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Sächsische Volkszeitung : 20.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190411209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19041120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19041120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-20
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.11.1904
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„Brerprozente" von da und dort. Ausfallen- ist es. daß selbst die Lungenkranken der Heilanstalt Beelitz noch Gelder an die Parteikasse abliefern: diese Leute hätten wahrlich für andere Tinge zu sorgen. Eine „rote Hochzeit" kommt auch niit einigen Mark: vielleicht ist das „rote Paar" jetzt sct)on wieder geschieden! „Lon einem Landpfarrer" werden 6 Mk. quittiert: eine offenbare Täuschung ist es aber, wenn dar über quittiert wird: „Charlottenburg, Kaplan N. N. 100 Mark. Tenn in ganz Charlottenburg befindet sich kein ka tholischer Kaplan, der sich den Luxus leisten könnte, 100 Mark zu geben: so hohe Lummen lxrben höchstens die sozial demokratischen Häuptlinge zur Verfügung und in ganz Ct-arlottenburg ist kein Kaplan, der auch nur einen Pfennig für die Lozialdemokratie geben würde! Es handelt sich auch selbstverständlich nur um eilten Deckiuauu, der vielleicht einen Charlottenburger Geistlicl>en ärgern soll. An anderer Stelle sucht zumr der „Vorwärts" nachzuweisen, das; es auch sozialdemokratische Geistliche gibt und er schreibt darüber: „In Holland gibt es schon eine bedeutende Zahl evangeli- sct^'r Psarrer, welche Lozialdemokraten sind. In Frieslaud haben selbst einige ein eigenes Blatt gegründet „,.Te bliche Wereld" lTie glückliche Welt). Augenblicklich gibt es in Holland mindestens >>u Tutzeud sozialdemokratische evange lische Psarrer. Tie Synode l>at wiederholt versucht, „etwas" dagegen zu tun, aber wenn die örtlichen Kirchenbehörden nicht mitwirken, ist das „Rausichmeißeu" ziemlich schwer. Also sozialdemokratische evangelische Geistlich sind nichts Neues. Gros'.es 'Aussehen aber macht das öffentliche Auf treten eines katholischen Geistlichen, Tr. Van den Brink, als Lozialdemotrat. Tiefer hat eine Broschüre geschrieben, worin er mit christlichen Gründen die Sozialdemokratie ver teidigt." Tolveit die protestantische Pastorenichast in Be tracht kommt, bestreiten wir diese Tatsache nicht: i" Teuksch- land bat der frühere Pastor Göhre, nachdem er eine Millio nenbrant heimgesührt bat. sich auch den Lurus gestattet, So zialdemokrat zu werden, und der ebenfalls sehr reiche Pastor Blumhardt in Württemberg ist sozialdemokratischer Land tagsabgeordneter. Aber ein katholischer Geistlicher ist nie Sozialdemokrat: entweder ist die Geschichte deS „Vorwärts" eine dicke, fette Ente oder MartinSganS oder aber handelt es sich um einen unglücklichen nbgesallenen Priester. Mit diesem Zugstück lockt daS sozialdemokratische Blatt keinen ein zigen katholischen Arbeiter in sein 'Netz. Ter „Vorwärts" ladet zu einem vom 28. bis A>>. November in Berlin slattiindenden Parteitag mit folgender Tagesordnung ein: l. Ter Wolmnngsgesetzent- wnrs. Berichterstatter H. Heimann. 2. Ter Gesetzentwurf betreffend die Bestrafung wegen Annahme kontraktbrüchiger Arbeiter. ''Berichterstatter A. Stadthagen. 0. Ter Schul-- gei'ehentivnrs bezielinngsiveise der Lchulkomproinis; der maßgebenden Parteien im Landtag. Berichterstatter Tr. L. Arons. 