Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185406156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-06
- Tag1854-06-15
- Monat1854-06
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
22S4 SS «Haler «apital Litt. ». Rümmer Rümmer Rümmer Nummer Nummer Nummer Nummer Nummer Nummer Nummer 12 175 292 403 507 720 !' >!R l - 1046 1168 188 200 317 ^ .446 677 281 1180 189 251 Sv« 498 699 889 1042 1085 > II Me -er früher ausgeloosten, jedoch noch nicht zur Einlösung präsentirten Leipziger Sta-Ifchul-scheine. ^o. 133, 207, 248, 611, 689 und 799. - v. - 44, 181, 271, 277, 392, 490, 581, 700, 873, 936, 1108, 1174, 1177, 1239 und 1345. - 0. - 50, 198, 237, 287, 356, 422, 438. 450, 557, 648, 797, 976, 998, 1322, 1434, 1489, 1552, 1576, 1624, 1760, 1793, 1807, 1836, 1988 und 2061. - v. - 49, 59, 183, 187, 307, 332, 426, 462, 467, 478, 611, 664, 910, 916, 957, »108, 1150, 1441, 1453, 1461, 1471, 1640, 1755, 1759, 1793, 1839, 1952, 2098 und 2156. ^ . - L. - 160, 175, 243, 276, 312, 340, 348, 356, 457, 466, 499, 694, 816, 825, 8S1 und 976. - k. - 4, 15, 94, 98, 171, 350, 366, 421, 543, 564, 590, 646, 674, 741, 81H M, 848,. M, M4, 887, 913, 973, 1063 und 1158. s r a d t t h e L t e r. Auf unserem gegenwärtig an Gastspielen reichen, vielleicht in dieser Beziehung etwa- überreichen Repertoir erschien am 13. Juni Donizetti'S Oper „Lucia von Lammermoor" mit zwei Gästen in den Hauptpartien. Herrn Franz Steg er vom k. k. Hofoperntheater in Wien, der die Partie des Edgard sang, ging ein großer Ruf voraus, der zu den gesteigertsten Erwartungen und dem höchsten Maßstabe berechtigte. Wir gestehen offen, daß uns etwas so Gewaltiges an Stimm-Mitteln, wie bei Herrn Steg er, noch nicht vorgekommen ist, daß unserer Ansicht nach eine solche Stimme nur in den größten Theatern Raum finden kann, daß für sie eigentlich eigene Partien geschrieben werden müßten, die natürlich rein Anderer singen könnte; denn die vorhandenen, selbst die sogenannten Heldentenor-Partien der modernen großen Oper, sind in ihrer Anlage und ihrem Ausbau viel zu zart gehalten, zu discret orchestrirt für dieses Organ. Dieses seltene, vielleicht noch nicht dagewesene Stimm-Material ist aber auch^ Alles bei Herrn Steg er. Bon einer Gesangsbildung ist keine Rede, eben so wenig wie von entsprechender Darstellung. Die meisten Mängel de- Naturalisten zeigen sich in diesem Gesänge: eine unschöne Toubitdung, ein stete- Wechseln de- Ansätze-, eine ungenügende Verbindung der verschiedenen Register, theilweise Unreinheit de- Tone-, ein selbst beim Singen noch fremdartiger Dialcct in der übrigens deutlichen Teptaussprache. Herr Steg er scheint zu alauben, daß die Klangwirkung seiner Stimme durch Forclren de- Organs, durch sturkes Tremoliren erhöht wird — eine Folge davon ist aber^ daß die Mittel schon jetzt augenscheinlich gelitten haben, daß die Stimme nicht mehr dm Umfang von früher hat. Einzelne Töne sind wunderbar schön und geben Aeugniß davon, welch reiche- Pfund diesem Sänger von der Natur verliehen ward; andere da gegen, und namentlich die der höheren Lage vom eingestrichenen O nach aufwärts an, erscheinen oft tonlos und heiser. Von dem Spiel des Herrn Steg er ist wenig zu sagen ; es wir» stellenweise lebendig, dann aber auch zu lebendig. Fassen wir unser Urtheil über diesen Gänger kurz zusammen, so können wir sagen, daß unS in dieser Leistung die Unnatur und die hinter leerem Pomp sich verbergende Hohlheit der modemen italienischen großen Oper — deren würdigster Repräsentant Maestro Verdi ist — die höchste Spitze erreicht zu haben schien. Wenn trotz dessen der Gast einen großen Erfolg errang und mit Jubel begrüßt wurde, so beweist die- nur, daß eine schöne natürliche Begabung selbst bei der un genügendsten Kunstbildung ihre Wirkung auf da- große Publicum nie verfehlt. Der Lheil de- Publicum- jedoch, der eine höhere Kunstanschauung hat, wird in diesen Enthusiasmus nicht ein stimmen, wenn man auch dem Meisterwerke, da- die Natur mit dieser Stimme geschaffen, Bewunderung