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Dresdner neueste Nachrichten : 18.10.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191610186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19161018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19161018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-18
- Monat1916-10
- Jahr1916
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.10.1916
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Sestos «eaenwiirtiäglande ganz Deutschland, daß Präsident Wilson ein ertzeug der hritischen Regie rung sei. Gerard sei überzeugt, daß Deutschland sein Schreckeinjagen ( s durch Tauchboote in schärfster Form wieder aufnehmen werde, wenn es den Ver einigten Staaten nicht gelinge, die Englander zu zwingen, von den Eingriffen in die Post abzu sehen. Ferner erwarte er eine qqiztnstige Wirkung auf Deuifchland davon, wenn die ereinigten Staaten einen Kreuzer in die standinavischen Ge wiisser zum Schutze derPost senden würden. Aus der andern Seite soll der Botschasier seiner Regie rung-den Bau von tausend Unterseedoots z»e rst is rern empfohlen haben, von denen die Eng lander eine Anzahl besitzen. Das Bestehen einer solchen Flotte würde diejenigen Deutschen zum Schweigen dringen, dte für einen Krieg mit den Ver einigten Staaten eintreten, weil diefe gegen Jauch boote wesrlos seien. iO der Botschaster Gerard wirklich diese Aeußerungen getan hat, hleiht abzuwarten Bis her hat nmn nur vernommen, das erard es strilic abgelehnt hat, etwas über den weck seiner Reise nach Washington zu sagen. - Die Red) OR Die leßaate an occ umkrilaniitien Kiste Selbst die ~Timeö« mitssen zugeben, daß die Tätig keit der deutschen Usßoote im Atlantiichcn Ozean in Amerika starken Eindruck in dem Sinne gemacht hat, Dass man mit Achtung vvn dem Geist unsrer U-Vootg- Kommandanten spricht. Ein Washingtoner Bericht des Vintteö enthält eine Mahnung zur Vorsicht in der» Behandlung dieser Angelegenheit bei den Amerika nern, bei denen gegenwärtig mehr Bewunde rung als Aerger über ~U 58" spreche. Die amerikanischen Freunde Englands möchten, daß gegenwärtig keine Erörterungen öffentlich oder amt lich stattfanden, damit kein böses Blut gemacht würde. Unter diesem Gesichtspunkte scheit man auch die Haltung Wilsous «-srläusig beurteilen zu müssen, der anscheinend mit erard über die Frage beraten hat sk Geni. 17. Oktober. Das Pariser ~Journal« meidet ans New-York Nach einer drahilofen Mel dung wurde ~lJ ds« am Sonnabend moraen von Dann-fern auf der Höhe der Kiiite von Massa chusetts gesehen. Das Unterseeboot verfolgte einen hollii ndiichen Dann-fer. Die Ageutnr Radio meldet ans Washington: Präsident Wilson soll ans Grund ieiner Unterhaltung mit dem Bot schafter Gerard ans seine Absicht verzichtet haben, wegen der Torvedierungeu eine Note an Deutschland zu richten. Er werde vielmehr bis auf weiteres eine abwartende Haltung ein nehmen. Nachdem die erste Erregung iiber das Auftreten des ~U Ps« in den amerikanischen Gewässern ver ilogen ist, beschäftigt sich, wie über Amsterdam ge meldet wird, die amerikanische Presse mit Er wägungen, was wohl eintreten werde, wenn sich der gleiche Fall wieder ereigneu sollte. Der Washingtoner Korrespondent der »N e w Y o rk W o r l d« sagt: »Von maßaeb e n d e r Seite wird erklärt: Sollten die Unterseebootsangrisfe zu einer d a u e r n d e n L a d m le a un a des amerikaniiskben Handels auf dem Atlans tischen Ozean führen oder sonstige Schädigunaen der Lebensinteressen