und Anzeiger. 1A^ Dounersta- den 13. Juli. 1854. Bekanntmachung. Amtlicher Mittheilung zufolge ist durch den Austritt der Mulde auf der Berlin - Casseler Chaussee und zwar auf der Strecke von Bktterfeld nach Gräfenhainchen eine Schleuße dergestalt durchbrochen worden, daß die Passage vollständig gehemmt ist. Leipzig, den 12. Juli 1854. Der- Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Stengel, Pol.-Dir. Drescher, Act. Bekanntmachung. Der laut unserer Bekanntmachung vom 10. d. MtS. ststirte Güterverkehr auf der sächsisch - baierischen StaatSeisenbahn wird vom 13. d. MtS. wieder eröffnet. Leipzig, den 12. Juli 1854. Königl. Staatseisevbah« - Direktion daselbst. ^ « ch i l l. Verpachtung. Die diesjährigen Obftrnrtzungen der städtischen Cl>auffeen und der Anpflanzungen aus den Wiesen vor dem Floßchore sollen an den Meistbietenden gegen baare Zahlung mit Vorbehalt der Auswahl unter de« Licitarrten, so wie jeder anderen Verfügung verpachtet werden. Es haben sich darauf Reflectirend« Freitag den L4 dieses Monats früh V Uhr in der Marstall - Expedition einzusinden, ihre Gebote zu thun und sodann weitere Nachricht ru gewärtigen. Leipzig, den 6. Juli 185» DeS Raths der Stadt «einzig Deputation zn den Chausseen und Anlagen. Sradttheater. Am 10. Juli setzte Herr Denzin vom Stadttheater in Düssel dorf sein hiefigeS Gastspiel als Valentin in Raimunds „Ver schwender" fort. Wir hatten schon bei dem früheren Auftreten dieses GasteS in weniger bedeutenden oder dankbaren Rollen Ver anlassung gefunden, uns sehr anerkennend über daS Spiel desselben auSzusprechen; hier, bei Wiedergabe dieser schönen Partie in einem in seiner Art vortrefflichen Stücke fanden wir unsere gute Meinung von des GasteS Talent und künstlerischem Vermögen bestätigt. Herr Denzin bethätigte sich abermals als ein denkender und fein- gebildeter Künstler, der die Bedeutung seines Faches als Komiker im volkSthümlichen Gmre sehr wohl erkannt hat und die poetischen Seit« dieser Sphäre hervorzuheben und dennoch lebenswahre Ge staltungen zu schaffen weiß. Hauptsächliche Vorzüge an des GasteS Darstellung-weise, deren wir bei der Besprechung seiner ersten Leistungen schon gedachten, die aber bei einem Komiker nicht genug anzuerkenuen, sind daS äußerst anständige Wesen, daS glückliche Vermeiden aller Uebertreidung und alle- Carrikirten. Wie wir hören, soll Herr Denzin hier engagirt werdm — eS wäre die- nur als ei« Gewinn für unsere Bühne anzusehen. — Im Wesent lichen hatte sich in der Besetzung diese- Stücke- nur wenig geändert. Die meisten der in den größeren Partien Mitwirkendm leistete» B«aveS; doch fehlte dem Ganzen oft Präcision, und namentlich beeinträchtigte eine gewisse Schlaffheit, ein Schleppen und Dehnen im Ensemble einzelner Scenen die Vorstellung. Herr 8or«eS »ahm in der Vorstellung vom 11. Juli Abschied vom Publicum, bet dem er während semeS Gastspiele- eine so warme und im vollsten Maße verdiente Lheilnahme gefunden hatte. Er gab noch einmal dm Masaniello in AuberS Oper „Die Stumme von Porti ci", da eine andere Oper, in der er eine dankbare Partie hätte finden können, für den Augenblick nicht zu ermöglichen gewesen sein soll. So sehr wir auch für AuberS Meisterwerk und die wahrhaft schöne Leistung de-Herrn FormeS als Masaniello eingenommen sind, so hätten wir doch im Interesse des Gastes gewünscht, daß er sich bei seinem letzten Auftreten noch in einer andern Partie hätte zeigen können, und namentlich ist es zu bedauern, daß er eine seiner berühmtesten künstlerischen Ge staltungen, den Raoul in Meyerbeers „Hugenotten", nicht vor führen konnte. Der an unserer Bühne permanente Mangel einer Coloratursängerin mag der Grund gewesen sein, weshalb die Meyer- deersche Oper jetzt nicht zur Aufführung gelangte. Auch diesmal bewährte sich Äkrr FormeS als ein ganz vorzüglicher Sänger und trefflicher Darsteller, ebenso wie auch Frau Gundy (Elvira) die Anerkennung rechtfertigte, die wir dieser reichb-gpbten Sängerin bei dem ersten Auftreten in dieser Partie zollten. *y. Zur SeachhPNg. ES ist da- Streben nach Linderung der jetzt herrschenden Noch bezüglich der seit länger als Jahresfrist andauernden Theuenmg fast aller Arten Leben-mittel, namentlich aber de< BrodeS allgemein und daher um so unbegreiflicher, wenn mau bemerkt, wiewohl noch zu keiner Zeit, selbst in den Jahren 1Z24—25, al- brr Scheffel Kom mit 1 Lhlr. und der Scheffel Welzin «tt 1'/,—L Thtt. be zahlt wurde, eine so überaus große Masse Getreid« der radicalm Brrderbniß und Verwüstung pwißgegeben wurde, at< gerade jetzt, wo der Scheffel Kom 7—7>/, Lhlr. und der Scheffel Weizen