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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185212193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-12
- Tag1852-12-19
- Monat1852-12
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1852
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und Anzeiger. * . - -- 7-7—. . ..-«7^7.,- 7 ' . . - -^1-: — . .. » ' --- .-. —^-7..--- - -.t. , 354. Sonntag den IS. December. 1852. Bekanntmachung, die Abgabe für Abwartung der Röhrwaffer betreffend. Die zeither für Abwartung der Röhrwaffer in Privathäusern entrichtete Abgabe, welche von den bei unseren Künsten angestellten Röhrmänncrn zu Neujahr jeden Jahres erhoben wurde und einen Theil ihres Diensteinkommens ausmacbte, war nach festen Sätzen nicht normirt, und es führte dies, so wie das dabei übliche Neujahrsgratuliren zu manchen Un- gleichheiten und Unzuträglichkeiten. Wir haben daher im Einverständnisse mit den Herren Stadtverordneten daS Ein kommen der Röhrmänner firirt und das zeither gebräuchlich gewesene Neujahrsgratuliren denselben auf das Strengste untersagt, die von nun an der Stadtcaffe zufließende Abgabe für Beaufsichtigung und Abwartung der Röhrwaffer von Privaten aber in der Weise festgesetzt, daß 3 Lhlr. — Ngr. für jedes treibende Wasser und 2 Thlr. 15 Ngr. von jedem Ueberfalle jährlich zu entrichten sind. Diese Abgabe wird hiernach von und mit dem nächsten Jahre an, in zwei halbjährigen Terminen und zwar in den Monaten Juni und December durch unsere Einnahmestube gegen deren Qu ttung von den betreff nden Hausbesitzern erhoben werdet,. Dagegen soll die Erhebung dieser Gebühr für dieses Jahr noch nach den zeither entrichteten Sätzen und zwar ebenfalls durch unsere Einnaymestube erfolgen. Leipzig, den 13. December 1852. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. - . Stadttheater ;u Lcip-lg »och der zweiten Gastvorstellung der Kinder des Herrn W-ttrade. Dieselbe gewährte als Kunstleistung eine höhere Befriedigung al< die erste, doch ließ auch sie aus der Unnatürlich keit des Verhältnisses dieselbe quälende Empfindung hervorgehen wie die erste, vielleicht in noch höherem Maaße, da das gespielte GVE dstz Kiuder in Contraste nicht blo- mit der Einfachheit, son der« auch der Unschuld der kindlichen Jdeensphäre versetzte. Herrn Wollrabe dürste es wohl als ein guter Rath zu bezeichnen sein, in der Wahl der Stoffe vorsichtig zu sein und ihnen in sittlicher Beziehung die äußerste Lauterkeit zur Bedingung zu machen. An derermaßen müssen sie einen unangenehmen Eindruck Hervorbringen. Dies war in der Tbat der Fall und ohne Frage die Ursache, daß die Direktion diese Kinderschauspiele mit zwei Vorstellungen hat zu Ende gehen lassen. —^ Derselbe Abend brachte „daS Lügen" von Benedip, in welchem Herr Ballmann die früher von Herrn Kläger gespielte Rolle des Hatndorf ganz vortrefflich spielte. Er verstand es, dm Komiker so völlig zu verbannen, daß dem Charakttr nicht der geringste Eintrag geschah; und das will wohl bei einem Darsteller etwas heißen, dessen Komik mit den Rechten des Angeborenen begabt ist. Da- Sri Ganzen mgtrter, Granzow mit Fräulein Leich ausfÜhrtr, die in ihren Bewe gungen viel Eleganz und Grazie entwickelte und eine schöne Probe von Fleiß gab. Beide wurden unter Applaus gerufen. — Vor gestern zum ersten Male „Gtruenfte" von dem verstorbenen Mi chael Beer, mit musikalischer Uiukleibung von Gtacomo Meyer beer. Dieses Trauerspiel war durch Verhältnisse zurück- gehalten worden, so daß es, obschon anderwärts längst keim Novität mehr, doch bei uns als eine solche ^schien. Mr be-ei^er, es.als eine echte Poesie, und wenn wir da verkennen mögen, da der Situation hier und da auf Kosten der Entwickelung der Ge schichte Begünstigungen erwiesen werden, so ist doch diese mit so kluger Berechnung gewählt und so schön behandelt, daß in ihrer Wirkung der vollständigste Ersatz sich darzubieten scheint. So z. B. die Scenen, in denen der Vater des unglücklichen Struensee auftritt. Diese sind für die Geschichte völlig unnöthig, geben ihr vielmehr Breite, aber sie sind von ungeheurer Wirkung für den Augenblick ihres Vorhandenseins und steigern die Weihe, die sich über das Mäctyrerthum des großen Mannes senkt. Wir gedenken kaum in der neuern dramatischen Literatur eines Trauerspiels, daS sich eines so stolzen Scenenbaues, einer so bewußten Sicherheit in seiner Entwickelung rühmen könnte. Hier hat nicht bloS der spe kulativste, sondern auch der kühnste Geist geschaffen, und die miß günstige Aeußerung eines ConcurrenzdichterS.,, „in Berlin haben die Juden daS Talent im Pachte,"" welche eines unserer geachtetsten Journale aufbewahrt hat, ist uns hier erst recht begreiflich gewor den. Michael BeerS „Struensee" ist ohne Zweifel eine der schönsten Schöpfungen der neuern dramatischen Literatur. Eleganz in der Composition, Knappheit und Mark in der Combinarion, Pracht und poetischer Schwung in der Sprache sind die hervor leuchtendsten Schönheiten. Tiefer finden sich auch wohl noch andere, vor allem eine hohe Wahrheit in der Darstellung der menschlichen Natur und deS Charakters. So ist z. B. die veränderte Handlungsweise des Grafen Ranzan-Aschberg nicht als Inkonsequenz eine Eharak- tervernichtung, sondern eine mit großem Scharfblick in der mensch lichen Natur aufgespürte Wahrheit. Der musikalische Ausschmuck erhöht den Eindruck der Tragödie sehr bedeutend. Doch wagen wir eS nicht, ihm durchweg Gediegenheit und großen Werth nach zurühmen. Der schwächste Theil ist vielleicht die Ouvertüre, welche hier und da wie die meisten Meyerbeerschen Werke an daroquer Form leidet. In den Begleitungen der einzelnen Gkmen herrscht ein natürlicherer und gewisserer Ausdruck, in welchem sich die Musik oft zu hoher Pracht steigert Wir dürfen glauben, daß die Direktion an diesem „Struensee" eine Perle für das Depertoir gewonnen habe. — Zur Darstellung! Die Hauptrolle spielte Herr
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