Amer las durch sie ein treten. so diiriie sich eine Frage entwickeln, die weit tibcr die Fragen der internationalen Ge etz e hinausgeht Eine größere Steigerung der Ve r ich ernngs r at e n nnd die Möglichkeit starker rachtaniarnrnlungen als Folge einer aug gedehnten Unterseebootgkamvagne aus dieser Seite des Atlaniie wiirde die Regierungspolitik stark beeinflussen. Die Maßnahmen, die Deutschland nean die neutrale Schiffahrt ans amerikanischen Hafen plane, seien ebenfalls Geaen it a n d le b - dafier Erörterungen« Die »Times« legen dieser Aeußerung besondere Wichtigkeit bei. weil die »New York World« dag Hauptorgan der Regierung ist. Jedenfalls darf man aber auch nicht übersehen, dafi die »New York World-« alles andre als deutsch sreundlich ist. Die Berufung im Fall »Am-akus ’ Auf eine Antrage beim auswärtigen Amt in London über den Dampier «Avpam«, der, wie erinner ttch, von einer deutschen Priienbemannuna «tn einen ameri kanifchen Haken acbracht wurde, ist, wie aus Amsterdam gemeldet wird, im Unter h a u i e mitgeteilt worden, daß der en a - litt-be Votschaster in Washington mit Be igtg auf die vor dem Obersten Gerichtshof schwebende erufnnq iolaende Jnfortn a t i o n nach London gesandt hatt Andern der Gerichtshof die V ernsn n g , meines Maine-this - Programm für Mittwocjp KI Oper: »Der Ereifchütz« 1-28. - KgL Schausp el: » rinz Friedrich von samt-um« WA. Alberttheaten »Ernst-studi iluft« I-;9. - Residenztheaten »Das Fräulein vom ilth, s. Zentraltheaiert »Die Winzerbraut«, s. - Volkswohliheater: Gefchlossen. . = Mitteilung des Albertiheaters. Jnfolge dienst slicher Verhinderung ist das Gaftsviel des Herrn ’lllbert Bassermann als Ejalmaf in Jbsens ~Wiil)dente« qui den s. November verschoben wor en.M » » ; s- Eia Goethe-Vortrag Georg Simniels In set Reihe der Tittmannschen Veranstaltungen sprach Nestern abend im Künstlerhaus Pros. Dr. eorg stmmelüber »Goetdes Liebe«. Einer unsrer Finsten philosophischen Köpfe ging in einer Vor . agsstunde fesselndster Art den Gebein-missen der poetheschen Liebe bis an die Wurzeln nach. Glän pendcr Psychologie bediente sich der bedeutende Red ner als virtuosen Instruments, aber darüber hinaus wuchs das Bild Goethes aus innerlichstem Erleben, Ins tiefster Erkenntnis, aus einem großen Weltbild Veraus. Simmel gab nicht Anekdoten, sondern suchte puszuzeigern daß Goethes Lieben, auch die scheinbaren Scitenströmungen doch von seinem geistigen Schick sal, von der inneren Notwendigkeit gelenkt worden sind. Es sind, sagte er, in sedem kultivierten Men schen zwei Strömt-new die sein Leben bestimmen-: J as individuelle Gesetz, das die Triebe der eigenen zNatnr ausleben will, und die Welt außer uns, die Idee der Dinge, mit der jenes aus dem Innern Kom mende zusammenstdßt Das Einzige der Goetheschen Existenz ist, daß dieser Dualismus sür ihn im Zen ,trnm seines Wesens nicht existiert. Das war sein lGlüch daß er nur sich selber zu gehorchen brauchte, »nur doch damit die Forderung der Idee der Dinge zu erfüllen. Er wurde nicht von idealer Forderung aezogem sondern von innen getrieben. Er war in jedem Augenblick der Ganze. Dieser Ganzbeit sei .ner Existenz gemäß entwickelten sich auch seine ero tischen Beziehungen. Nie spüren wir an Goethe das Vergewaltigtsein durch das erotische Erlebnis. Immer ist er Herr seiner selbst geblieben. Er konnte ganz hingerissen werden, odne ans seinem Zentrum ge rückt zu werden. Simmel ging dem merkwürdigen sUmsiand nach, das Goethe in den unzähligen