16 Sebastian im Wald war noch da. Im Gärtchen lagen die klei nen Beere in Ordnung. Die Zwetscbgen- bäume karren noch keine Lust auszuschlagen. Das Gebüsch ließ sich Zeit. Die Rosen stöcke—er zählte sie: eins, zwei, drei, vier — waren schon säuberlich aufgebunden. Rich tig: der Lebcnsbaum. Donnerwetter, wie hoch er schon war! Ja, die Zeit vergeht. Lächerlich, wie die Zeit vergeht. Einen Hau fen Jahre wie ein Nichts. Inzwischen war man in Amerika gewesen... Er klinkte das Ganenlürchen auf, trat mit leichten, scheuen Diebesschritlen in den Gar ten. Das Blut schoß ihm in die Schläfe. Er bekam Herzklopfen. Spähte nach der Tür. Gleich wird der Kopf der alten Mut ter erscheinen. Der Garten begann ringsum sanft zu schwanken. Auf und ab. Sebastian empfand sich in einem wogenden Traum bild stehn. Verwünscht! Da tat er einen schnellen Schritt auf die Haustür zu, faßte den Drücker, um leise zu öffnen: ach, die Tür war verschlossen, die Mutter war nicht daheim! Ungeheuere Enttäuschung erfaßte ihn. Unmu tig warf er den Reisesack ab, stellte Koffer und Käfig zu Boden und ließ sich auf die sonnenbeglänzte warme Schwelle fallen. Den Rücken gegen die Tür seines Vater-