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Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192501148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-14
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1925
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Ums Aus Stadt nnd Lanqu Dresden. Is. Mr « Der billige Einian "- Es gibt Leute, die staut-en, am vorteilhastesien ,nnier der Hund« in san en. ,Schaueu Sie den Anzug an - den half ich unter der Band gekauft sür einen Spottpreiö.« an schaut den Unfug an, der so getauft worden ixn Für den Spottpre s. Und wirklich, der Anzug it« gut, sogar sehr gut. Man beneidet den glücklichen Kausey wenn man den billigen Preis hört. hat denn der Mann, der ihn veräußerte, die Kleidunäöstücke ipirilich um dieses Geld hergeben idnnenk r hat stch Z- ielber geschädigt dabei. a, die Not verleitet und zwingt heutzutage viele Leute zu solchen Verrat-few Da klopft es. Ein ernster Mann tritt ein. Er weist eine Karte vor. Er tut sehrgsemcsscin »Was wünschen Sie denn? ir kaufen keine Bücher aus Abzahlung, und wir lassen uns auch nicht versichern·«· « "-H"»-Jch will Ihnen keine Bücher qui Abzahlung verkaufen und ich will Sie auch nicht versicheru. Ich bin inminajheymter.« Majifsifvcfjifcfiisvfiitt einen Schritt zurück. « »Was soll denn ein Kriminalbeamtet bei mir? Ich habe niclzzs gpftphlptt.«« « »Nun«, tagt er, »vielletcht nicht gestohlen, aber möglicherwetse etwas Gestoblenes aekauft.« ~Netni Solche Geschäfte mache ich nicht. Was Foeknkestcb Sie denn von mir? Jch bin ein anständiger . en .« . »Ich habe keinen Grund« - meint er böslich. aber bestimmt »das zu bezweifeln. Aber baben Sie nicht in der letzten Woche von einem jungen Mann, der einen schwarzen Schnurrbart getragen und etwas nndeutltch gesprochen hat, einen braunen Anzug mit grünen Streifen gekauft für so nnd so viel?« ~Allerdinas aber . . .« - ~Der Mann batte den Anzug gestohlen.« Man wird blaß. »Das habe ich nicht acwußt.« . »Ich babe keinen Grund, anzunehmen, daß Sie dås gewußt haben. Aber Heblerei ist es auch I on . . .« .. »Hchlerei? Erlanben Sie mal wie können Sie znich so beleidigen? Wie können Sie sich herausnehmen, 1n meinerWohnuna in bezug ausmich einsolches Wort zu gebrauchen?« »Hehlerei ist auch schon, wenn man etwas erwirbt, von dem man den Umständen nach an nehmen muß, daß es der Veräußcrnde durch eine un redliche Handlung sich verschafft bat.« · »Bei dem braunen Anzug mit den aritnen Streier waren gar keine Umstände dabei«, ereisert man sich. »Durchaus keine Umstände. Ich kause nichts unter Umständen, die dabei sind.« » »Ist der junge Mann nicht abends in der Dam meruna gekommen - sozusagen zwischen Dunkel und Siehstmichnikl)t?« »die-dämmert hat es . . .« - »War er nicht scheu und hatte Eilet-« »Ja, in Eile schien er zu sein,«und etwas verlegen sind die Leute oft, die unter der Hand verkaufen.« - ,-c)aben Sie ihn um seinen Namen gefragt?« »Nein. Das braucht man doch nicht.« -—»-»»Hnt er .gesagt, woher-enden Anzug hatff »E; cha"t "gcsi;git","«ä"k Bist s"c"iEx"ä"u"ii"å«s·föie·;:"9"lnzug verkattfcxt·— aus Not.« » —f·-",War ZEftn·Ze·i Preis nicht ganz außerordent lich bjgig?«· « , » » »Wenn der Anzug nicht billig gewesen wäre, hätte sich ihn überhaupt nicht gekauft-« »Aber solch-e Anzüge kosten doch sonsst mindestens das Mersache.« »Was geht denn das alles mich an? Ich brauche doch nicht erst eine Untersuchung anzustellen, ehe ich etwas kaufe, was mir ins Haus gebracht wird.