Liebes ereigntssen seiner Dichtungen doch nur einmal die «- abslzlåtelgiibeebe Fitclätiwdizuibn szlineks .Woritchn,,Wenn i ,w ge an geennze etit,i Mc Ost - M. M 1 Mkclvvch Durst-stand entfchied er, daß das Schiff gegen eine zu zauende Gnrantie von 2 Millionen Doiiar zur Verfü sung des Gerichts»bleiben müsse, mit welcher Summe im Falle einer Entscheidung gegen Deutschl-Jud die Kofien und der Schaden bezahlt werden lollten. Diefe Summe soll die Schiffscigner für den Verlufi cnifchädiacn,. den fie durch die Ver-zögernan der Freigabe des Schiffes erleiden.« vrestmet Rekiesbe Nachrichten Versenkt X Beru. 16. Oktober »Nein Journal« meldet: Der Dampfe-c »Ma nouba«, von Alaicr kommend, traf acftern in Mar feillc etn mit 20 Ueberlebeuden des kürzlich im Pätttelmeäze ver-senkten artechtschen Dampfets » amo . Die Beaufsichtigung des fchwedkfchs englisclzetx Handelsverkehrs Wie die ~National Tidende« aus Stockholm meldet, ist der schwedische Handelsoerkehr mit Eng land in vollem Umfang wieder ausgenommen worden. Am Anschluß an die von England vor gebrachte Forderung eines ~Certii"ieai of Interesi« gestattet die schwedifche Regierung, wie weiter aus Stockholm gemeldet wird, nach Besraanng der Staatsbandclstommission die Anwendung besonders ausgestellter provisorische-r Formus lare siir das Ursprungszeugnis, die nur bis zum l. November gelten. Bis dahin erwartet man die ichwedischen Ausfahrbeziehungen mit England durch erneute schwedisch - englische Verhand lungen geordnet zu haben. Von England ist diese-s provisorische Komvromig genehmigt und daraufhin der unterbrochene fchwedische Handelöverkehr mit Eng land wieder aufgenommen worden. Das Stockholmer ~Aftonbladct« spricht Beden ken gegen die Zusammensetzung der Abord. nung aug, die heute, wie bereits gemeldet, nach England reist, um iiber den Abschluß deg neuen Handelsablommens mit England zu verhan deln. Die Bedenken grün-den sich aus eine Nachricht, »die angeblich ans bester Quelle stammt und besagt. daß die Bildung eines großen schwedischen Sin suhrirnstg unter Leitung einer einzelnen Bank vorbereitet werde. Dieser Trust wende die gesamte Einfuhr aus dem Westen leiten. Die staatliche Han delskommission solle weiter bestehen bleiben, aber alg besondere Institution. Jn den Trust soll die berückt tigte Handelsgesellfchaft Tran sito ausgenommen werden. Die Bank, die an der Spitze dieses Einsnhrs tbruftsk treten soll, ist dic Stockholmer Enökildas an . s Die Verhandlungen versagt? CPrivattelegramwi 4sp Kopenhagcm 17. Oktober Der Stockholmer Verirbtcrftatter der »Nationa! Tidende« berichtet ietzt, daß« die Verban d l u n - a e n mit E n ala n d über den Abschluß eines neuen Handelsabkommens plötzlich an s unbe!a n n t e r Ursache nufacscboben worden seien. Die fchwedifchen Unterljändler, die heute noch Enaland abreifen sollten, vertaaten vorläufig ihre Reife um eine Woche. Der Berichterftatter bezweifelt diie Melduna von der Gründung eines fchwcdifchcn Ein fuhrtruftes unter Leitung einer privaten Stock holmer Bank. Die englische Postkontrolle kFunkspruch vom Vpxnzter gegjvkag4 X New-York. 15. Oktober »Assoeiated Paß-« meldet aus Washington: Durchgtetfende Aenderungen in der Bo- Handlung der Po st auf n c u t r ale n Schiffen werden sin Aussicht gestellt, als Ertviderung der englischen und der französischen Regierung auf den amerikanischen Protest gegen die Eingriffe in die Post. Die Ausde rungen bedeuten zwar noch keine Ausgabe des Anspruchs auf das Recht der Durch fuchung der Post nach für den Feind wertvollem Material, sie werden aber von den Alliterten alg ge nügend betrachtet, denWünfchen derVereinigs ten Staaten zu begegnen. Enulmye 45-Ztm.