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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185406220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-06
- Tag1854-06-22
- Monat1854-06
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1854
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che, giti- und Anzeiger. M 17S. Donnerstag den 22. Juni. 1854 wird kr die ttoder und aire n de- Uliche ß alle »om. re Bev. adurg. INb van. togae. brrg. raum. om. re-lau. reuz. ruffk. i>a»bura. Vlumen». Schwan. eb. . de va». >«. au». Dresden. «bürg, laviere, lau», r Sonne im. . v. Wie«, »uchwhalle. Vlumenb. mt. schm-Lreuj. vT Credilvercin für Gewerblreibcnde in Leipzig. (Eingesendet.) Der Grundsatz: „ein Institut, daS ausschließlich zum Dortheil de- TewerbstandeS im engem Sinne bestimmt sein soll, müsse von dieskM selbst gegründet werden", gab die Veranlassung, die Bildung de- nun im Entstehen begriffenen Vereins zu versuchen, und zwar, um den Beitritt Jedem möglich zu machen, mittelst Actien mit beliebigen Einzahlungen ; allein im Zweifel über die Mittel der mrhrsten Gewerbtreibenden, in der jetzigen drückenden Zeit ein solches Institut durch sich selbst und bald zu schaffen, hat man im Ver trauen auf den edeln Gemeinsinn Leipzigs außer den betreffenden StandeSgenossen alle Mitbürger unserer Stadt um ihre Theilnahme «sucht. Dieses Vertrauen hat sich gerechtfertigt, denn schon sind d«r mündlichen Zusagen und schriftlichen Zeichnungen viele einge- aangen. Die Innungen haben als Corporationen einen schönen äufang gemacht und ist man von dieser Seite zu den besten Hoff nungen berechtigt; sy p-lrd unter Andern die löbl. Buchbinderinnung fichm« Vernehme» nach sich aus ihrer Caffe mit 20 Aktien ü 10 Thlr. «U zum größte« Theil ratenweisen Einzahlungen betheiligen. Ein so schöne- Beis-Gl de- Gemeinsinnes verdient Nachahmuna, und dürste »stzl -u »ünschen sein, da- alle Innungen verhältnißmäßig diesem folgm möchten; namentlich die großen Innungen, welche uuter Ihren zahlreichen Mitgliedern viele bedürftige zählen, sollten es als Ehrensache ansehen, ein solche- Unternehmen zu fördern — sie mögen nicht einwenden: „unsere Caffenbestände sind schwach, «ir können da- nicht." Kann auch das Erstere für einzelne Falle zugegeben werde«, so muß man doch das Letztere in Abrede stellen, dmn zu Ratenzahlungen bedarf eS keines bedeutenden Caffenbestan- deS, und wie von den JnnungScassen für mancherlei Zwecke Aus gaben gemacht werden, kann auch für den Creditverein ein Postulat in da- AuSgabedudget gebracht werden. Jedenfalls kann viel ge- than werden, wenn nur der Wille deS VollbringenS lebendig ist. Ferner mögen auch solche Innungen, welche vermöge ihrer Stellung die Benutzung der Creditcasse von Seiten ihrer Mitglie der weniger ln Betracht ziehen, bedenken, daß sie, wenn sie diese- Institut fördem helfen, ihre Theilnahme ihren wenig bemittelten Mitbürgern zuwenden, waS auch ihnen indirekt wieder zu Gute kommt, und dann darf man wohl der Hoffnung sich hmgeben, daß dasselbe bald einen solchen Umfang gewinnen werde, um auch von großem Gewerbtreibenden benutzt werden zu können. Wä hler von den Innungen in Bezug auf ihre Cassen gesagt ist, muß aan auch jedem einzelnen GewerbSmanne (denn jeder Bürger, der rin produclrendeS Gewerbe treibt, soll Theil haben können) an- He»z legen; mau muß Jeden für diese- Institut, da- zwar ver- HLltnißmäßig klein anfängt, aber einer großen Tragweite fähig ist, mpfänglich zu machen suchen. Je mehr Theilnahme eS findet, um so umfangreicher uyd.nachhaltiger kannte- wirke«, und je mehr ts benutzt »erden wird, desto besser wird eS sich verzinsen. Diese hier ausgesprochene Ueberzeugung hat schon ein großer