« »Sie brauchen keine Untersuchung anzustellen. Aber ein klein wenig die Augen aufmachen müssen Sie auch, wie jedermann heute in dieser Zeit, in der so viel gestohlen und so viel Gestohlenes verhandelt wird. Der junge Mann hat gestanden, daß er diesen Anzug und noch mehrere andre in einem sileidergeschäst aus der Aus-lage, in die er eingebrochen ist, gestohlen hat. Er hat auch gestanden, wohin er die Anzüge verkauft hat. Er war sozusagen ein gewissenhafter Dieb. Er hat sich genaue Auszeichnungen über seine Verkäuse gemacht. Er gewärtigt jetzt für ein paar Bettelmark, die er be kommen hat, eine schwere Zuchthauöitrafe . . .« »Aber daran bin doch ich nicht schuld-« »Der Beitohlene ist um mehrere hundert Mark geschädigt Und der Dieb hat nicht sehr viel davon gehabt. Den Hauptvorteil haben Sie und die an dern - sagen wir, unvorsichtigen und leichtsertigen Menschen, die das gestohlene Gut um einen unmög lichen Preis erworben haben. Der Hehler ist so schlian wie«d«er-»Ste-hler , .·.«« « · , « Man reißt Mund und Augen cing Man hat die Sache noch nie unter einem solchen esichtspunkt be trachtet. Der »billige« Einkauf kann einem sehr teuer zu stehen kommen. Man kommt womöglich w e g e n H e h le r ei in Untersuchung und kann von Glück sagen, wenn einem dte Ehrlichkeit ge- in einem Baume wahrnehmen, oder in den klangreichen chichtem die von der »Magie des Wortes«, wie es der Dichter nannte, erfüllt find und sich faft nach musikalischen Gesetzen gestalten. Schließlich aber der ~Mnthos eines primitiven Helden-C die Novelle »D e r Wingult«. Diese rithrende Geschichte eines riefen baften Menschen, Rheinschiffer von Natur, dessen Körper von den Lasten wie ein Brückenpfetler ge bogen isst und der nun als Soldat an die Front kommt und dort nichts will als dienen. Dienen. nicht dem Kaiser, nicht dem Vaterland, sondern der Arbeit, dem primitiuen Betätigunastrieb seiner rohen Kräfte. Dessen Spielerei für Mußestunden darin besteht, den Mund voll Petroleum zu nehmen und dieses über einem offenen Lichte ausznprusten Das nennt er dann den »Fenerberg« machen. Nur einem Menschen ist er ergeben, feinem kleinen, fehmächlichen zähmtle Aber der wird ihm auf einem voraefchobenen Posten er schossen. Aber auch das stört fein inneres Gleichgewicht nicht. Nur als er sein Essen, das man ihm auf seinen gefährlichen Posten zu bringen versprach, nicht vor findet, da seine Kameraden durch ein andres Reaiment abgelöft wurden, wovon er nichts weiß, dreht er den Deutschen den Rücken und tappt feindwäkts« ins Dunkel. Die kleine, aber andächtige Gemeinde spen dete dem«Dii-hter znaxinen Beifall-;- U»k. seh. = Die »Keufchbeitslegende«. Maul erzählt uns sol gcnde wahre Begebenheit: Vor einigen Tagen kam eine junge Dame in einen Dreödner Buchladen und verlangte nach der ~Kenfrhheitslegende« von Rudolf G. Bindin a, deren Titel ihr aber entfallen war. So viel sie fich erinnere, heiße das Buch Jeufchheit ist Legende«. = Wolfe-im Stockstreich ein noch unbekannter junger Dichter, hat in P o nto und der Verden liebende Anwälte gefunden, die für den fiillen und bescheidenen Menschen vor der Oeffentlich keit eintraten. Sie lasen im Kunstsalon Richter seine Gedichte und vermittelten das Bild einer staunend, liebend und bewundernd in die Welt fchanenden Jugend. Kein "Zweifel, daß bier dichterische Kraft wirkt. Kein Zweifel aber auch, daß fie noch nicht mächtig genug ist, ein Werk bis zum letzten Worte sn ersticken nnd zu endgültiger Form zu klären. Es tauchen tiefe Gedanken und Bilder anf: Jn dem Ge dicht von der Madonna, von der nächtlichen Kabnfabrt, non dem Baum, in dem Gott rnbt, von der blauen Isi- dce made-, in ne der cito-m nun-en »reine Bezwingend war das Erlebnis deö Erwachend in der »Offenbarung der Landschaft« und tn der Gestalt des jungen, feiner Krone ungewohnten Königs. Am reif ften erfchtenen die ersten Gesänge des Epps ~Stmfon«. Daß sich die Sprache oft verwirrt, daß Leereu durch Nachempfundcnes gefüllt werden, hält man der