-Geichiitze an ver Somme? « Rottetdam. 16. Oktober Der enalische Korrespondent Bearb Thomas schildert die tünasten enaliscben Anarissc an der Scsmme am Donnerstaa nachmtttaa, die in Verhält nismäßia kleinem Stil stattfanden und von« Attil leriefeuer von beispiellosesr bestiakejt zwischen der britischen und deutschen Artillerie be gleitet waren. Zum erstenmal wurden aus etmltscltek Seite ntäcxbei Geschütze von 18 Zoll (45 Zentimeter) oeuva . deutete die Liebe Fausts und Gretchens mit einem Wort: Beide lieben am Judioiduellen vorbei. Jn den ~Wahlverwandtschasten« ist das Gegenteil darge stellt; hier ist alles Generelle weggenommen, hier wirkt das Fatutn der Individualität Auch in Goethes Leben erscheint diese absolute Liebe einge schränkt Es war ihm gleich viel, wen er liebte. Die Harmonie zwischen subsektivem Trieb und objek tiver Forderung erklärt den raschen Wechsel seiner Liebes eziehungen. Aber er war den Frauen un treu, weil er sich selbst treu war, so wie er dem ein seinen Werk oft untreu wurde, um sein Leben zu leben. Jnkonsequent im einzelnen, blieb er doch konsequent im ganzen. Für ihn hatte nur die Treue Wert, die aus der vollen Freiheit kam. So war nach seinen eigenen Bekenntnissen sein Leben eine fort währende Selbstiiberwindung, war Verzicht, Ents sagung. Aber diese Entsggung gehörte zu seinems inneren Lebenssinn selbst, wurde ihm nicht von außen abgefordert. So wehrte er sich auch gegen die »Er inneruwg«. Auch das leidenschaftlichsste Erlebnis ist nicht nur an einer Stelle des Lebens, es gehört uns an und entwickelt uns. Jede Untreue erzeugt ein neues, besseres Ich. Aber Goethes »erhabene Selbst sucht-« war zugleich der metaphysische Grund dafür, daß er keiner Frau ein dauerndes Glück bieten konnte. Simmel sah darin das »Verhänanis«Goethes, dasz in der Form seines Lebens das Glück der Liebe keine Dauer hat. Die Ziihitrer waren diesen Dar ieanngen mit der größten Anteilnahme gefolgt und dankten dem Redner mit starkem Beifall. ag. s- Die seminarischen Uebnugen zur Geschichte ider Stenographie bei dem Kal. Stenographis schen Landesamte sind dieser Tage eröffnet worden und finden Mittwoch abends non 8 bis 10 Uhr statt. Sie bezwecken Anregung und Förderung steno graphiewissenschastlicher Forschungen. Das Ziel soll erreicht werden durch Vorträge der Hörer über stei gewahlte Gegenstände aus der Geschichte der Steno graphie von vder Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. bis heute und deren Kritik, Ergänzung und Vorbe reitung zum Drucke oder als belehrende Rede im Vereinsleben und durch Uebungen im Auslegen iJnterpreiierenJ eines Textes, diesmal des Briefes über Tironische Noien an die Belgier von litstus !Lipsius, Antweroen 1597. Hervorragende Fachgelehrtel aus andern deutschen Orten und aus dem Auslande werden von Zeit zu Zeit Vorträge über ihr beson deves Forschungsgebiet halten. Die Einrichtung soll dauernd sein und später durch wissenschaftliche Uebun gen aus andern Zweigen der Steuographie erweitert W. « Wabrsberichte werden iu- »So-reinen- ts. Oktober 1910 Allmachlele 1111 Ukk Silka X Berlin, 16. Oktober Von zuständiger wilitiirischer Seite wird geschrieben: Die näheren Einzelheiten über »die Kämpfe der letzten Tage an der Somme lassen»immer deutlicher erkennen, daß die Angrisfe zwischen dein 9. und 18.0ttober