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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185212079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-12
- Tag1852-12-07
- Monat1852-12
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1852
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ->F S42 Dienstag dm 7. December. 18S2. Morgen Mittwoch den 8. December ». o. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: 1) Gutachten der Deputation zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen über die Rechnungen des JacobShoSpitalS auf die Jahre 1848, 1849 und 1850. 2) Gutachten der Deputation zu den localstat. Angelegenheiten über ») die Feststellung deS GehalteS des Marstallexpedienten; d) einen mit den Gohliser Gerichtspersonen wegen von denselben beanspruchter Affessurgebühren ein- zugehenden Vergleich. 3) Gutachten der Deputation zum Lösch- und Rettungswesen, die Herstellung der Löschvorrichtungen im Theater betreffend. Bekanntmachung. Zufolge de- im vorigen Jahre gefaßten Rathsbeschlusses wird die Expedition der Sparkasse, der anzustellenden Zinsenberechnung halber, auch im künftigen Jahre vom 1. bis 15. Januar für das Publicum geschlossen bleiben. Leipzig, den 10. November 1852. Die Deputation zur Spareaffe. Bekanntmachung. Mehrere Hundert Langhauftn sollen auf dem diesjährigen Gehau des Revier- Connewitz in der großen Probstei de» LL Dece»ber d. I. von friih Uhr a» meistbietend verkauft werden. Leipzig, dm 4. December 1852. DeS NathS der Stadt Leipzig Oekonomte- «nd Aorftdepntation. Stadttheater ;u Leipzig. Zur feierlichen Erinnerung an Mozart- Todestag gab unsere Bühne am Sonnabend die Ouvertüre zu „Titus" von Mozart, einen Prolog von A. Böttger und eine Aufführung der neu ein- studirten Oper „Belmonte und Constanze oder die Ent führung au- dem Serail," Oper in 3 Acten von Mozart (Text vonBretzner ). Wohl keinem von den musikalischen Dich tern gebührt so wie Mozart das feierlichste Gedenken, ihm, dem großen Geiste, der die herrlichste Kunst auS hundert Fesseln frei machte und ihr eine neue Periode schuf, in der sie erhabener und stolzer sichgestaltet, ohne Zopf die ihr gebührende Krone trägt und ganz die Würde gewinnt, zu der sie durch die ihr von oben ver. liehenen Elemente und Pfänder berufen ist. Mozart ist in der musikalischen Welt der Träger einer neuen Epoche, durch welche ein unberechenbarer Schatz gewonnen worden und dem Geiste vieler Künstlergeschlechter der reichste Stoff für eine des Erfolges gewisse Thätigkeir verliehen ist. Als solchen bezeichnet ihn ungefähr auch der Prolog, welcher der Oper voranging und der wegen der schönen Sprachform sowohl al- wegen der geschickten Verarbeitung des Thema - und der Concmtrirung der Gedanken in diesem zu den besten Gelegenheitsdichtungen gezählt werden muß. Herr Rudolph sprach ihn in edelster und würdevollster Weise, vollkommen den Schauspieler aufgebend und als Deklamator die Dichtung bis zu einer vollständigen Unterordnung seiner Person emporhebend und isolirend. Dieselbe würbe von dem ziemlich zahlreich besetzten Hause, das durch die herrliche TituS - Ouvertüre bereit- in die günstigste Stimmung versetzt war, mit lautem Wohlwollen ausgenommen. Dem Prolog folgte „Die Entführung auS dem Serail", eine Oper, die in dem überschwenglichen Reichthum an köstlichen Melodien und der Pracht der Combination der verschiedenartigen Nummern nicht blo-, sondem auch darin einen hohen Werth ent hält, daß sich in ihr die künstlerischen Grundsätze Mozart-, sein ganzes Wesen in faßlicherer und entschiedenerer Weise kund giebt. al- in einem anderen seiner Werke. WaS die Aufführung anlangt, so kündete sie sich Eingangs gleich als ein von großem Fleiße und freudigem Willen gepflegtes Unternehmen der Bühne an. Die - Arie des Belmonte (Herr Widemann) und die des Herrn Behr (Osmin), so wie die Duette, die von den Herren Behr und Widemann, Behr und Schneider und Schneider und Widemann executirt wurden, und vorzüglich das Terzett dieser drei Personen — trotz dem, daß darin die komische Handlung eine tüchtige Woge schlägt, große Bewegung hervorbringt und dadurch den Vortrag des Gesangs erschwert — gingen ganz vortrefflich, mit der stolzesten Präcision und dem sichersten AuSdrucke. In der zweiten Hälfte de- ActeS nimmt die Partie der Constanze einen bedeutenden Raum und den ersten Rang ein. Die Wirkung, welche Fräulein Mayer hier sowohl durch den Gefühlsausdruck, als durch die außerordentliche Virtuosität, mit welcher sie die schwierige AuAabe der Technik behandelte, hervorbrachte, war eine großartige. Mozart hat in dieser Partie kühne Ansprüche an die erste Sängerin gemacht, und, berechtigt durch die auS der Komik und dem orientalischen Colorit hervorgehende Natur der Handlung, dem musikalischen Funket, der Coloratur, mehr Raum gewährt und gesuchtere Wege und Bewegungen angewiesen, als dies in anderen Arbeiten von ihm der Fall ist. In noch höherem Maaße gilt die- von den Nummern, welche Constanze im zweiten Acte zu singen hat. Die erste und zweite (schwere Solopiecen), von denen die eine die Kunst der Darstellung für die tiefste Schwer- muth und hinschmelzende Wehmuth, die zweite die Gewalt der Darstellung für die kühnsten Bewegungen der Leidenschaft heraus- sordert, können nur durch eine große Künstlerin würdig executirt werden; die Execution von Seiten de- Fräulein Mayer aber war etwas so Schönes, etwa- so Vollendetes, wie es nur selten ge funden werden kann. Eine Stelle war ganz besonder- hervor tretend, nämlich die, wo einige Stimmendes Orchester- die Sina- stimme aufnehmen und in wundersamem Unisono an der Durch- flihrung einer au- dem zu Grunde liegenden Gedanken sich ent-
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