1. Tas Landtagswahlrecht. Berichterstatter G Ledebonr. In dem mit der Cinladnng verbundenen Aufruf: „An die Sozialdemokratie in Preußen" wird der „Verfall und die Verlotterung unserer Zustände" beklagt wie folgt: „Tie Mächtige» im Staat, Schule und Kirche, begünstigen alles, was dem Fortschritt ins Angesicht schlägt. Alles drängt nach rückwärts, immer weiter rückwärts." Tiefen Iaminerrnf, sowie de» so unerwartet einbernfenen preußische» Parteitag hat wobl die Schulsrage verursacht. Man wird den liberalen Parteien, sowohl denen, welche den bekannten .Kompromißantrag unterschrieben haben, wie auch den freisinnigen, die Tirektive zu ihrem Verhalten bei der Beratung des zn erwartende» SchnlgesehentwnrsS erteilen: denn da die Sozialdemokratie im Kampfe für die „Kultur" an der Spitze marschiert, steht ihr naturgemäß auch daS Recht z», im Kampfe um die Schnlvorlage die Parole anS- zngeben, umso mehr, als sowohl Nationalliberale wie frei sinnige in den verschiedensten Teilen des Reiches sich um Wahlbündnisse mit den „Genossen" bemühen. Graf Pücklrr begab sich, wie Berliner Blätter melden, nach einem Orte nahe der schweizerischen Grenze, inn sich einer Untersuchung seines Geisteszustandes zu ent ziehen. Wie daS -rutsche Publikum beschwindelt wird, können wir au einem recht drastischen Beispiel zeigen. Der „Weltspiegel" des Mosseschen „Berliner Tageblatts" brachte am letzten Sonntag ein Bild des französischen KriegSiuinisters Andr«'- mit weit geöffnetem Munde: es sollte diese Geschmacklosigkeit die Schlußszene der Andr«',- scheu Verteidigungsrede darstellen! Heute nun teilt das selbe Blatt mit: „Seit den letzten Vorgängen konnte nie mand ernstlich im Zweitel darüber sein, daß der Rücktritt des Generals Audrk, eine absolute Notwendigkeit geworden war. Die beiden Ohrfeigen, die er übrigens nicht, wie ein Bild es darzustellen schien, in Uniform, sondern in Zivilkleidnng erhielt, (die französischen Kriegsminister erscheinen in der Kammer nur in Zivil) haben ihm freilich mehr genützt als geschadet." Aber mit keinem Worte wird gesagt, daß diese fälschung im „Berliner Tageblatt" selbst erschienen iß: der ..W'ltipiegel" scheint überhaupt seine Bilder auf Vorrat zu haben: letzten Winter brachte er einige Bilder von Parlamentariern, die in komischer Weise verwechselt worden sind, z B. wurde Professor Dr. Hitze durch den »engewählten Abg. Hirschberg dargestellt. Aber das deutsche Publikum glaubt ja alles! OrKr-rrt-ich-Nnaarn. DaS österreichische Abgeordnetenhaus setzte die De batte über die Erklärungen des Ministerpräsidenten Dr. von Körber fort. Graf Sternberg bezeichnet die tsclx'chische Obstruktion als inopportun und wird wegen heftiger An griffe gegen die Hofkrcisc zur Ordnung gerufen. Perners- torfer kritisiert auf das heftigste die Politik der Negierung. Abg. Graf DzicduSzycki betont, der nationale Haß beginne in Oesterreich jede Entwickelung zu hGMnen. Er verurteilt die Obstruktion und meint, sic diWD Mir dazu, das Parla ment völlig zu zertrümmern. Schließlich appelliert Redner an die Dcutsckien, sich den kulturellen Forderungen der nichtdeutschen Völker Oesterreichs nicht lmrtuäckig zu wider- setzen. Mazorana sagt, die Italiener wünschten die Vor- legung der italienischen Kurse nur nach Triest. Abg. Tschan (Alldeutscher) erklärt falls die italienische Fakultät im Winter noch in Innsbruck verbleibe, werde sich in Tirol ein Sturm erheben, gegen den weder Kanonen noch Hinterlader etwas vermöchten. Ministerpräsident von Körber erklärt hierauf, so scharf man die verbrecherischen Taten der ita lienischen Studenten verurteilen müsse, so sei doch für die Innsbrucker Exzesse die Agitation mit verantwortlich. Der Angriff des Militärs habe allerdings den Tod eines Unbe teiligten zur folge gehabt. Der Ministerpräsident weist ferner nach, daß die Polizei vollständig unzulänglich ge wesen sei, betont die hartnäckige Ablehnung des Gendariue- rie- und Militärbeistandes des Bürgermeisters und stellt fest, daß, als der Statthalter den Beistand des Militärs an gerufen habe, Exzesse nicht mehr vorgekonunen seien. Der Ministerpräsident zollt dann dem Vorgehen des Statthal ters Anerkennung und erklärt, es wäre Bürgerpflicht ge- wesen, durch beruhigende Einwirkung die kurze Zwischen zeit zu überdauern, anstatt