicht war eine aute, und werden Beide auf alle solche nutzlose und gehässige Schreibereien nichts erwidern, sich aber auch nicht behindern lassen, in dem weiter vorzuschreiten, was sie für aut und recht halten. Die- versichern wir in unserem und des Briefeinsenders Namen. Die Redaktion. Möser über weibliche Bildung. Schon früher lasen wir in d. Bl. eine Stelle über das in der Ueberschrift genannte Thema. Heute geben wir eine andere aus derselben Möserschen Betrachtung: „Die allerliebste Braut Nr.XXI der patriotischen Phantasieen Theil 1. Wir lassen Möser selbst reden und sind der Ansicht, daß eS nur nützlich sein kann, das in das Gedächtniß der gegenwärtigen Generation zurückzurufen, was er einer frühem gesagt hat, denn solche Kernworte paffen auch noch für die Jetztzeit. Er sagt aber da: Die ganze sogenannte schöne Erziehung ist höchstens die Frisur der gesunden Vernunft, und es ist eine lächerliche Thorheit, ehender an die Frisur als an da- Linnen zum Hemde zu denken. Wenn der Luxus den Ueberfluß zum Grunde hat, so ist er anständig und er kann auch dem Staate nützlich sein. Allein da, wo er auf Kosten de- Nothwendigen gesucht wird, wo die Seele noch Mangel an den nothdürftigsten Wahrheiten leidet und sich dennoch mit einem ohnmächtigen Schwünge zur Tafel der hohem Weisheit erheben will, wo unsere Töchter französisch und englisch plaudern sollen, ohne die geringste Theorie oder Praxis von der Haushaltung zu haben, da ist dieser Luxus der Seelen nichts als ein prächtiges Elend, und die Folge davon ist für die Seele eben so erschrecklich als die übermäßige Wollust für den Körper ist. Sie verzärtelt, schwächt und verwöhnt den Geist von den alten ehrlichen Tugen den, womit unsere Mütter wie in einer sammetnen Mütze umher gingen; sie bringt der Empfindung einen Ekel gegen die alltäglichen häuslichen Pflichten bei, sie verführt die Einbildung gutherziger und leichtgläubiger Kinder zu Hoffnungen, die kaum der Roman-
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