Und laß dich bis zum Fuß herab zerspalten, Nicht aber wanke in dir selber mehr. — Komm. Gib mir deine Hand. Penthesilea (hält den Blick unverwandt auf die Sonne gerichtet, wie entrückt): Geht’s hier, geht's dort? Prothoe: Du kannst den Felsen dort, der sicherer ist, Du kannst auch das bequemre Tal hier wählen. Penthesilea (leise, in Verzückung): Den Felsen! Da komm ich ihm um so viel näher. — (indem sie plötzlich, auf eine Brücke gekommen, stehen bleibt.) Doch höre: Eins, eh' ich weiche, bleibt mir übrig noch. M eroe: Und was? Prothoe: Unglückliche! Penthesilea: Eins noch, ihr Freundinnen! — (wie im Wahnsinn): Den Ida will ich auf den Ossa wälzen, Und auf die Spitze ruhig bloß mich stellen. Prothoe: Schützt, all ihr Götter, sie! Oberpriesterin: Verlorene! Meroe (schüchtern): Dies Werk ist der Giganten, meine Königin! Penthesilea: Nun ja, nun ja: worin denn weich ich ihnen? Prothoe: Himmel! Oberpriesterin: Und wenn du es vollbrächtest, was würdest du? Penthesilea: Blödsinnige! Bei seinen goldnen Flammenhaaren zog' ich Zu mir hernieder ihn — Prothoe: Wen? 9