die Schuld auf die Negierung zu werfen, welche einem so hoch entwickelten Volke die pro- visorisckze, seit 40 Jahren bestehende Bildungsstätte für kurze Zeit erhalten wollte. — Im ungarischen Abgeordnetenhause kam es zu Lärmszenen anläßlich einer Rede deS Ministerpräsidenten Grafen Tisza, indem er sagte: „Es bleibe meine Wahl, die Nation dem Schicksal zu überlassen oder der Komödie ein Ende zn bereiten." Als der Präsident sodann über den An trag Daniel, der die interimistische Hausordnung in straft setzt, abstiininen lassen will, fliegen Bücher, Sessel und Tintenzeuge gegeu ihu. Der Präsident läßt dann ein Reskript verlesen, worin die Vertagung des Hauses ausge sprochen wird. Ter Rückgang der „Los von Rom"-Bewegung. Trotz der 70 neuen Kirchen und der 70 Jmportvikare bleibt die „Los von No»i"-Bewegnng ständig rücklaufend. I» den ersten zwei Jahren 1899 und 1900 wurde von den 'Alldeutschen das erste Zehntausend Abgesallener erreicht. Tas war die Periode der „gemachten Volksbewegung". Tann kamen die Importvikare, um „die nationale Be wegung in religiöse Bahnen zu leiteu". Sie brachten es 1901 zur höchsten Absallziffer: .7-109. Tann war es ans mit dem Fortschritt, die Verlnstzisfern sanken 1902 am 9910, I90:j ans 0119, dieses Jahr wird das dritte Tausend laum erreicht werden. Tie Bundesbrüder aber faselten von 70 000 oder -17 000 Abgefallenen, je nachdem. Wir wiesen a»S ihre» eigenen Heften ihnen nach, daß die katho lische .Kirche an das Protest. Bekenntnis nur 22 822 verloren hat. Tas nennt die „Ev. Kirchenztg." <S. 927) „ein hals brecherisches Knnststückchen, die hohen Uebertrittszahlen und Verlnstzisfern zu verschleiern", gibt aber stillschweigend zu, daß er mit seiner Zahl 29-179 um rund 7000 zu hoch gegriffen hat. Welches Armutszeugnis! Die Wahrheit ist folgende: AmadäuS Czech, der BiStumSverwalter der öster reichischen Altkatholiken, sagt in seinem Synodalberichte: „In den letzten zwei Jahren . . . haben 1962 Beitritte und 979 Austritte stattgefunden. In der ersten Hälfte dieses Jahres kamen . . . -109 Beitritte und 74 Austritte vor." Also habe» die Altkatholiken iu den letzten zwei Jahren 178!) gewonnen! Nehmen wir an, alle von der katholischen Kirche. Geben wimnoch überdies zu, daß die Altkatholiken in den ersten drei Jahren rund doppelt so viel gewonnen, also 9000 Seelen, so kommen wir auf höchstens 7000. Aber woher die 10 700, da die Gesamtzahl der Altkatholiken nur aus 1 121 000 gesckx'itzt wird? Wem will man vormachen, daß die Altkatholiken durch Abfall von der katholischen Kirche sich verdoppelt haben? — Nehmen wir alio 22 822 7000 — rund 28 000, dann bleiben von den 17 000 noch 17 000 übrig, wer hat also diese 17 000 gewonnen? Tie vom Handelsamt veranstaltete Untersuchung über die Nordsreangklegenheit ist heute, soweit sie die Um stände des Vorfalles betrifft, abgeschlossen worden. Tie .Kommission zollte dem heldenmütigen Verhalten der Be satzungen der fischdampfer Gull und Crane besondere An erkennung. Ter 'Vertreter Rußlands schloß sich dieser An erkennung an und sprach im Namen Rußlands sein tiefes Bedauern über den Vorfall aus. Die Kommissiou beschloß, über die Frage der Entschädigungeu in London zn be schließen. nahm aber bereits Feststellungen vor über die finanzielle Lage der verletzten Fischer und der Hinterblie benen der Getöteten. Ter Führung des Dampfers Lina verlangte 170 Pfund Sterling für persönlich erlittene Ver letzungen »nd 700 Psnnd für die Bergung des Dampfers Mino, der Führer des Gull 70 Pfund persönlichen Schaden ersatz und 2000 Pfund für die Rettung der Besatzung des Crane. Andere als Zeugen vernoiumeue Fischer verlangten Entschädigungen von 70 bis 100 Pfund. Frankreich. — I» dem gestrige« Miuistcrrate teilte der Minister- Präsident Combes mit, daß er ein Rundschreiben erlassen werde, um die Haltung der Beamten