Jugend des Dichters gern zugute. Wenn freilich Alfrcd Günther in einleitenden Worten sagte, die Genialität des Dichters fei feine-Jugend, muß doch skeptisch gesagt werden, daß den Hoffnungen nnd Ver sprechungen der Jugend eine Erfüllung folgen muß, ehe das hohe Wort «Genialität« gerechtfegigtäfnw r. . . = Waldemar Staeaemann las im Harmonieiaal eine neue Auswahl von Märchen. Er hatte sich wieder solche der neueren Zeit ausgesucht, Andersensche, Grimmiche und jüngere, an deren entwickelterem Dialog und reicherer Psychologie seine Vortrags-lauft sich weiter entfalten kann aslö an der berben Schlichts heit der alten Vollsmiirchen Ueber Staegemanns meisterlichen Vortrag ist ja Neues kaum mehr zu sagen, aber neu ist jedede wieder die Freude an » der Frische und Wärme, mit der er jeden Stoss lebendig Imacht Die Jungen sreuen sich an der urwiichsigen .Komik und Drastik die Anspruchgvolleren an der Klarheit und Fülle der Stimmen und den Feinheiten der psychologischen Durchsdrinauna. Dr. 11. W. =» »Die Brüder«, Trauerspiel von Otto B rites, erlebte, wie uns geschrieben wird, in Bonn seine Urausführung. Die Dichtung, die im Zeitalter der Resormation spielt. will an den Gestalten der Brüder Philipp und Ulrich n. Butten den Bruders-wiss des deutschen Volkes symbolisch zeigen. Aber leider sehlt es dem Werk infolge der zeitlich wie drtlich weit aug einanderliegenden Szenen und bei dem Vielerlei von Problemen, von denen iedoch keins sonseauent durch geführt ist, an Geschlosienheit. Wenn es trotzdem mit Beifall ausgenommen wurde, ko ist oies in erster Hin sicht aus das Altuelle des Sto es, das der Dichter mit Geschick herausgearbeitet hat« suriicksusüth.n K r. . = Furtwiinsler bleibt in Lebst-. Furtw iin q ler bat, wie aus Lessia gemeldet wird, seine Be rnsuna an die ener ctaatsoper ab g e l ehn t. Er bleibt aus seinem Posten als Dirigent der Gewandhauslonzerte in Leipzig und wird auch; seine Tätigkeittn Berlin beibehalten. Dagegen wird Richard Sinn-di wie« steuer«th sen heut-i nehmen ist, Ende der Woche in Wien erwartet. Er soll hier feine Verhandlungen mit dem Unterrichts ministerium nochmals aufnehmen« um die Frage seiner Tätigkeit an der Wiener Oner e n d g it lt i g zu regeln. = Rhein old nnd Rheinnikr. Unbekannted von Jacaues Offenbach veröffenticht dand Kristels ler im Januari-est der Zeitschrift »Der Quer f chnitt« Propyläenverlag, Berlin). Aus der ersten Pariser Zeit des Komponisten erfahren wir, daß er aid cellist der Komischen Oper feine knapnen Einnahmen durch eigene Konzerte n verbessern suchte. Es war der später ebenfalls bertibdmt gewordene Cöfar Franck, dev zusammen mit Offenbacb kleine Kammermusiks abende veranstaltete, deren geringer Reinertrag in drei JTetle gitF Eine Pariser illustrierte Zeitschrifft zeigt Hund im ilde, wie Franck am Klavier und O fenbach Tam Cello sitzen, n« d lügt-binary daß man im Publikum »ibr Spiel «Daö Duo der- eiden Mageren« nannte, ’weil iie alle beide recht diinn und zart audsabew Diese Veranstaltungen fanden in dem ehemaligen coildge Raum statt, und dad Publikum bestand aus Schülern nnd deren Eltern. Der Dritte im Bunde war ein Student der Philosophie, der zugleich an der Kasse saß nnd dad Triangel bediente. Auch er sollte großen Rubin erwerben, machte er doch fäiiter ald Urchiiologe bedeutende Entdeckungen auf der kronolid von Athen und wurde Minister des Innern. Sein Name war Bei-la - Auch ein lusti ed Bonmot wird hier wiedergegeben, das in den fechlziger labren in Wien kur erte, wo Offenbachs heute ganz verschollene Oper ",.R einnixe« aufgeführt werden folltr. Wagners ~R eingold« war damals noch heiß umstritten, und die Wagnerfeinde stellten die bitknisese Frage, wag ftir ein Unterschied zwilchen den bei