mit zu den grdfzten Kampfs-and lu ng e n der ganzen Sammeichlacht gehören. Bapaume und Peronne, das waren die Ziele dieser gewaltigen Kampfanftrengungen der Franzosen und Eiigländeix Die Hauptwutht der zahlreichen feindlich-en Augriffe richtete sich nördlith der Somme besonders gegen die Front von Coureelette bis zum StsPierres Va a stsW alde, südlich der Summe gegen die Front zwischen Fresnes—Mazaneouri und Ehaul ne s. Die größte Heft-taten erreichten indes bisher die Kämpfe nördlich der Somme. Während am 9·. 10. und 11. vor allem die Gegend nördiich Thiepval, uördlich Conreelette bei Sailly und am St-Pierre-Vaast-Walde die Hauptbrennpuniie des Kampfes waren, richtete sich am 12. ein großer einheitlicher Augriff aegen die ganze Front von Courceleite südöstlich Bouchavesnes, besonders erbittert waren an diesem Tage die Kämpfe bei Le Sars, bei Gueudeeouri, Les hoeufs, bei Saillh tiud am Si-Piert·e-Vaaft-Walde. Bei S ailly stürmte der Gegner am 12. nicht weniger als iechsmal vergeblich an. Eingeleitet war hier der An griff bereits am 11· Oktober, durch stärkstes, vom Mor gen bts zum Abend sich ständig steigerndes Trom m e l f e u e r vorbereitet, das am Vormittag des 12. Ot tober unter Einsatz allerschwerster Kaliber iiußserste Heftigkeit erreichte. Gleichzeitig fand eine insteniatifche Vergasung aller Verbindungen der Deutschen sowie sämtlicher, irgendeine Deckung bieten den Mulden und Ortschaften statt; dieie waren durch Brandgranaten in Flammen gesetzt worden. Der außergewithuiiche Umfang des seindlichen Muniiivns einsfatzes licfz klar die Absicht erkennen, einen ent scheidenden Angriff unternehmen zu wollen. Osfenbar tin der Hoffnung, seiner Jnfanterie durch diese aewaltige Kraftanstrengung der Artillerie den Weg zu einein leichten Siege geebnet zu haben, brach die englisch-e und französifche Insanterie gegen Mittag auf der ganzen Linie in dichten Massen sechs bis zehn Wellen hintereinander, dahinter wiederum dichte stolonnem zum Angriff vor, letztere geführt von Offizieren hoch zu Pferde. Der Feind glaubte be stimmt, die deutsche Jiifanterie durch diesen Massen einsatz schwerster Kaliber bereits völlig vernichtet zu haben. Laut iohlend und schreiend stüruiten die Massen vor, dem sicher gewöhnt-en Stiege entgegen· Um so erichüiternder war, was nun folgte. De r Tod hielt reiche Ernte. -. Die deutsche Jnfanterie hatte trotz dieser tagelangen schwersten Beschießung, trotz fehlen dem Sch l af und der Un mit glichke it einer ausreichen den V e rpfle g u ng bei der Bedrohung der rückwär tiaen Verbindungen ihren inneren Halt und die Kraft zum Dul«ii:halten nicht ein txt-büßt Groß war die Zähigkeit, mit der der Feind trotz blutigsten Verlusten immer wieder von neuem auftürmte, größer aber war der Todes mut, mit dem die deutsche Jn fanierie, troix der großen zahleniniifzigen Ueber legenheit des Feindes, ihre Stellungen nicht nur hiselt und verteidigte, sondern den Feind auch da, wo er ein gedrungen ivar, im schsneidigen Gegenstoß stets wieder hinaiiswarf. Beispiels-weise verließ die Insanterie der 6. Infan teriedivision bei Guendecourt beim Verbrechen des Feindes zum Anarifs ihre zerschossenen Stellun gen und die taum Schutz gewährenden Granatldther und schoß stehend freihtindig die dichten eng lischen Massen mit Gewehr und Maschinengewebr völlig zufammen. Die dichten Kolonncu waren in dem überlegenen Feuer der deutschen Jnsanterie, Maschinengewehre und Aritllerie an einzelnen Stellen tm wahren Sinne des Wortes