56 Sebastian im Wald lied. Er wußte nicht, was das indianische Liedeslied sagen wollte, aber je länger und aufmerksamer er seine Hörerin anschaute, um so leichter fand er auch den Text dazu. Das Jndianerlied Sebastian gab sich alle Mühe. Anfangs flö tete er zag, keusch, zögernd. Es kostete ihn einige seelische Anstrengung, seine Schüch ternheit zu überwinden. Suchend irrte er im Urwald umher, spähend nach dem rechten Pfad, der aus dem Wirrwarr der Empfin dung führte. Als er ihn gefunden hatte, mit demgroßenmutigenBuschmesserinderFaust, entdeckte er auch die leuchtenden Zauberblü ten in dem tödlichen Schweigen. Sie ent glommen wie Flammen und waren wild und schön gleich den Träumen junger Jn- dianermädchen. Allmählich gerieten die Töne sicherer, die Weise erschallte kräftig, stolz und hochge mut. Der Weg brach hinaus an den lichtflu tenden Rand des geheimnisreichen Schling waldes, der seine gewaltige Mauer in den tiefen Himmel baute. Sebastian glitt in den Strom des blendenden Tages. Aufge sattelt, aufgeschwungen! Weite und Ein samkeit wölbten sich übers Herz. Das Gras-