zollen muß. — Die Partie der R«i4 war in dm Händen der Frau G chreiber-Kirchberger. Es thut uns leid, sagen zu müssen, daß diese Leistung un- in seiner Weise befriedigte. Die Sängerin schien nicht ganz fest in ihrer Rolle zu fein; ein fortwähreiöes Tremoliren, öfterer Mangel an Reinheit und da- Mißglücken nicht weniger Coloraturen zeigten ihren Gesang von wenig vortheilhafter Seite. Verfehlt erschienen un- die Auffassung und Wiedergabe der Wahnsinn-scene im dritten Acte, also des Glanzpuncte- im Ganzen. Der Beifall war nur ein mäßiger un- konnte diesmal kein anderer sein. — Beide Gäste genirte übrigens die ungebührlich hohe Stimmung unseres Orchester- auffallend und wir «greifen diese Gelegenheit, diesen immer mehr zunehmenvm Uebelstand einmal zu erwähnen. " Die Leipziger Stimmung steht gegen vie der süddeutschen Capellen um fast eine halbe Tonstufe höher, sie ist sogar noch schärfer, als die der könig lichen Capelle in Berlin. Die so hoch zu schätzenden Fottschritte der modernen Virtuosität der Jnstrumentalisten — und namentlich der der Violinisten — hat da- Drängen nach hoher Stimmung hervorgerufen; denn eine Geige klingt klarer und schöner ln scharfer Temperatur. Anderwärts haben Sänger und Capellmeister Einfluß und Macht genug gehabt, diesem die Mittel der Ersterey ruinirenden Uebelstande mit Erfolg entgegenzutretm; hier jedoch steigert sich die Temperatur mit jedem Jahre und es dürfte endlich an de» Ast sein, dem mit derselben Energie Einhalt zu thu», ,alS dies bereit- vor 30 bi- 40 Jahren von dem großen Gesangsmeister Rossini bei der Pariser Oper geschah, wo sich diese- falsche Streben nach Obm damals schon zeigte. Es ist doch kein Zweifel, daß in der Oper das Personal auf der Bühne in erster, da- de- Orchester- — und bestände die- au- den ersten Künstlern der Wett — aber nur in zweiter Reihe steht. Steuert man dem Uebel nicht bei Zette», st wird man bald genöchigt sei«, die ältere« Opern, wir «Nch selbst die modernen französischen und italienischen, vollständig zu trant- poniren; denn die Menschenstimme bat keine Satte», sie höher zu spannen, keine mechanische« Mittel, um die dm To» «erzeugende Luftsäule kürzer zu machen. Wir find überzeugt, es bedarf»« dieser Anregung, um die Austmrksamkeit unserer Orchesterporständ« auf diesen für die Kunst st wichtigen Gegenstand Hinzrrtenken. Unser tüchtiger Capellmeister § Herr Rietz, wäre ganz d« Maua dazu, eine derartige Reform dürchzufttzm. . r Die übrigen größerm Partim der Oper „Lucia va»-a»««r- moor" sangen die Herren Brasstn (Aston), Schneider (Arthur) und Behr (Raimund). Die Leistungen dieser Sänger in dieser Oper sind al- tüchtig bekannt. Vor Allem war es Herr Behr, der seine Aufgabe zur vollsten Befriedigung löste und besonder seine Arie un zweitm Acte schön sang. * * *h. Vermischte» Antiquität. Für Sammler von Antiquitäten oder geschicht lichen Raritäten die Nachricht, daß sich hier in Leipzig die Mund» taffe befindet, deren sich Napoleon I. i« Jahre 1813, al- er sich in Dresden aufhielt, bedient hat. Bekanntlich besuchte er in jener Zeit eine- Tage- die Meißner Porzellanfabrik und ließ sich dort nach dem Muster dieser Taffe eine zweite fertigen, u« das fran zösische Fabrikat mit bem sächsischen zu vergleichen. Als diese aaaz nach seinen Wünschen ausgefallen, hat er sie gegen Bus gegebene Muster ringetauscht, und es ist glaubhast versichert, daß er bas letztere wirklich im Gebrauche gehabt hat. Diese Taffe dürfte jetzt schon von mehr Interesse sein, als eiuß die Münze, deren in Nr. 162 d. Bl. gehacht ist. Die Münchener „Fliegenden Blätter" itzckng« stilgntd» Witz: „Charlchm" (Rapier), ein Maritimer wandernder Hanswerktbur- sche, mit den Insignien seine- Gewerbes «nd frappanter Aehnlich- keit, steht, trübselig den groß« Wanderstad an Stelle des gewetzte» Entermeffers schwingend, vor eine« Grmzpfahl, best« Warnungs tafel die Überschrift führt: „Kronstadt. Hier d«f nicht ge fachten werden."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder