Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185211269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521126
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-11
- Tag1852-11-26
- Monat1852-11
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1852
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Leipziger Tageblatt UN- Anzeiger. SSI Kreita- dm 26. November. 1852. Bekanntmachung. Bei den zu Wiederbesetzung der erledigten Zugführerstellen stattgefundenen Wahlen sind *)err Johann Carl Wilhelm Graß, Goldarbeiter, zum Zugführer der 3., )err Wilhelm Baensch, Buchhändler, zum Zugführer der 7., >err Alexander Theodor Schilling, Advocat, und )err Gustav Kistner, vr. jur. und Advocat, zu Zugführern der 10., und >err Ernst Georg Theodor Reichardt, Böttchermeister, und ^>err Georg Ferdinand Brunner, vr. jur. und Advocat, zu Zugführern der 13. Compagnie gewählt und für diese Charge durch Handschlag verpflichtet worden. Leipzig, den 25. November 1852. Der Gommaudaut der Communalgarde. H. W. Neumeister. Die Krankheiten der Kewerbtreibenden (Auszug de- ersten einleitenden Bortrages; gehalten am h. Octbr.) Jeder Arzt hat häufige Gelegenheit zu der Wahmehmung, daß die Mehrzahl der Laien — selbst der gebildetsten — über das, wa- ihrem Körper nachtheilig oder heilsam sei, die unrichtigsten Ansichten h«ben. Dieser Nedelstand wird verschuldet: theilS durch den geringen Antheil, welch« «a« de« Naturwissenschaften, so wie der Kennrniß de- eigenen Körper- als Bildungsmittel beim Jugendunterrichte einräumt und (dem EntwickelunaSgange unserer Schuleinrichtungen in den letzt« Jahrhunderten gemäß) nothwendig einraumen mußte, — theilS dimh die Schwierigkeiten, welche einer Fortbildung außerhalb und «ach der Schule im Bezug auf mündliche Unterweisung die Abschließung der Gelehrten vom Volksleben, im Bezug auf Lesen belehrender Bücher der Mangel an guten und nicht durch Buch- Händler-Speculation hervorgerufenen populär-medicinischen Schriften, entgegensetzten. Deshalb mag eS wohl manchem Leser auffallend erscheinen, daß die Ueberschrift dieser Zeilen die Behauptung auf stelle, „der fortgesetzte Betrieb irgend eines Gewerbes rufe bestimmte und eiqenthümliche Krankheiten her vor." — Wie bisher alle durch wissenschaftliche Forschungen errungene Wahrheiten Jahrzehnte bedurft haben, um in das Bewußtsein der Bevölkerung überzugehen, so ist die Mehrzahl der Laien auch in der Medicin erst jetzt auf dem, in der Wissenschaft längst über» wunden« Standpunkte angelangt, und hält eine „Krankheit" für eln unsichtbares, im Körper gleich einer Schmarozerpflanze MzchsmchsS Wese«, das durch das Gewaltmittel einer starken Me dicin ausgetrieben werden müsse, — wenn man überhaupt darüber nachdenkt und sich nicht begnügt, mit dem Worte Krankheit nur unbestimmte Vorstellung« von „Schmerzen, Bettliegen und schlecht schmeckender Arzenei" zu verbinden. Es kann keinem Verständigen beikomm«, den früheren Aerzten weg« ihrer damaligen Ueber- eeugung« Vorwürfe mach« zu wollen; denn Jeder kann nur bei Berücksichtigung der Zeit, in welcher er lebte, richtig beurtheilt werden, und nur indem sie auf den Achseln ihrer Vorgänger fußte, konnte die heutige Wissenschaft ihren Gesichtskreis erweitern. Allein wie das Bessere stets dem Gut« vorgezogen werden muß, so müssen auch veraltete Anschauungen von der besseren Erkenntniß der Gegen wart verdrängt werden. Die physiologische Heilkunde lehrt, daß eine jede Krankheit immer in der „Veränderung eini ger oder mehrerer Theile unseres Körpers in Bezug auf ihre feinste mechanische und chemische Zusammen setzung" beruhe, und daß durch diese von der regelmäßig« Zu sammensetzung stattfindende Abweichung die naturgemäße Verr Lei tung dieser Theile in der Regel erschwert oder verhindert werde. Diese einfache Wahrheit konnte aber nur durch d« auf opfernden Edelmuth zahlreicher gelehrter Forscher gewonnen werden, welche freiwillig sich Jahre lang zur täglichen Untersuchung der Leich« an den SectionStisch verbannten und hier durch mühevolle Bergleiche deS Zustandes der inneren Theile der Leich« Gesunder und in Krankheiten Verstorbener, so wie der verschiedenen Stadien einer und derselben Krankheit, nach hunderttausend« von Leichen- öffnungen endlich die Unterschiede und die allmälige Zunahme der Veränderung« sicher feststellten. Mit ihnen gingen ärztliche Unter suchungen Hand in Hand und fanden die Hülfsmittel auf, die anatomische Veränderung im Leben zu erkennen. Diese Erkenntniß des körperlichen KrankheitSzustandeS, von welcher man im vorigen Jahrhunderte kaum eine Ahnung hatte, läßt eS leicht begreiflich finden, wie durch den GewerbSbetrieb eine Krankheit entstehe. Denn jede Einwirkung auf unseren Körper (mag sie nun Gefühl oder Bewegung erzeugen) bewirkt eine Umänderung seiner chemischen Mischung; diese Umänderung wird ausgeglichen, indem der Körper neuen Stoff statt deS umgeänderten (oder „verbraucht«") den einzelnen Theilen zuführt, welchen neuen Stoff er aus Speisen und Getränken ent nimmt. Eine solche Ausgleichung hat aber ihre Grenze. Wird die Umänderung zu oft wiederhol^ oder dauert sie zu lange an, so ist der Körper nicht mehr im Stande, sie auszugleichen, und eS entsteht eine bleibende Veränderung — mithin eine Krank heit. — Der Raum gebietet, auf diese Andeutung uns hier zu beschränk«. Die Vorträge werden zur weiteren Ausführung und bestimmteren Begründung an einzelnen Beispielen reichliche Gelegenheit bieten. Das Gesagte genügt jedoch, um darzuthun, daß nicht etwa nur die Gewerbtreibenden im engeren Sinne, sondern überhaupt Jeder, der eine bestimmte Lebensweise und eine gewisse Beschäftigung verfolgt, krankmachenden Einflüssen sich auSsetzt. Wer zu beobachten versteht, der wird auch im Kreise seiner Bekannten oder an sich selbst Beweise für die Wahrheit dieser Behauptung finden können. — Die Reihenfolae wird die sein, daß zuerst die Körperstel lung, dann die Anstrengung deS ganzen Körpers oder einzelner Theile, femer die Einwirkung der Temperatur, hierauf u n - reine Luft, mineralische Gifte, und endlich thierische Gifte „als Krankheitsursachen" betrachtet, und zugleich die Mittel, die von ihn« bewirkt« Krankheiten zu „erkennen" und ihnen „vor zubeugen," angegeb« werd«. vr. moö. C. Reclam.
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