Die Mutter sich Frau Ungemach einen Stoß, sie löste sich vom Türpfosten, zog behutsam ihren kleinen Wagen über den Gartenweg und brachte ihn hinter das Haus, wo die Holzlege war. Immerzu schrie der Vogel. Sie näherte sich zaghaft wieder dem Schlafenden und zupfte ihn am Ärmel. Sebastian erwachte, blin zelte und schüttelte unwillig-benommen den Kopf. Er machte große, verlegene Augen, sprang auf, wollte seiner Mutter in die Arme stürzen, zögerte, ließ die halberhobenen Arme sinken und sagte: „Mutter, ich mußte einmal herüber. Grüß Gott, Mutter! Wir haben uns lange nickt gesehn. Wie gehtS? Nun bin ich da. Ick Hab meine Sachen mit." Und er deutete mit fast entschuldigender Ge bärde auf sein Reisegepäck. Frau Ungemach war so gerührt, daß sie kein Wort herausbrackte. Die Tränen rollten schneller über ihre Wangen, sie reichte ihrem Sohn die knochige, abgearbeitete Hand, die von verhaltener Zärtlichkeit bebende: er spür te ihren Arm erzittern. Scheu und linkisch stand er vor der Mutter. Er konnte die milde, heiße Rührung nickt länger ertragen, hastig ließ er die mütterliche Hand los und griff nach seinen Sacken. Die Mutter langte eifrig nach seinem Koffer, er erwischte Reisesack und Vogelkäfig, erklärte