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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185211188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-11
- Tag1852-11-18
- Monat1852-11
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1852
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger ^ S2S. Donnerstag den 18. November. 1852. Das Lancert zum Besten des Pensionsfonds Ver sieben concessionirlm Musikcorps betreffend. Die bereits seit einigen Monaten ins Leben getretene Reorga nisation des hiesigen städtischen Musikwesens hat sich wahrend der kurzen Zeit ihres Bestehens im Allgemeinen schon bewährt, und wenn auch noch einige Einzelnheiten Abhilfe erheischen, so steht es zu erwarten, daß unsere stets so gerechte und wohlwollende höchste städtische Behörde auch diese, im Vergleich zu den früheren gerin- ringeren Uebelstände heben wird. Nicht allein aber die Musiker, sondern auch alle Billig denkenden im Publicum haben die neue Ordnung der Dinge mit Freude und Theilnahme ausgenom men, denn auch dem Publicum erwächst daraus der Vortheil, daß die musikalischen Leistungen im Allgemeinen sich heben und man nicht mehr genöthlgt ist, an öffentlichen Orten ungenügend besetzte oder von unfähigen Leuten ausgeführte Musik zu hören. Die rege Theilnahme für die Tonkunst, welche man in Leipzig in allen Elasten der Gesellschaft findet, wird auch fernerhin dem gegenwärtigen Institute der städtischen Musik förderlich sein. Man wird auch die Dankbarkeit gegen einen Theil unserer Mitbürger, deren Beruf eS ist, für die edelste und geistigste Art der öffentlichen Vergnügungen zu sorgen, gern so weit ausdehnen, daß jeder Freund der Musik freudig sein Scherflein dazu beiträgt, den Musikern für ihr Alter ein von drückenden Sorgen freies Leben zu sichern. Es bietet sich hierzu schon jetzt Gelegenheit, indem die sieben concessio- nirten Musikcorps nächsten Sonnabend (den 20. November) zum Besten ihres allgemeinen Pensionsfonds ein großes Instru mental- und Vocal-Concert im Saale der Centralhalle zu geben beabsichtigen. Die Gesangstücke werden von dem mit Recht in ganz Deutschland als eines der vorzüglichsten Gesangschöre an erkannten Pauliner-Verein ausgeführt werden, das Orchester wird auS 120 bis 140 Musikern bestehen. Das Programm bietet nur Interessante-, ja sogar Werke ersten Ranges, wie die moU-Sym phonie von Beethoven, die Ouvertüren zu Olympia und Freischütz von Spontini und C. M. v. Weber, die Künstler und das Finale auS „Loreley" von Mendelssohn. Die sieben concessionirten Mu- sikcorpS werden in Zukunft jährlich zwei solche Concerte veranstalten (eins im Winter-, daS andere im Sommerhalbjahr), und es be darf wohl kaum der Erwähnung, daß uns da — eben so wie bei bevorstehender Aufführung — stets ein äußerst genußreicher Abend in Aussicht stehen wird. Es giebt in Deutschland kaum eine Stadt, in der dem Publicum daS ganze Jahr hindurch so viele und treff liche musikalische Genüsse für ein so höchst geringes Entree geboten «erden als in Leipzig; unser Publicum erkennt das an und wird auch in Zukunft sich nicht wenige» dankbar dafür zeigen, da ihm durch die Concessionirung der Musikcorps mehr nou) als früher Gelegenheit geboten ist, dies zu bethätigen. / . Vermischter. Ein Haarschneide-Cabinet in Gt. Louis. Au St. Louis in den Vereinigten Staaten ist ein Haarschneide-Salon ge baut, dessen Länge 160 Fuß, Breite 72 Fuß beträgt. An den Seitenwanden herum sind Bäder in kleineren