en pern sei, und beant worten sie bissig: »Rdeinix ist rein Gold - Rhein gold gtdreDn Eilig-'s nett-it tMiit ch its « i :sU M M HalmenDaarten segelt- ledtgiqgäetdovenskdeich nKarten betillHiQ = ad Id. o Bbclineu . Mtii M, im Rus. dringt u. a· Schumann-Muhme uZiesioil und EIN n helåne Intui- vonodertstaaäonen = terar e n. ittw na im kleinen Satakr derääaufmanniggst DlmgtealF Mut-Feg mannt Richard v. Meer imd. der dofer ded I vchodramad tmbdsisilikifäkzgåäögåae Der weaen crkranknn des sied nerd ener eit ab a« ra ." Dr. Späan überaediemsoäztiomte Iderbes iiPskickocttsiriiirÆtä wird nunme am senkten den ifSY anuar ver F a 11 »Mir im o riaal de sc bektinämd at nden. D eszk set ges-»n- ngslsnikirixss MU- .-iä-«"-iiiii Wiss-M o . e« Fee Moor-en.- r m egierungsbe ir· eipsi deszn Jenas-entlang- durch den Etaatsforst führende Ilueuweg von Gerinhswalde nach der Ninus-ruht oon vormittags s r" s abends s Uhr gefreut worden. Wt er au gehoben wurde die Sperruu des Kommunilation weges MinddorfÆabnsdpkf imwa non der-Wut Ctaatsstraße W M «i- Wqsp »Mein-i - ? Emi dersstrchtgresdeusheiiombæ til-M n. adpk ende gen . Man eines -iu« familieip elhaufes ammerbekglcnf M Eigen, Dresden-B esnih, du die Oisnheimssiedeluyk BriesnihsDresdem e. Q. tu. sdq resdensjvriesmtz, Marktwert-e- Gericht-inse des füdlijen Lüttengebaudh ieilestreiberger Stra st, durch «ie G. für Glas. industrie; Neubau eines dinterzebdudech Jofenhinelu Eraer ib, durch svugo Zepperui ; Neubau »von zwxj weibäusergruppen an der Gartenheimaliee »ja Dresden-Grum- durch den Bauverein Gartenhem, e. G. ni. b. D. - Berein ftir Erdtnndr. Ueber das Jrak, das im wesentlichen Mesopotamien nnd Teile Persiens um. fassende Gebiet vergatßlener Kultur, äprach im Verein für Grdkunde Pros. .O. Reut» er. Der Vot tragende, der während seiner langjährigen Ausgrabe. tätigkeit in Babylon Land und Leute eingehend kennen, gelernt hat, ließ an Fand wundervoller eigener Aus. nahmen ein anfchauli es Bild vor den zahlreichean hörern erstehen. Der Charakter des gandes, so führte er aus, wird«dur’ch seine Wasserverhnltnifse bestimmt, Jnfolge eårofzer Trockenheit » ist eine aussichtsrerchk Ackerbest ung nur in der Nahe von Flüssen moglxch, von denen allerdings die meisten wahrend dek Sommermonate kein Wasser führen. Nur hier kann sich ein reicher Pflanzenwuchs entwickeln, hier können die Fellachen, die neben den nomadenhaftenßeduineu die Bevölkerung des Jrak ausmachen, Felder bestellen, Schag und Ziegenherden weiden lcäsfew Im Innern des weiftromlandesaber dehnt fi ohne Baum und Strauch, ohne jede erfrischende Quelle die gelbe Sand wüste. Es war ehcdem nicht so. »Hier« und da auf ragende Hügel bezeichnen die Statten alter Ansich lungen, deren Lehmhäuser unter dem Flugsand be graben wurden. Noch bis zum Ende des Mittelalters überzog ein Nest-on Kanalen das ganze Land und wandelte jeden uadratmeter in fruchtbaren Boden. So konnten ein machtvoller Staat und eine hohe Kultur entstehen, so konnten sich Städte wie Babylon und Samarra bilden, deren riesigeAusmaße marchenhafk klingen. Mißwirtfchaft, steuerliche Bedrückung der Bauern und ungenügender mi.itarischer Schutz» vor räuberischen Ueberfällen führten zum Verfall. Heute hat England die tatsächliche- Gewalt über das Jrak. Englische Ingenieure suchen durchckgroßzügige Bewusst rungsanlagen den einstweilen no nicht vorhandenen Siedlern neue Anbaumöglichkeiten zu schaffen. Wich tiger aber ist das reiche Petroleumvorkommen am Rande der Kurden- und Lurenberge, und darauf ist noch ein andrer aufmerksam geworden - Amerika· - Der Laudesoerband Sachsen der Deutschen Ge sellschaft zur Bekämpfung der Gefchlechtskrankheitcn hielt unter zahlreicher Beteiligung von Vertretern der Behörden, der