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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185409300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-09
- Tag1854-09-30
- Monat1854-09
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1854
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3766 Ich habe vor wenigen Tage« am Grabe de- seltsamen Mannes gestanden, der nu« aNch schon «de« fich sein«, vom Geist des VaterS erfüllten Sohn, dm dlo«dm Guido, hinadgesmkt erhielt. Da „kehrte die alte Zelt Mir wieder" und die Zeder emwarf diese Skizze, von der ich wünsche, daß sie nicht unwillkommener erscheinen mag, als mir die Erinnerung an da- geistvolle Original. — tr. Die Sehenswürdigkeiten der Michaelismesse. DaS naturhistorisch« Eabinet tn der Centralhall«. Au den interessantesten Sehenswürdigkeiten dieser Messe ge hören unstreitig die in oben genanntem Cabinele (gleich neben der Bierhalle) ausgestellten drei peruanischen Mumien. Aegyptische Mumlm oder durch den heißen Sand der Wüsten Afrika'- zu Mumien umgewandelte Leichname sind schon oft nach Europa ge kommen und können in fast allen größer» archäologischen oder natur historischen Sammlungen gesehen werden; die so höchst eigenthüm- lichrn peruanischen Mumien gehören aber in Europa noch zu den größten Seltenheiten, und um so willkommener muß un- daher die Gelegenheit sein, sie hier in drei außerordentlich gut erhaltenen Exemplaren sehen zu können. Solche Mumien stammen au- einer sehr fernen Zeit her, deren Geschichte in tiefe- Dunkel gehüllt ist. Sie stammen nämlich von der altperuanischen Rare, den AymaraS, jenem alten Volke, da- vorzugsweise die Gegend um den Titicacasee bewohnte, und in dieser Gegend findet man auch meisten- diese alten Gräber. Letztere bestehen au- mehr oder weniger großen unterirdischen, steinernen Grabgewölben, über denen sich ein Hügel von 10—15 Fuß erhebt, nicht unähnlich den altdeutschen Hünen gräbern. In dem Grabgewölbe befindet sich ein etwa mannshoher Hügel von feinem trockenen Sand«, und in diesem ruhen die gleichsam zu Stein gewordenen menschlichen Leichname, und zwar aufrecht, in kauernder Stellung, die Knie an die Brust gezogen, die Hände an da- Knie gestützt. In dieser Stellung finden wir nun auch diese drei oben erwähnten Mumien. Man fleht noch da- gut erhaltene braunschwarze Haupthaar, bei dem Manne und der Frau auch noch einige Haarflechten an den Seiten de- Kopfes. Die Zähne und jede Mu-kel sind wohlerhalten. Der Mann mißt 5 Fuß 8 Zoll rheinl., die Frau ist fast eben so groß, und der Knabe, dessen weinerliche Physiognomie auffällt, dürste etwa 7—8 Jahre alt gewesen sein. Bemerkenswerth sind vorzüglich die kleinen Hände und Füße, besonder- der Frau, wie wir sie übrigen- noch heute bei vielen Jndianerstämmen der Westküste wahrnehmen. Die Mumien befinden fich in großen, mit goldenen Säulen ver zierten Gla-kästen, auf einer Tafel, die mit einer reich mit Gold fransen geschmückte« Decke bekleidet ist, eine Art der Aufstellung, die dem Ganzen einen großen Theil de- Grausigen benimmt, da- solche Gegenstände gewöhnlich für de« Beschauer haben. Zur ge naueren Untersuchung und Vergleichung werden noch einige Bruch stücke peruanisch« und ägyptischer Mumien gezeigt, so wie mehrere Schädel. Besonders interessant find aber, außer mehreren andern Dingen, einige getrocknete tätowirte Köpfe von einem Malaye«, Neuseeländer und Sandwich-insulaner. In Hamburg ist die- Cabinet sehr zahlreich besucht und mit großem Interesse betrachtet worden; die Universitätsstadt Leipzig wird aber Hamburg gewiß nicht nachstehea und demselben ein gleiche- Interesse widmen. Rch. Der CircuS von Gebrüder Schneider, Monfroid und Nief. Dieser CircuS befindet sich noch in seinem erst« Entstehe», und schon die- ist Grund genug, an