Theil unserer Beiverb-genossen dadurch an den Tag gelegt, daß er einzelne Aeich «ragen bi- zum Bettage von 50 Thlr. gemacht hat. E- möge noch erlaubt sein zu bemerken, daß diese- Unternehmen »icht von dem Gesichtspunkte der Spekulation betrachtet und beur- theilt »erden darf, denn sonst müßte di« Quelle de- Gewinns, hohe Verzinsung, au- dm Tasche« derer fließen, zu derm Erleichterung gegründet werden soll; wohl aber wird es bet zweckmäßiger besonnen und muthig im Vertrauen auf Gott — denn mit unsrer Macht ist nichts gethan — die eingeschlagene Bahn verfolgt. Amerikanischer Speculalionsgeist. Ein neues Beispiel, wie weit der amerikanische SpeculationS- geist geht und gehen darf, giebt ein Circular, welches in diesen Tagen an die europäischen Aussteller, welche sich an der Industrie ausstellung von 1853 in New-Pork beseitigten, gelangte. Die se- Circular (unterschrieben „Gg. Fr. RaffelSperger, Leiter der auswärtigen Sektion der mitteleuropäischen Jmportation und Be vollmächtigter von 241 deutschen Häusern,") macht die Mittheilung, daß „die CoMmerz-Jury, auS praktischen TeschäftSmännern aller Fächer zusammengesetzt, jedem europäischen Aussteller die silberne amerikanische Verdienstmedaille für In dustrie und Handel zuerkannt habe, und daß jeder Aussteller, der von dieser Begünstigung Gebrauch machen wolle, diese Medaille auf dem gehörigen Wege erhalten könne, sobald er 25DollarS (36 Thlr. 20 Ngr) im Laufe de- Monat- Juli an die Ge brüder Kamena in Bremen eingesandt habm werde rc." Da die Medaille 2 Zoll im Durchmesser groß und r/z Zoll dick*) ist, so giebt die- natürlich der Commerz-Jury einen ganz artigen Gewinn; allein dafür sind die Prägstanzen zu dieser Medaille auch „vom ersten Künstler London- meister haft in Stahl gravirt und man erhält für 25 Dollar- auch eine Kapsel zu der Medaille!" Die edle Dreistigkeit der Com merz-Jury von 1854 geht jedoch noch nicht so weit, daß sie nicht wenigstens versuchte, diese Spekulation einigermaßen zu motivi-: ren; sie sagt daher im Eingänge, daß sie diese Auszeichnung jedem europäischen Aussteller deshalb zuerkannt habe, weil er „auf dem größten Handelsplätze Amerika'- als Concur- rent mit allen andern Nationen versuchsweise auf zutreten den Muth hatte, und weil die meisten Erzeugnisse, bei geringem Eigenschaften, für die dort gangbaren, billigem Preise in großen Mengen geliefert, auch einen bedeutenden Absatz haben könnten." Was die Commerz-Jury mit diesem letzten Grunde zur Auszeichnung eigentlich sagen will, ist schwer zu besinnen. Sie will wohl den deutschen Ausstellern sagen: „Ihr bekommt die sil berne Medaille, weil Eure Erzeugnisse, wenn Ihr sie geringer von Qualität, zu den hier gangbaren Preisen, in gro ßen Mengen liefert, auch einen bedeutenden Absatz haben können!" ES ist gewiß ein allerliebster Grund, einem Fabrikanten eine Auszeichnung zuzuerkrnnen, weil seine Fabrikate einen starken. Absatz haben könnten, wenn er sie gering, billig und in Menge lieferte. Wenn die Commerz-Jury von 1854 nicht ganz rücksicht-lo- auftreten und verfahren wollte, so hatte sie aber noch ein klelne- Hinderniß zu beseitigen; eS existlrt nämlich schon eine „Jury", von der Association für die Industrieausstellung aller Rationen im Jahre 1853 in New-Bork, berufen, die ausgestellten Gegen stände zu prüfen. Diese Jury ist die eigentlich kompetente und hat auch bereit- ihre Medaillen, Belobungen rc. auSgetheilt; — wer hat also die Commerz-Jury von 1854 berufen, Auszeichnungen zu ertheilen? — BloS da- reinste Mitgefühl für die europäischen «» fich an,««ch«, »»rjinsm. D«um I ') I Dopv.llh«!« ha« r-/. 3«« Im Durchmeffer und I» ' 7 Soll dl».
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