religiösen, sozialen und Wohlfahrts organisationeu, der Vertreter der Ortsgruppen seine Hauptversammlung ab. Im Mittelpunkt der von dem Vorsitzenden Prof. Dr. Galewsky ge leiteten Tagung stand ein Vortrag des Generalsetre tärs der Gesellschaft, Dr. Röschmann aus Berlin, über »Neuere Bestrebungen in dckö Bekämpfung der Gefchlechtskrankheiten". Er beri teie von der Ent wicklung der Bewegung in Amerika, von der Inter nationalen Liga gegen die Gefahr der Geschlechtslrank heiten, in die nach langem Widerstand Frankreichs mm auch Deutschland aufgenommenworden ist, von der Fürsorge für Seeleute in den Häfen und der Einrich tung propbnlaktischer Stationen in den großen Stätten die der Vermeidung der Infection dienen sollen. Er erläuterte ausführlich die Vorzüge des neuen Gesetzes das hoffentlich unter Zustimmung aller Parteien näch stens im Reichstag beraten werden foll. Aus der prak tischen Arbeit der Gesellschaft wurde das erfolgreiche Zusammen-zehen mit den Wohlfahrtsorganisationen, Jugendverbänden, Behörden, die Propaganda unter den Beamten der Post und Eisenbahn, der Reichs-usw sowie die Gesangenenfürsorge hervorgehoben. Pros. Dr. Galewsky ergänzte diese Ausführungen durch einen weitgespannten und inhaltreichen Ueberblick über die Leistungen des Landesverbandes in den letzten gahren in Sachfen. Hier ist innerhalb der bestehenden rtsgruppen durch Vorträge, besonders auch vor Lehrern und Jugendlichen, viel geleistet worden. Durch das neue sächsische Wohlfahrtspflegegefetz, durch den weiteren Ausbau der Beratungsstellen der Landes «versicherungstrnftalt, in denen Unbemittelte unentgelt lich beraten werden und ärztliche Hilfe erlangen, durch die Neueinrichtung von Fachckbteiluwgen in den Krankenhäusern, durch Fortbildungskurse für Aerzte durch den Ausbau der GefährdetemFürsorge der Pflegeämter, durch Werbung und Belehrung in der breiteren Oeffentlichteit (z. B. durch Vorträge vor den Emerbslofen, in Fabrilem Schulen) muß noch viel mehr erreicht wer-dem Die rege Aussprache, an der sich Fachärzte und Fürsorgerinnen aus Chemnid, Leipzig Grimma, Dresden beteiligten, galt hauptsächlich der Krankenbehandlung und Meldung der Gefährdetens Fürsorge, den Pflegeämtern und Pflegeheimen usw« und der Verwendung des Filmsg als Propaganda mittel. - Der Kassenbericht, den der Schatzmeifter Ge heimrat Arnholdidurch Herrn Schilinski erstatten ließ zeigte eine erfreuliche Stabilierung der Finanzen. Mit Unterstützung der charitatiuen und sozialen Verhände hofft-der Landesverband Sachsen, nachdem die Nöte der Jnslationsgeit überwunden sind,,seine Tätigkeit, deren Bedeutung- fsür das Volkswohl albgemeinanerkamu äurdh in. noch größerem Umfang entwickeln zu unen. - Gewerlstbait Sätbsiltber Staatsbeamter« Ueber »Berussbeamtentutn itn Staate« soraeb Kreisbauvts mann Puck am Montag abend auf Einladung der Ortögruppe Dresden der Gewerkschast Sachitschet Staatsbeamten Der Redner ging aus von einer Be trachtung der Entmicklunkgvbasen des heutigen Staates, der Da nicht 1918 v bylieb entstanden sei, son dern dessen ntwicklnng tisieh seit Jahrzehnten vor bereitet. babe. Als na dein Kriege der neue repnblilanisge Staat in die Erscheinung getreten lei bätten die eantten in treuer Pslitbtersüllunx ngs geleistet. Die finanziellen Verpflichtungen nn Sa - liesernngen, die Deutschland im Frieden-vertrag auf erlegt wurden, deren Auswirkvng sich auebim kleinsten Dienstgitnmer der Beamten bemerkbar machte, seien durch das Dawesantaibten wesentlich erleichtert wor den. Trotzdem seien noch säbrl ch IF Milliarden auf zubringen, wodurch der Wiederau an Deutschlands sehr erschwert werde, gutnal die Regerungen häufig ·wechselten, was die Nervenkrast der eatnten stark M Anspruchpgenommen babe. In