denselben tflcht^einen Maßstad anzuleaen, wie etwa an den de- Herr» Renz, der un< bei sei»« ersten Anwesenheit in Leipzig ja auch nicht gleich da- Großartigste vorführen konnte. So viel könne« wir aber versichern, daß, wer mit nicht zu hoch gespannten Erwartungen diesen neuen CircuS betritt, diese bei weitem übertroffeu finden wird. Gehöre« doch der Gesellschaft zwei der berühmtesten ehemaligen Mitglieder der Renz sch« Gesellschaft an, Herr Monfroid und Herr Rief, die wahrlich in ihren Leistung« nicht zurückgegangen, vielmehr noch gewaltige Fortschritte gemacht haben; ist doch Herr Popu- laire ein Reitkünstler, der der größten Gesellschaft Ehre mache« würde, und die Kwundern-werthen Leistungen der Kinder, die schönen Production« der Damen tragen gewiß nicht minder dazu bei, von Tag zu Tag mehr den Ruf diese- CircuS zu heb«. Wa rna« aber an dresstrten Pferden, an großen Manöver-, Quadrillen u. s. w. vermißt, da- wird auf da- Reichste durch gymnastische Künste aller Art ersetzt. Die herkulischen Kraftübungen de- Her« Meier, die schon oft hier mit großem Beifalle producirt« athletische» Stellungen der Gebrüder Schneider, die Voltigen über Pferde, Flaschenakrobatenkünste und KugeltLnze, die an - Fabelhafte gren zenden Lustequitibre'S de-Herrn Wandritschek und Sohn, und endlich die von den Gebrüdern. Schneider so gut «-anglete» lebeüden Bilder, die- Alle- gkebt der Vorstellung eine reiche Ab wechselung, so daß man nicht ermüdet wird, obgleich jede Vor stellung fast drei Stunden dauert. Dazu find auch di« CostümS elegant und der äußere Anstand wird auf keine Weise verletzt. Einsender diese- besuchte die Abendvorstellung am letzten Mittwoch, dieselbe war sehr zahlreich besucht und da- Publicum sprach durch lauten Applaus und häufige- Hervorrufen seine große Zufriedenheit mit den wackern, ja zum Theil au-gezeichnet« Leistungen dieser Gesellschaft auS. .—. Vom 23. bis 29. September sind in Leipzig begraben worden: Sonnabend den 23. September. Franz Leue, L Stunden alt, Bürgers, Kramer- und ConditorS Sohn, in der kleinen Fleischergaffe. Sonntag den 24. September Johann Carl Ludwig Lange, 48^ Jahre alt, Bürger und Schriftsetzer, m der Gerberstraße. Johanne Sophie Döring, 81 Jahre 10 Monate alt, Bürgers und Corduanmachermeifters Witwe, in der ErdmannSstraße. Therese Marie Sperling, 12 Jahre alt, Herrschaft!. Kutschers Tochter, in der Schloßgasft. Johanne Christiane Martin, 64 Jahre alt, Kupferdrucker- Witwe, an der Pleiße. Earl August Jacob, 7V Jahre alt, Schuhmacher, im JacobShospitatr. Alexander Moritz Klepzig, 2V Woche« alt, Portiers der Leipzig-Dresdner Eisenbahn Sohn, in der Nahnhvfprafle. Ein Knabe, 3 Wochen 4 Tage alt, Johann Ludwig Herckners, Schuhmachers Sohn, -N drr PeterSstraßt. Ein todtgeb. Mädchen, Carl Friedrich Ebersbachs, Postillon- Tochter, im Schrötergäßchen. Ein unehel. Mädchen, 4 Wochen alt, in der Gerberstraße. Montag den 2L. September. Christiane Charlotte Braune, 77 Jahre L Monate alt, Schullehrer- in Böhlen Witwe, in der neuen Straße. Ein unehel. Mädchen, 16 Wochen alt, in der Katharinenstraße. Dienstag den 26. September. Ferdinand Hoyer, 20^ Jahre alt, Bürgers und Schneidermeister- tzinterl. Sohn, HandlungScommiS, am Theakerplatze. Christiane Henriette Höppner, 68^4 Jahre att, Schmiede«eistet- in Düben Witwe, in der Ulrkchsgaffe. Johann Earl Ca-pari, 76 Jahre alt, Copist, im Armenhaus«. Carl Smil Große, 2 Jahre 7 Monate alt, Steindrnckers Sohn, in der Elisenstraße. Ein unehel. Mähcheu, 8 Monate alt, in der UltichSgaste. Mittwoch den 27. September. Jahre alt, MrgerS und vormal. »astwirths Witwe, Ln der «Lttelstraße. Monate alt, Markchelfers Sohn, in der Friodrichsßraße. Johanne Christiane Ec ca rius, 71 Carl Bernhard Franke, 1 Jahr 4
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