Gemächern angelegt. Der Fußboden ist von weißem Marmor mit marmornen Fontainen und Blumenständen. Die Täfelung und der Anstrich des Holz werks ist weiß mit Gold. Die Thüren der Bäder sind mit Spiegel glas bekleidet, die Wannen mit Silber plattirt und in Marmor eingelassen. Sie haben heißes und kaltes Wasser und eine starke Douche für jeden Theil des Körpers. Die Barbierseffel sind von geschnitztem Mahagoni und die Divans mit rothem Sammt be kleidet. Ueber dem Salon ist ein Billardzimmer mit 12 Billards, unter demselben ist eine Trinkhalle. Der Bau kostet 40,000 Doll., die Möblirung eben so viel. Der Preis für Barbieren und Frisiren betragt nach unserem Gelbe 4^ Sgr., für Haarschneiden 4'/» Sgr., und für ein Bad 10>/r Sgr. Vor 18 Jahren war diese Stadt nichts als ein Haufen Blockhäuser und Wigwams, jetzt enthält sie 100,000 Einwohner, welche in einem palastäbnlichen Salon ihr Haar schneiden lassen. Krerhi und Plethi. Von diesem Ausdrucke, der so häufig gebraucht und von Wenigen nur verstanden wird, finden wir in dem vortrefflichen ,/Allgemeinen Volks-Bibellerikon oder faßliche Erläuterung der heiligen Schrift durch Wort und Bild, vom Geh. Kirchenrath Hoffmann und Prof. Redslob" (Leipzig, Baumgärt ner'-Buchhandlung, 2 Bände mit 500 Holzschnitten) nachstehende Erklärung: Krethi und Plethi waren eine besondere Abtheilung der hebräischen Kriegsmannschaft und scheinen den wesentlichen Theil des stehenden Heeres ausgemacht zu haben. Man denkt sich dieselben als Leibwache des Königs, die der ausübenden Gewalt den Nachdruck gab und regelmäßig Garnisons- und Polizeidienst verrichtete. Sie waren Söldner und man könnte sie mit einer Miliz vergleichen, wie sie anderwärts Gensdarmerie, Sbirren, Hatschiere, Strelitzen, Janitscharen genannt worden sind. Sie hatten alle königlichen Anordnungen auszuführen, wenn dabei Ge walt nöthig war. Nach einer Ansicht heißt Krethi und Plethi so viel alS Kreter und Philister, weil sie aus gedungenen Philistern und Kretern bestanden hätten und gewiß ist, daß die Mannschaft dieser Leibwache keine freien Israeliten waren. Man denke an die Schweizer-Regimenter gewisser Staaten und^ nehme an, daß die Bibel an manchen Stellen auch sonst, noch Ausländer unter den Kriegern Davids rc. erwähnt. Vermuthlich also bestand dieses CorpS aus Nicht-JSraeliten aller Art, die sich in den Kriegen im Süden Judäas dem David hatten unterwerfen müssen und aus welchen eine leibeigene Miliz des Königs gebildet wurde. Briefkasten. 1) Herrn 0. 8r. die Antwort, daß das Gesendete als Anfang der Arbeit keinen Schluß auf das Folgende machen läßt. Da uns in der Regel mehrere Arbeiten dieser Art zugesendet werden, so läßt sich Urtheil und Wahl nur erst dann treffen, wenn wir das Ganze kennen gelernt haben. — Rechnen Sie mit Gewißheit auf Verschweigung Ihres Namens, uud treten Sie uns näher. Wollen Sie dieß nicht, so senden Sie die ganze Arbeit, und Sie sollen bald unsere Entschließung kennen lernen 2) Die zahlreiche Schaar anonymer Einsender wird sich wohl nun bald überzeugen, daß ihre Bemühungen vergebens sind. Die meisten werden abermals die Wahrheit des Satzes: „daß keine Antwort in vielen Fällen die beste Antwort ist" erkannt haben- 3) Der Herr Verfasser des Aufsatzes in Nr. 31S ,, Han dtve rker- Jnteressen" wird gebeten, uns gefälligst seine Wohnung zu nennen, damit wir ihm eine erfreuliche Nachricht zugehen lassen können. Die Redact.
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