der Reich-verfassung seten die echte der Beamten geregelt worden. Neben den Bernssbeatnten sollten auch befähigte Personen ans allen Verusskrei en in die Verwaltung berusett werden. Das sollte von ber Beamtenschast nicht als Benachteiligung emgäunden werden. Diese Ergänduna des Beamtentutns rtb Leute der Praxis werde zu- Gesunbung, sur Verminderung des bureankratis M Ginskblaas in unsrer Staatsverwaltung beitraatus Ueber die Refelnng der Ventutenverbältniise durch Retchsgesee se en selbst die Ansichten der Beamten orgnnisationen geteilt- es set aber ot( kosten. das Wä· Regeln-Ia gelingen werde. Die neuen verbittnt s verlangten antboons den Beamten Opfer, die von des eivselnen leichter- « - wirdetn wenn er nicht blos an die Betågan - s te, sondern sitb ans die nett -Betteinsieesud-·«. Dzpr stetem Ren-its Nachrichten Moch, U. sm- tsss Kräbendy unstet-umke, träntliche Kinderstimmetu glüchtiq trappende oer unbeholgu ftblurfende chrittr. Es ist vie. Indraug in der ptechftuude der Mütterberatungzstellr. Das kleine Zimmer der Adopttongjäntrale neben an geht, Zu ebener Erde, nach dem Hof b aus. Immer Herrscht ier das bewe te, etnstbaste Leben des großen mtsgebäudeg. Mantsmal flattern ein paar Straßen tquben txHex dithetne. « » en, « « · » Jn diesem Zimmer hängen die Wände voll srdhi licher Sinnspriiche. Kinderbilder sind dagwilschem Photocgravhien lachender, prachtvollckexundey keiner Mensen. Und dicke Bücher solcher u nahmen liegen aus dem Tisch, zwischen den sachlichen Protokollen, be reit: die Adoptivkinder. Dann erzählt die Borsteherin dieser wichtigen Ab teilung des Jugendamtes von ihrer Arbeit; sie hat geh die in· sechs Jahren ausgebaut gebt darin aus. st glücklich über die vielen, vielen Erfolge, die diese Arbeit lehnten. »Leider ist unsre Adoptionsstelle noch viel zu wenig bekannt .. . Wie viele Eltern sehnen sich ein Leben lang umsonst! Und wie viele Kinder könnten glücklich werden, gute Kinder, die bis ietzt noch nichts von Vaterliebe wußten! Die Zahl der Elternpaare, die Kinder als eigen annehmen wollen, ist ungleich in den lverschiedenen Jahren. Im Jnslationsjahre 1923 wur den sehr viele Kleine - bundert im ganzen - erbeten. Man hatte Mittel damals, glaubte sie wenigstens zu haben, und hatte daraufhin Mut, neue Existenzen in die Familie auszunehmen. Jm vorigen Jahre, als man wieder rechnen lernte, kam ed bloß bis zu sechzig Meldungen.« » »Kriegswaisen? Nein, die kommen verhältnis maßig selten in Frage. Denn diese armen Kleinen sind nicht aus das Mitleid angewiesen, sondern können, da sie eine kleine oder größere Rente bekommen, in der» eigenen Familie ausgezogen werden. Auch andre» Waisen sind seltener. FM alles sind unehelichei Kleine, unsre Mündel, die iindel der Stadt, die Fej bevornmndet. Hier, nebenan, im Jugendamt, sind te ja alle mit Namen ausgezeichnet, und ich weiß Bescheid über die einzelnen, die mir von meinen Kollegen-und Kolleginnen genannt werden: ob es ein Kind ist, das in gute Verhältnisse paßt, oder eins, das sich bei schlichten Leuten wohlsiihlt.« Etwa fünfhundert solcher Vaters und oft auch Mutterloser wurden in diesen Jahren seit Gründung der Vermittlungsftelle bei neuen Eltern untergebracht. Mit großer Behutsamkeit und Vorficht wird dabei ver fahren. Die Eltern, die sich melden, müssen unwillig-en, dafz Über sie noch an andrer Stelle Erkundigungen ein gezogen werden. Mit der Uebernahme des Kindes ver sinkt dessen Vergangenheit; nie darf seine Mutter er fahren, wohin es gekommen ist. Die Wünsche der Eltern ähnelu sich fast alle; die meisten wollen das zwei bis dreijährige Mädchen, das aus dem Gröbstentheraus ift und, eben weil es ein Mädel ist, einige Gewayr da für bietet, fich ~gut ziehen« zu lassen. Hat man