zu regeln bei Ein ziehung von Auskünften, die seitens der zuständigen Be hörden von ihnen verlangt werden. — Der Deputierte Gnyot de Billenenvc hat gegen die Generale Audrö, Percin und Castex und andere Offi ziere. die Ritter der Ehrenlegion sind, beim Großkanzler der Ehrenlegion Beschwerde erheben, weil sie sich an An gebereien im Heere beteiligt hätten. — An Stelle des jetzigen Kriegsministers Berteaux ist der radikale Deputierte Klotz zum Berichterstatter über den Heeresvoranschlag ernannt worden. Rußland. — Zu Straßenkämpfen kam es am Sonntag in War schau, bei denen nach den Mitteilungen des Krakauer „Czas" die Zahl der Toten 17 beträgt, die der Verwundeten mehr als 100. Die Angaben über die Zahl der Verhafteten schwanken zwischen 700 und 1000 Personen. Die Demon- stration wurde gemeinschaftlich von der „polnischen sozia listischen Partei, von der Partei „Sozialdemokratie" und von dem jüdischen sozialistischen „Bund" veranstaltet. Eine starke Gruppe junger Leute entfaltete eine rote Fahne mit der Aufschrift: „Wir wollen nicht Soldaten deS Zaren sein." Die Polizei wandte sich sofort gegen diese Gruppe, aber schon fielen aus der Demonstrantengruppe die ersten Re- volverschüssa. Zwei Polizisten stürzten tot zusammen, mehrere wurden schwer verwundet. Fünf Minuten später drang von allen Seiten mit gezogenem Säbel bereit gehal tene Kavallerie auf den Platz. Die Truppen gaben nach einander drei Salven ab. Die meisten Manifestanten dräng ten sich in die nahe Kirche. Man fand hinter den Altären »veggeworsene Revolver. Messer und eiserne Stöcke. Die Sozialisten künden Wiederholungen der Unruhen an. Am Montag war die Ruhe wieder hergestellt. Amerika. — In den glänzend erleuchteten Räumen des Weißen Hauses gaben heule abend Präsident Roosevelt und Ge mahlin ein Festmahl zu Ehren der zur morgigen Denk- malsenthüllung von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser entsandten Offiziere, des Generals von Löwenseld und des Majors Grafen Schmettow. An dem Mahle nahmen u. a. teil: der deutsche Botschafter Freiherr Speck von Sternburg, der russische Botschafter Graf Cassini, der ame rikanische Botschafter in Berlin, Tower. Unterstaatssekretär Loomis, Admiral Dewey, die Generäle Chaffee, Gillespie und Grant. Aus Stadt und Land (Mitteilungen auS unterem Leserkreise mit siameiissertiguna für diese Rubrik sind der Redaktion allejett willkommen. Der Name des Linsenoers bleibt Beheimat» der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 10 November 1004. —* Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wirs die feierlick)« Eröffnung des einbernfenen außerordent lichen Landtages Dienstag, den 29. November, nach mittags 1 Uhr, im Thronsaale des Königlichen Schlosses stattfinden. Die Herren Staatsminister, die Herren des Königlichen großen Dienstes, sowie die Herren der ersten und zweiten Klasse der Hofrangordnung, ingleichen die nicht im Dienste befindlichen Königlichen Kammerherren ver sammeln sich 12 Uhr 47 Minuten im Stucksaale der zweiten Etage des Königlichen Schlosses, um dem Könige varzu- treten, bezw. zu folgen, wenn er sich zum Thron begibt und von da zurückkehrt. Tie Herren der dritten, vierte« und fünften Klasse der Hosrangordnung, sowie die am König lichen Hose vorgestellten, in der Hosrangordnung nicht mit inbegriffenen einheimischen Herren, welche dieser Feierlich keit beiwohnen wollen, versammeln sich 12 Uhr 30 Minuten iu den Paradesäleu der zweiten Etage des Königlichen Schlosses und begeben sich daun iu den Thronsaal, wo ihnen Plätze angewiesen werden. —* Das herrliche Schloß W e e s e u st e i n im Müg litztal, iu welchem der hochselige König Georg einen großen Teil seiner Jugend verlebte, ist jetzt nach seinem Tode testa mentarisch in den Besitz des Prinzen Johann Georg tlber- gcgaugeu. Zur Herrschaft Weesenstein gehören: das