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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185407220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-07
- Tag1854-07-22
- Monat1854-07
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1854
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/ Leipziger und Anzeiger. ^ 203. - Sonnabend den 22. Juli. 1854. Bekanntmachung. Die unter dem 28. vorigen Monat- bekannt gemachte Sperrung der Passage aus der ersten Abtheilung der Bornaer Chaussee wird, in Folge de- nunmehr hergestellten SchleußenbaueS, wieder aufgehoben. Borna und Pegau, den 19. Juli 1854. Königl. Straßenbau Commission des Amtes Pegau. von Oppel. Müller. Stadtlhcater. In der Vorstellung von Ferd. Raimund- „Verschwender" am 20. d. M. setzte Herr Schneider vom Hostheater in Olden burg al- Kammerdiener Wolf sein Gastspiel fort. Es ist diese Partie an sich nicht so bedeutend, um den Darsteller durch ihren Gehalt und ihre formelle Ausführung zu unterstützen, vielmehr ist e- hier Sache de- ausübenden Künstler-, aus der Figur erst etwa- zu machen, sie zu heben, die skizzenhaft hingeworfenen Einzelnheiten fest zu gliedern und feiner auszuarbeiten. Raimund hat hier blo- die Anlage, die oft etwa- rohen Umrisse zu einem Charakter gegeben; er hat da- Ganze glücklich angedeutet, die Ausführung und Schattlrung de- Gemälde- aber dem Talent und dem Ermessen de- Darstellers anheimgestellt. Auch Herr Schneider ließ eS bei einer Skizze bewenden — er gab nicht mehr al- die flüchtigen Conturen de- Dichter-, er vermochte daher auch kein wirkliche- Interesse für diese Episode zu erwecken, die in Folge dessen in eine Reihe mit den anderen sehr zahlreichen Nebenfiguren de- Stücke- trat. Ueber Leistungen dieser Art läßt sich schwer berichten: sie sind nicht absolut zu tadeln, aber auch nicht so, daß man sie loben und sich an ihnen erfreuen könnte. Jedenfalls aber ist diese Leistung die schwächste von denen, die wir von Herrn Schneider während seine- hiesigen Gastspiel- gesehen haben. — Ein zweiter Gast in dieser Borstellung war Herr Darry — artistischer Direktor des Lheater- in Lemberg. Er gab die Rolle de- Valentin. Wie Herr Darry dazu kommt, jetzt, wo wir ein Tivolitheater haben, auf dem Stadttheater aufzutreten, ist un- nicht recht einleuchtend. Wir halten e- für einen der Vortheile der Sommerbühnen, daß dergleichen Kräfte — oder wenn man will Talmte — von ihnen angezogen werden, die wirklichen Kunstinstitute aber in Folge dessen mit solchen Darstellern verschont bleiben. Wir haben un- zü wenig um die Leistungen de- SommertheaterS bekümmert, um genau zu wissen, welche Anforderungen dort gestellt werden, glauben aber, daß Herr Varry auf der Bühne in Gerhard- Gatten einen ent sprechenderen Wirkungskreis, vielleicht auch mehr Beifall sitzhen würde, al- auf dem Stadttheater. Durch da- Gesagte ist di§ Darstellung-weise de- Gaste- hinreichend bezeichnet — wenn idm Einzelnheiten im dritten Arte besser golavgen, so hat die- seirien guten Grund darin, daß der Dichter die Scenen der letzten Ab- lheilung so trefflich gezeichnet hat, daß sie — wie man zu fagm pflegt — nicht todt zu machen sind. Entschieden zu mißbilligen waren die eingelegten Couplet- de- Herr« Varry. Abgesehen davon, daß die Pointen größtentheil- stumpf waren, die dazu ge hörige Musik an Gemeinheit ihre- Gleichen suchte und unangenehm gegen die, wenn auch nicht gerade tiefgedachte und empfundene, doch gewiß sehr anständige Kreutz ersche Musik abstach — ent hielten diese Couplet- Anspielungen und Scherze, die stark in da- Gebiet de- Unanständigen und Obscönen hinüber streiften. Durch dergleichen dürfen die Hallen der Kunst nicht entweiht werden — geschieht die- aber dennoch, wo soll dann die Achtung Herkommen, die ein Theater beim Publicum, d. i. beim Volke, genießen -muß, wenn eS seinen wahren und höchsten Zweck erreichen soll! Mit Recht gab der bessere Theil de- Auditorium- sein Mißfallm a« diesen Trivialitäten und La-civitäten zu erkennen, wie überhaupt Herrn Barry'S Leistung ziemlich kühl ausgenommen wurde. — Wie schon bei der letzten Aufführung de- „Verschwender" zeigte sich auch dke-mal, trotz einzelner trefflicher Leistungen, eine Lahmheit und Unsicherheit im Ganzen, welche einem Stücke dieser Art seinen hauptsächlichsten Reiz nehmen und da- Interesse daran abttihlen muß. * h. Vom 15. bis 21. Juli sind in Leipzig begraben worden: Sonnabend den 15. Juli. Franz Anguß Schade, 38 Jahre alt, Bürger und Handlungscassirer, in der großen Fleischergaffe. Salomon Felix Müller, 19 Woche« alt, Klavierstimmers Sohn, in der Ritterstraße. Jda Johanne Gstgg, 3 Wochen alt, Rothgießers Tochter, in der Windmtchlenstva-e. Ein todtgeb. Knabe, Carl Heinrich Lange-, CiaarrenarbeiterS Sohn, in den LhonbergSstraßenhäusern. Ein unehel. Knabe, Jahr alt, in der Glockenstraße. Sonntag den 16. Juli. Johann Mistig« August Clarus, 79^ Jahre alt, Burger, Doctor und Professor der Medki», geheimer Medicmalrath und Eomthur, m der Klostergasse. J-Ha»n- Christiane Itinamarrn, 53 Jahre 3 Monate alt, Kupferstechers Ehefrau, im Preußergäßchen. «ontag den 17. Juli. Adolph Eduard Gerhaus, 53 Jahre alt, Bürger, Advöcat und Notar, ln der yvkveMLtßida-e. Johann Gottfried Traugott Wutzig, 86 Jahre alt, Bürger uyd vormal. Schenkwirth, ftn AcobßbpspLtal,. Elisabeth Friedrich, 10 Wochen att, Bürger- und Fleischhauermeister- Tochter, L« der höhest Straße. Ein todtgeb. Knabe, Anton August Theodor ReilS, BürgirS und KllpftrdruckereibefitzrrS Gohy, in der Weststraße.
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