fich nun auf dies oder jenes Kleine geeinigt, fo übernimmt wieder die Leiterin der Zentrale die Vermittlunax sie gflfåüfljftszd uitd man nicht eine Strafe davonträgt und das Crworbene obendng wie-der heratzsgpbetx knu·ß. Jn unsrer moralisch verlumpten Zeit wird so vieles angeboten, was durch Diebstahl, Unterschlagung, Betrug oder sonst irgendwie unredlich erworben ist. Wenn nicht fahrlässig und gewissenlos solche Ware ge kauft würde, dann könnte das Geschäft der Diebe und Gauner nicht so blühen, wie es blüht, wie es die täg lichen Polizeiberikhtc erweisen. Man muß geh die Men schen, von denen man etwa-s »unter der and« kauft, sehr genau ansehen, wenn man nicht mit dem Straf richter in Konflikt kommen und die Lumperei fördern will. Wilhelm Rotbart (Miinchen) Ssi der fisbtischen Adopiiondzenrrale stellt dad Kind vor bringt ed sele den neuen Eltern Ansapaunoder fährt mit d eseu nach den Kinder anfi teu, ins tFindelhtesiiuh wo der lleine ahnuitikslose IFamilienzuwa s sun ft einmal an eichaui wi . » Natürlisk brauchen die Eltern ntzi gleich zu adoni »tieren; fie k nnen lich krobegeii aus ed ngen, solaÆ . ie wollen- Aber d e A zuvorkgtigen tiirzen sie-in » reiwillig ab. Gin Vater, der e n volles Fabr sum eberlegen aus emacht hatte beendeie schon nachseinem Vierteljahr die Drobefrift Euch die Annahme aß erii mit dem fauszigsteu Jahre der Eltern die ildovnon vorgenommen werden sinne, trifft ni t su. Die stich fifche Justizverordnung laubt, das chon nach sehn iahriger kinderloser Eh: ein Kind als eigen an genommen werden darf, wenn darum nachgefucht wird. Die freundliche Furforgerin, die durch ihre Un ermiidlichkeii schon go vieles Glück griinden half, blat tert die dicken P otographienbticher auf. Resende runde, fchelmische und ernsthafte Kindergesichter s auen heraus. Kinder, die aus Kärglichleit, Ungiite, vielleicht auch Verwahrlosung in treue, sorgfame Hande, von der Schattenseite her in die Sonne amen; sie stehen mit ihrem Hündchen. ihrem Spielzeug im vrächt g aus gestatteten Spielzimmer, im herbstlichen Garten des weiten Vesitztums. lächeln zufrieden aus ihrem weißen Bett, aus den Armen der neuen Mutter. Da ist die Aufnahme des blonden Mädchens, das ins reiche Kikeri kanische Haus kam, des Jungen, dem sich in der S weis eine schöne Heimat öffnete, der Kinder, die in Holla aufgenommen wurden, der dunkeläugigen baltilgen Mädchen auch, denen man die Eltern - den Geistl en und feine Frau - ermordet hatte. lind neben ihnen die drallen, kleinen Dinger, die zu den weniger Be güterten kamen und dort, auch, voller Liehe aufge nommen, anz wie ein wirklich Elilgeneg geglegt wur den. Tatsächlich ist non diesen a en, den underten, bisher nur ein einziges gestorben. Man muß diese mütterliche Frau hören, wenn fie von ihren Kindern spricht. Wenn sie aus den Flüc ftrahlenden Brieer vorliest, die all die neuen M tter an sie schrieben. Schicksale werden lebendig und nahe, wenn sie er ählt: von dem armseligen Kleinen, ohne Hemd und zöschem das sie selbst, in ihren Mantel ge wickelt, ins Haus der neuen Eltern trug. Von dem verkommenen Kind, das die eigene Mutter unbarm herzig vernachlässigte, und das nun eine Unverhcsiratete, eine Schneiderin mütterlich, opfermiitig aufnahm, ed behielt trotz aller seelischen und sittlichen Verwilderung, es zu einem brauchbaren Menschen erzog . . . E—n. Nach wie vor ist die Unterbringuna pflcglos ge wordener Kleinkinder, besonders im Säuglingsalter, äußerst schwierig. ·Wenn auch die Erziehung und Pflege der Kinder mir mancherlei Opfern verbunden ist, bietet sie doch wahrhaft mütterlich empfindenden Frauen reiche innere Befriedigung. An Frauen aller Stände ergeht die dringende Bitte. solche arme ver lassene Kinder aufzunehmen. Meldungeu