Schloß Weesenstein mit Schloßmühle und die von der Dohnaer Grenze au bis hinauf nach Seiteubain reichenden umfang reiche» Waldungen, das Rittergut Vurkhardswalde mit dem Vorwerke Biensdorf und die Rittergüter Meusegast und Köttewitz. Im Jahre 1890 ging es durch Kauf in den Privatbesitz des Königs Autou über. —* Seit Mitte November hat nach dem sächsischen Jagdgesetz die Abschußzeit für Krammetsvögel begon nen. Tie Jagdsaison steht somit ans ihrem Höhepunkt. Mit dem 1. Dezember beginnt wieder die Schonzeit für Reb hühner und am 10. Dezember für weibliches Rehwild. —* Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiff fahrts-Gesellschaft erhält den Personen- und Frachten verkehr auf der böhmischen Elbestcecke nur noch bis mit Mittwoch, den 29. d. Mts., aufrecht. Frachtgüter, welche für böhmische Stationen bestimmt sind, müssen sonach der art aufgeliefert werden, daß sie mit folgenden, ab Dresden verkehrenden Schiffen' Beförderung finden können: für Stationen: von Aussig bis Leitmeritz. spätestens bis 22./II., vorm. 8,06. . Topkowitz ,. Aussig „ ... nachm. 2,30, von Herrnskretschen bis Topkowitz spät, bis 23,11., vorm 6,0, nach Herrnskretschen „ . . „3.1V. Ab 24. d. Mts. werden die Fahrten nur noch zwischen Dresden-Schandan-Schmilka und Dresden-Mühlberg aus- geführt. Der Winterfahrplan, welcher an diesem Tage Gültigkeit erlangt und mit Rücksicht ans die Jabrc-szeit ent sprechend verkürzt worden ist. wird rechtzeitig bekannt ge geben werden. —* Deutscher Radfahrerbuud. Gau 21b. Dresden. Die ganz hervorragenden, von keinem Bunde der Welt überlroffeneu Leistungen des „Deutschen Nad- fahrerbuudes" und des GaueS 21b, Dresden, auf sport lichem und wirtschaftlichem Gebiete (z. B. kostenlose Haft pflichtversicherung bis zu 100 000 Mark und eine sehr segensreiche Unfallversicherung gegeu eine geringe Entschä digung. Lieferung von ausgezeichnetem Karteumaterial und Toureubücheru usw.) machen die Mitgliedschaft bei ihm ganz besonders wertvoll und empfehlenswert. Jahres beitrag nur 0 Mark, Eintrittsgeld 9 Mark. Familien angehörige (Damen) die Hälfte. Anmeldungen für 1905 nehmen entgegen die Geschäftsstelle: Herr Theodor WachS- muih (Dreßlers Nach?.). Dresden-Altstadt. Schloßstraße. —' Einem trostlosen Zustand abzuhelfen, be darf es in unserem so schönen direkt hinter dem Großen Garten gelegenen Stadtteil Gruna. Schöne Villen, herr liche, in Sandstein gehaltene Wohnhäuser sind hier ue« ge- baut, ja nachweislich sind hier 70 neue Wohnungen in einem Jahre entstanden. Dies ist doch wohl ein sicherer Beweis für die Entwickelung dieses Vorortes. Kein Wunder, da man alle Annehmlichkeiten, wie Straßenbahnverbindungen nach allen Stadtteilen, sowie den bevorzugten Großen Gar- ten, ferner die unweit von hier befindliche Rennbahn und anderes mehr besitzt. Doch bei der Hauptzuführungsstraße, der so verkehrsreichen, viel zu stark befahrenen Bodenbacher Straße, ist Abhilfe dringend notwendig. Dieser Zustand läßt sich aber nur zu einem gesunden und guten gestalten, sobald die Straßenbahn von hier nach der verlängerten Stübel-Allee verlegt, der Abwassergraben mit Erdreich zu- gefüllt und an Stelle dieses ein Fußweg mit Bordkante an gelegt wird. Man darf wohl mit Bestimmtheit annehmen, daß sich unsere Stadtväter diesen so betrübenden Zustand nicht länger ansehcn und hier bald Abhilfe schaffen. Penig. Am Mittwoch nachmittag fiel beim Sptelen der neunjährige Sohn deS Bäckermeisters Kuntze in die Mulde und ertrank. Bis jetzt konnte der Leichnam trotz eifrigen Suchend nicht gefunden werden. Zittau. In den nächsten Tagen wird im benachbarten Kiesdorf eine landwirtschaftliche GenossenschaftSmolkerer eröffnet werden. Zittau. Unter Leitung des Direktors des städtischen Elektrizitätswerkes, Herrn Dr. Stark, fuhr gestern der erste
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