niedergemäht An den Hauptbrennpunkten des Kampfes, so vor allem vor dem Pierre-Vaast-Walde, befindet sicki eine wahre »Leichendarritade«. Am m Oktober liessen die feindlichen Anarisse schon an Heftigkeih nach An diesem Tage richteten sich dte Hanptanstren aungen des Feindesaegen Sailln. den PierresVaast- Wald nnd die Gegend östlich Bottchavesnes. An allen aenansten Stellen kam es zu erbttterten Nah- Hirnpsen gegen dte start überlegenen feindlichen Massen. Es ist außer allem Zweifel, daß der Feind mit dieser gewaltigen Kraftanstrengung eine aroße Entscheiduna suchte, namentlich am 12. Oktober einen Dtirchbruch größten Stils beabsich tigte. Nach den übereinstimmenden Anstaan aller Gefangenen und den Meldungen unsrer Truppen Haben dte Verluste der Feinde, namentlich der Engländer, eine bisher noch nie dagewesene Höhe erreicht. Die französischen Jnsantertetompas W—-- denzblatt fdes Kgl Stenographtschenwsasdcsamteg« veröffenzlikxyx wgrpey. d Hoffibaviifsiqevlvefi Trich Ponto und Frau Tony geb. Kr sse geben ihre am 14. Oktober vollzogene V e r mähluna bekannt. =- geinrich Biergtoch der junge Komponist der Oper ~s-andro der arr", über deren erfolgreiche Uraussijhrung in Stuttgart wir kürzlich berichtet haben, schreibt uns, dasz er mit Unrecht sür einen Schweizer gehalten werde. Er sei Deutscher und stehe seit einem Jahr als Kriegssreiwilliger im Felde. - Zeinrich v. Angeli, der, wie schon gemeldet wurde, as Opfer eines Straßenunsalls wurde, hat - so telegraphiert uns unser id.-Korrespondent aus Wien —, einen einfachen Bruch des Unter »sch e n leis ohne Komplikaiionen erlitten. Sein Be finden ist ausgezeichnet Die deutsche Kaiserin zog Erkundigungen nach dem Besinden des Künst lers ein. = Ein verschollener Roman von Charlcs De Costa-, dem vlaemischen Dichter, der seinem Voll den unver gänglichen»Uilenspiegel« geschenkt hat wird setzt zum erstenmal in Deutschland veröffentlicht Er ist »Die Hochzeitsreise« betitelt und erscheint im Leip ziger Jnselverlag, zu dessen Kriegsprogramm es gehört, die Literatur Belgiens, in erster Linie der Vlaemen, bei uns zur Geltung zu bringen. Obwohl De Coster sich wie andre berühmte Landsleute des Dichters der französischen Sprache bediente und an scheinend gerade in der »Hochzeitsreise« daraus bedacht war, in Frankreich Publikum zu gewinnen, mißgliickte ihm diese Absicht durchaus und er blieb dort bis heute unbekannt. Der Grund ist aus den ersten Blick er kennbar: sein Wesen ist im tiefsten Grunde germanisch und dem Verständnis der Nomanen ziemlich ver schlossen. Der Untertitel der nun zum erstenmal übersetzten Bochzeitsretse« lautet: »Ein Buch von Krieg und Liebe-c Der Krieg ist aber nur ironisch zu nehmen. denn der Roman spielt im idyllischsten Frie den und gemeint ist der Kampf einer alten Frau, die ihre Tochter gegen ihren Willen hergab, argen ihren Schwiegersohn. Die Schilderung dieser Frau, die geldgierig und geizig ist bis zur Sinnlosigkeit, und dadurch hart, ia unmenschlich sein kann, aber ihr Kind närrisch liebt, noch mehr als das Geld, wenn auch ähnlich egoistisch. ist eine Charakterstndie von so klassi s äer Meisterschast, dasz man an die Bildnisse der großen vlaemischen Maler gemahnt wird. Sie ist das Bedeutendste des Buches, das verbliissend genug mit der Erweckuna einer Scheintoten anfängt und dann eine einzige Frühlingshvnme aus die Liebe zweier Menschen ist, naiv, innig, reinvund süß, eine dichterische Wchie ibresaleichen·sncht mit-die nur-unter Nysss -—M « gnien