werden an -dle Mütterberatungshauptftelle des Jugendakntes, Landbausftraße 7, Hof, Erdgefchoß, erbeten, wo alles Nähere zu erfahren ist. Bezirkselterutag Die Festversammlung der Chriftl i ch e n Elternvereine Dresdens Sonntag nachnnttag im Vereinshaus eröffnete ein von Kantor Ander- Do nath vorgetragenes Orgelpräludiunc. Nach Be griiszungs- und Dankesworten des Bezirksverbandss Vorsitzenden, Kaufmann B..Beraer boten Fräulein Ockert und Herr Jahn Dnette von Mensdelösohm Dann sprarä der Borsitzendeg des Landesverbandes lder christlichen Elternvereine Sachsens, Landgerichtsrat DI-. Hering, Mitglied der Synode, über »Eltern-, IStaats- und Lehrers-« In der christlichen Bekenntnis , schule«. Er bezeichnete dabei die Denkschrift des Volksbildunasminifteriums als eine Tat des sächsischen !Ministeriums. Man erkenne daraus den ernsten Willen des Ministeriums, zu bessern. Dann kam er zu. einer Definition des Wesens der Schule. Die evange-» lischen Eltern standen auf dem Boden der Staatsschuleu Für die gristliche Bekenntnisschule erstrebten wir eint Hand-in- , aicdgehen von Staat, Lehrers nnd Elternschast.( Das Aufsichtsrecht über diese Schule könne nicht in den Händen von politischen Beamten liegen, wie es die Be zirksschnlräte und die Kreisschulräte fleien. Die Partei schule sei zu verurteilen, überhaupt Po itik in der Schule. fJn den Händen eines Kollegiums, zusammengeseåt aus zwei Elternvertretern,-zwei Lehrern und dem ektor jan der Spitze, solle die Leitung der Schule liegen. Später sprach nach mehreren von Konzertsänger R. Großmann vorgetragenen Liedern von Schubert, die Fräulein Th. Starke begleitete, der Führer der christlichen Eltern bewegung in Westfalen, Prof. Lie. Dr. S ellm ann über Die evangelische Schule nnd die Zukunft des deutscher Volkes«. Rettung aus der Verwahrlosung unsrer Jugend, so sagte er, kann nur kommen aus der Erziehung des Einzelnen. Zu dieser Erziehungs aufgabe brauchen wir vor allem die Frauen. Haupt gfesichtspunkte dafür sind: Einigkeit, Siitlichkeit und s reiheit. Wenn unser deutsches Volk eine große Bruderskhaft würde, wo jeder sieh verantwortlich fühlis auch für seinen irr-enden Bruder, dann wäre dies Einigkeit da. Sittlithe starke Persönlichkeiten seien nicht die Atheisten, sondern die wahren Christen. Als einen Freund wahrer Zucht in Freiheit führt der Redner Goethe an. Eine Schule, die zur Einigkeit, Sitilichkeit und wahrer Freiheit führe, Hi die christliche Schule. Die Ausführungen beider edner fanden reichen Beifall. 4 A - Todesfalh Jin Alter von 70 Jahren ist in Dresden-Weiße: Hirsch Direktor Hermann Röniseh, der Seniorkbef der Pianofortefabrik Carl Rönisch und Direktor der Ludwig Hupfeld-A.-G., gestorben. An der Entwicklung der weltbekannten Firma, die vor dem Kriege auch in Russland eine Filiale betrieb, hatte der nun Verstorbene wesentlichen Anteil. Nachdem vor einigen Jahren die Firmen Nönifch nnd Huvfeld eine Fusion eingegangen waren, blieb Hermann Rönisch big in feine lebten Lebenstage erster Leiter des alten Dregbner Unternehmens - Kraftfnhtkaeugvetkehr an Somit nnd Feiertage-P Für den Ver ehr mit Kraftfahrzeugcn sind im Fijexgggfshezirk Chem n i tz die thsstraßc in sei-W die illim- Ms sie-wo zwbkschs wiesivr VIII-TM spie, Ue worden it stecken-H r MMÆ in sbcck II kurzschtkst lebt-Es E die deuifck psckwitcsl deutschen meisters statt-m s zip Feier. -- Dl Die Fette gerufen, I Und ZC Kl teistungcn stät-ungen eän den-as 420 Få in Unka Stadtgebd Chief-es 11 Pf 25 Jahre« kunnten ( an der er tätig ist« storbenen Gemeinde als einst Un scinel YÆZ Uhr qußerordc künstleris- und Ftev - v Morde 811 findet nicht J. Etazr. i s bis U satte für Icl Dkzsjen M! 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