Die Eumeniden fliehn, die schrecklichen, Es weht wie Nahn der Götter um mich her; — Zum Tode war ich nie so reif als jetzt. Prothoe: O meine Herrscherin! Penthesilea: Das Unglück, sagt man, läutert die Gemüter. Ich, du Geliebte, ich empfand es nicht; Erbittert hat es Göttern mich und Menschen, In unbegriffner Leidenschaft empört. Wie möcht ich alles jetzt, was mich umringt, Zufrieden gern und glücklich sehn! Ach Freun din! Der Mensch kann groß, ein Held, im Leiden sein, Doch göttlich ist er, wenn er selig ist! Prothoe (für sich): Die Unglückselige! — Penthesilea: Schaff Rosen mir herbei! — Komm jetzt, du süßer Nereidensohn, Komm lege dich zu Füßen mir — ganz her! Du fürchtest mich doch nicht? Verhaßt nicht, weil ich siegte, bin ich dir? Sprich! Fürchtest du, die dich in Staub gelegt? Achilles (zu ihren Füßen): Wie Blumen Sonnenschein. Penthesilea: Gut, gut gesagt! So sieh mich auch wie deine Sonne an. — Diana, meine Herrscherin, er ist verletzt! Achilles: Geritzt am Arm, du siehst, nichts weiter. Penthesilea: Ich bitte dich, Pelide, glaube nicht, Daß ich jemals nach deinem Leben zielte, Zwar gern mit diesem Arm hier traf ich dich; Doch als du niedersankst, beneidete Hier diese Brust den Staub, der dich empfing. Achilles: Wenn du mich liebst, so sprichst du nicht davon. Du siehst, es heilt schon. Penthesilea: So verzeihst du mir?