zählen nachGefangenenaussagen zur Zeit cgum noch eine Kopsstärke von 50 Mann- Der Feind ift offensichtlich start ges möcht Die ganzöfiscke Führung hatte, tun den M mut rer Truppen zu beleben, zu dem bedentlicheu Mit-del gegrifkeety die Jufantetie vor dem Antreteu zum Sturm ii rreieblieh mit sc ltohol su versehen iese Tatsache beleuchtet bltnariig die wahre Stim mung im französischen Heere. Alle Gefangenen schu, dern diese nls »kriegsmüde«, sie selber waren froh« durch ihre Gefangennabme »der Hölle an der Summe-, entronnen zu sein. Den Angriff des ID. Oktober be zeichneten sie als «,,nut.zlose Schlachterei« und »zweck. lose Vergeudung wertvoller Menschenkraft«. Es iss begreiflich, daß die französischen und englischen Ve richte die Ereignisse dieser Tage nur kurz berühren oder sie zum Teil vollständig o e r sibw e i g e n» Man will die Schwere des Mißerfolges verbeimlichem da Ibei den gespannten Erwartungen der "·Riickschczg naturgemäß ernster und die Stimmung gedrückt ist« Um so zuversichtlicher und sieges froh e r ist die Stimmung der tapferen Verteiding an der Somme. Ihre Kraft und ihre Ausdauek wuchsen mit der Schwere und Größe ihrer sinkqu Die Kampftage an der Somme vom 9. bis 18. Ok. tober waren Großtampftage erster Ord, nun g. Sie stellen einen eben so großen und vollen Erfolg der deutschen Waffen wie eine schwere Nieder lage der Franzosen und Engländer dar. Das Dramsz an der Somme scheint sich seinem Höher-un kt z» nähern. Dec viterreitltlim-nnåWe Taguvecicht bnrx Wien, 16. Oktober-. Nmtlich wird verlaut- ; Destlicher Kriegsschanplayr j Heeressrontdes Generals der Kanallerik - Erst-erzog Carl: - An der nunariichsrnmttniichen Grenze - keine wesentliche Aendernnq der Lage; es wird weit-U suchtenon In der Dreiländerecke südlich m Dorna Watra drängten wir die Rnssen iiber den Negrabach zurück. wobei sie l Oiiizier. 217 Mann nnd 2 Maschinennewehre iu unsrer Hand ließen. Bei Kirlibaba wurden in den letzten Kämper o Osiizieke. 1097 Maus- und d Maschinen-senteer auf dem smotrec s Osfiziere nnd 881 Rassen eingebracht In beiden Ab-v schnitten scheiterten gestern rnisifche Genenstdße Jm Lndowaqebiete bemächtigten sich bayrischc Trupi pen einer seindlichen Stellung. Heeresiront des Generalieldmarichaltg Prinzen Leopold oon Bauern: Un der Naraiomta, am obersten Seretb nnd südweitlich von Brody hatte die Heeresarnpoe des Generaloberlten o. BdbmsErmolli starke An arisfe abzuwehren Der Feind wurde überall unter schweren Verlusten geworfen. Die Armee des Generalobersten o. Teröztyanski stand den gan zen Tau tiber unter schwerem rnlsischen Artillerieiener. Beiderleits oon Zatnrcy brach anch die feindliche »Jniauterie zum Angrisse vor, der namentlich nördlich des obengenannten Ortes nnter großem Massenarti ncbot mehrmals wiederholt wurde. De- Feind erlitt abermals einen schweren Mißerfolg Italienischer Kriegsschanplaht In den Kämpfen bei Sober haben nnsre Trup pen 2 Ossiziere, 212 Mann gefangen qenommen nnd b Maschinengewebre ers deutet I Slldbstlkcher Kriegsschauplaw ; Nichts zu berichten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstahes: v. H Zier. Feldmarfchallentnaut. Der türkifche Bericht X Konstantin-weh 17. Oktober Amtlicher Heeresbericht vom 16. Oktober: Kau ka fasse-jun Im allgemeinen Scharmützel mit für uns giknftiqcm Ergebnis. - Auf den andern Fronteu kcm Ereignis von Bedeutung. Der stell vertreteude Oberbefehlshaber. ! Der Mangel an Spitäiern in England X Loon 17. Oktober »Dann Cyronicle« schlägt vor, die Botschaften der feindlichen Länder in London als Spitäler einrichten zu lassen, an denen ein großer Mangel herrsche. Das Blatt beantragt, für diesen Zweck mit Hilfe der Neutralen ein Abtommen zu treffen, daß auch die britifchen Botschaften tn Wien und B erl in als Spitäler benutzt werden dürfen. ——-I———-ff »»————..