AntemWwesen. —4> Ausstellung des höheren Schulwesens und des gesummten Volksschulwesens. I. Deutschland. ie Bedeutung, welcke staatliche und städtische Behörden in den Bereinigten Staaten der öffentlicken Schule beilegen, das weite und tiefe Interesse der gebildeten Bevölkerung an den Fragen des Unterrichts und der Erhebung, der lebhafte Wetteifer der Städte in der Einrichtung lind Ausrüstung von Scbulcn, und nickt zum mindesten die hohe Meinung des Amerikaners von dem Stande der Bolksschulbildnng in feinem Daterlande lassen es als natürlick erscheinen, daß in den Plan der Columbiscken Weltausstellung von vornherein eine möglichst umfassende internationale Unterrichtsausstellung ausgenommen wurde. Sie sollte nach den Worten des Einladungsschreibens »die juwclengeschmückte Krone der gesammten Ausstellung« werden. Der ursprünglicke Plan war indessen so ganz auf amerikanische Zustände und Anschauungen zugeschnitten, daß eine Befolgung der dort geäußerten Borscklägc und Wünsche in Anbctrackt unserer heimiscken Berbältnisse und Erziebungsgewohnheiten nicht wohl möglick erschien. Es war deshalb auch deutsckerseits eine Betheiligung auf diesem Gebiete ursprünglick nicht in Aussickt genommen. Nackdem eine solche jedoch im Spätsommer 1892 in Berlin durck ein Mitglied des amerikanisckcn Ausstellungskomitees wiederholt lebhaft befürwortet, auck von Reichswegen für wünschens- werth bezeicknet worden war, wurde im preußischen Unterrichtsministerium der Entsckluß gefaßt, eine Uuterricktsausstellung in größerem Stile zu Stande zu bringen und zu diesem Zwecke mit den übrigen deutschen Bundesstaaten in Beziebung zu treten. Die Arbeiten der Sammlung und Sicktung begannen im Dezember 1892. Es stand dabei von vornberein fest, daß das deutscke Unterricktswesen in seiner alle Stufen der Schulung umfassenden Organisation und dabei insbesondere die allen Bildungszweigen gleichmäßig zugewandtc staatliche Fürsorge zur Ansckanuug kommen müsse. Es wurde deshalb neben einer Universitätsausstellung, die ein besonderer Abscknitt dieses Werkes behandelt, eine Ausstellung des höberen Sckulweseus und eine solcke des gesammten Bolksschulwesens in Angriff genommen. Nur von den Sckulausstkllungen in diesem engeren Sinne ist im Folgenden gehandelt. Thunlichste Besckränknng war schon wegen der Kürze der verfügbaren Zeit und mit Nücksickt auf den begrenzten Ausstellungsraum geboten, sonder-