Oberpriesterin: Was gilt’s? Dort naht die Unheilkunde schon Amazonen (hinter der Szene): Penthesilea, Königin, weh! Sie stürzt! (Eine Schar von Amazonen kommt hereingestürzt und eilt fluchtartig ab. Ihnen folgt Meroe.) Meroe: Flieht! Das ganze Heer der Griechen stürzt heran! Oberpriesterin: Ihr Götter des Olymps! Was ist geschehn? Priester in: Wo ist die Königin? Meroe: Im Kampf gefallen, Das ganze Amazonenheer zerstreut. Oberpriesterin: Sag an: Wo? Wann? Meroe: Laß kurz das Ungeheuerste dir melden! Achill und sie, mit vorgelegten Lanzen, Begegnen beide sich, zween Donnerkeile, Die aus Gewölken ineinander fahren; Die Lanzen, schwächer als die Brüste, splittern: Er, der Pelide, steht, Penthesilea, Sie sinkt, die totumschattete, vom Pferd. Da schwingt vom Roß er sich zu ihr herab. Ruft: Welch ein Blick der Sterbenden traf mich? Und während von Entsetzen noch gefesselt, Die Jungfrau’n stehn, des Wortes eingedenk Der Königin, kein Schwert zu rühren wagen, Dreist der Erblaßten naht er sich, In seinen Armen hebt er sie empor, Und laut die Tat, die er vollbracht, verfluchend, Lockt er in’s Leben jammernd sie zurück! Oberpriesterin: Er — was? Er selbst?