—-W einem allzu romanhaften Ausklang leidet. Das lautere Genie De Cosiers zeigt sich in der Hochzeits reife« von neuen Seiten, die feine unzähligen Ver ehrer, soweit sie nur den «Uilenfpieael« kenn-eu. üben raichen werden. s. h. = Der Notar-werden der feine Tätigkeit nnier der musi kalischen Leitung von Gebeimmt Adolf hatten im vollen Umfanae aufgenommen hat, wird seine dieswinierlitben Nut fiibrunaeu fiir die M i ta l i e der unter Mitwirkungebervors ranender Künstler am so. Oktober, 4. Desem r und 29. Januar veoanstaltenx am d. März sofLsiliz eine ii sfents liebe Ausführung anschließen. Die erste orioaagordnnna dringt Werke von Davon. isliioeari, Beethoer und Walte- Niemann. Anmeldungen neuer subdrender Mitglieder sind bei S. Matiergdorii, Seeiiraße li- eu bewirken. = Kal. Konseroaivrinm In Dresden. Bei dem die-jäh riaen in der Kal. dochschule fiir Musik zu Berlin abge haltenen Wettbewerb um die Preiie der Felix-Wendelsiobns, Stiftungs wurden vom hiesigen Kal. Konservatorinm die Studien-enden Fräulein Chardoite Axt aus der Violoncellos klasse des Herrn Pros. Geora Wille, Fräulein Katharina- E i che n b era aus der Geiangökiaise Fräulein Gatteoer und Herr Haraldur Sia u rd s i on, bisher Alavierklaike Frau Prot. anvoldi-Kabrer, mit Preisen ausgereichnet. Diom- Eraebnis iii wiederum ein ebrenvolles Zeugnis iiir die tiinits lerische Wirksamkeit des Aal. Konservaioriutns sn Dresden. =- Ktieasaudmbt in der Evanaelapiesomieries Mut-e Am Mittwoch den Is. Oktober abends Elf- Uhr iit in der Resormierien Kirche eine Krieasaudacbt Ha tor Dr. K a u is i ch hält die Ansprache· Die Konzerh und Oratorienfiinqerin Doriö Walde singt: »Höre, Jiraeli« aus dem .Elias« von F. Mendelgiodnsisaridoldo und »Heitnataebet« von Ernii Fähr mann. Oraaniit Kuri Schöne spielt die Introduktion und Passaeaalia in D-Moll von Max Reser. =Dregdn«erTn-thäuiet. Beide-n vaterländischen Lieder a b e n d , den der Verein am Donnerstag den 25. Oktober im Künstlerbauie unter Leitung feines Chor meisterö Kantor S t r a n ß kv veranstaltet, wirleu mit Fräu lein Kiste Nie del . Konsertiänaerin ißealeiterin Fräulein Lissie Streck f u iz), und der Vortragskünstler Friedrich Erha r d. Der Chor selbst sinnt Volkslieber nnd Chöre seit acntiisiicher Komponisten. Karten bei Rieö CKaufbauN nnd Plötner (Hauotitraize). = Säckmlcher Kunstoeteiu sit Mom, Brübltche ter rasse. Die Oktoberausltellunq petat tm dauvtlaal ote Samm lung des Münchncr Künstler-blindes »Bauern«. Ferner stellen Kollckttoncn aus der Dresdner Akademteorolef lot Richard Mtlll e r, Professor Walter Kl eln In- Wel mar, horst E n l o l b t - München, Professor Carl U l br e ch t- Mnlagbera. Glaselwerte von bteflqen Künstlern tlnd neu . ausgestellt von Sieakrted Berudh Wetter Besta, Gaul Blen- Bcrtha v. Friesen, Georg häneh Max belas, Marta doeler. Innile Metz, Edmnnd Moellek. Emnw Müller-Müller. Rudolf Otto, Paul Pvetziclh Hans Rvotm charlotte Ruhms-, Mth Saht-, Dora Scitler und E. v. Witteru. Die Ansstelluna tlt Sonntags von 11 bis 2 Uhr, werktaas von 10 bis ( Uhr net-fluch Der Eintritt-preis bete-äu Mr MWlth ps- thss - —s« . "
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