Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185410177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18541017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18541017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-10
- Tag1854-10-17
- Monat1854-10
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1 » und Anzeiger. 2S0. Dienstag den 17. October. 1854. Bekanntmachung. Das Unterzeichnete Direktorium hat für Ostern 1855 in der vereinigten Raths- und Wendler'fchen Frei- fshrsle eine Anzahl Stellen abgehender Schüler und Schülerinnen wieder zu besetzen. Diejenigen Aeltern, PflegeLttern und Vormünder, welche um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen in die gedachte» Stellen nachzusuchen gesonnen find, haben sich deshalb Montag den 23. und Donnerstag den 26. dieses Monats Nachmittags zwischen 2 und 4 Uhr in dem Schulgebäude am ThomaSkirchhvfe Nr. 21/22, zwei Treppen hoch, persönlich einzufinden und die anzumeldendcn Kinder mitzubringen. UZ, tonnen aber nur solche Kinder zur Aufnahme gelangen, deren Taufzeugniffe Nachweisen, daß sie das siebente LebeqZjahr erfüllt haben oder noch vor Ostern 1855 erfüllen werden, und von welchen aus ärztlichen Zeugnissen erweislich iß, d«O fi« mit Erfolg geimpft worden sind oder die natürlichen Blattern gehabt haben. Leipzig, den 16 October 1854 DaS Direktorium der Werrdlsr'fch»« Ttiftuug. ...»uS Amerikanische Mittheilungen ^). Es MvAt höchste» Interesse, dieser wunderbaren amerikani sche» Entwich»«- im Großen und Ganzen wie in ihren Einzel heiten zu folgen und zu beobachten, wie sie von jener Europa s fo durchaus verschieden ist. Des-chh paffrn auch die europäischen Maßstäbe nicht, wenn man amerikanische Verhältnisse beurthrilen will. Auf jenem neuen Continente ist die Weltgeschichte in eine neue, durch und durch eigenthümliche Phase getreten; aber wir be obachten erst den Anfang derselben und Niemand kann berechnen, welche Gestaltung die Dinge in Zukunft annehmen werden. So viel aber scheint kaum einem Zweifel zu unterliegen, daß, wie der gauze amerikanische Continent, so auch die Inselwelt de- großen O«anS, Australien und der asiatische Osten einst den Stempel einer vorzugsweise amerikanischen Gesittung aufgedrückt erhalten werden. Für alle diese Gegenden ist schon jetzt der europäische Einfluß aus die Iweite Linie zurückgedrängt. Blickt man auf ein« Weltcharte i» Mereasors Projektion, so fällt es von vorne herein auf, daß Amerika recht eigentlich der Erdtheil der Mitte ist, von de« beiden gwße« Oeeanen bespült. I» unfern Lagen gehört de« die meiste Macht «O der größte Einfluß, der die meisten Kohlen, die kür zeste« und be^n Verkehrswege, die schwunghafteste Gewerbsamkeit und den a«S-edehnteftm Handel besitzt. Kohlen aber habe« die Nordamerika«« zwölfmal so viel als ganz Europa; in Bezug aus Verkehrsmittel stehe» sie in vorderster Reihe, an GewerbSerzeug- «iffen lieferten sie 18S0 schon für 1020,800,000 Dollars, im Lon- nengehalt ihrer Rhederei, welche 1852 nicht weniger als 4,138,440 Tn. betrug, sind die England« bereits von ihnen überflügelt worden. Japan wurde von den Amerikanern eröffnet, in China coneuroioeg ihre Baumwollenfabrikate «f-l-peich mit den englischen; sie handeln aegemvärtig mit nicht wech-er als 8V verschiedenen Ländern und Staate»; sie sind eine Welthandelsmacht ersten Rang,-. Und «er den Welthandel hat, dessen Sprache wird zur Weltsprache. Die Rordamerikaner wissen, wie viel für sie in Bezug auf ihre Machtstellung und die Ausdehnung ihre- Handel- darauf ankommt, die neum Staaten an der pacifischen Küste mit jenen am atlan tischen Gestade in die nächste Verbindung zu dringen und zwischen beide« einen Möglichst raschen Betkehr zu vermitteln. Der letztere wirb hergeftellt^drwch die Panamabah« und dnrch die Route über — . ' *) Au» der wiffeuschaftttchen Beilage zu Nr. 23V der Leipziger Zeitung. Nicaragua. Mit Honduras ist ein Vertrag wegen Anlage eines Schienenwegs abgeschlossen worden und vir Straße über die Land enge von Trhuantepec wird eine noch kürzere Verkehrslinie bilden. Aber weit wichtiaer bleibt die Herstellung einer Eisenbahn vom Mississippi nach San Francisco, weil sie der einzige specifisch-nord- amerikanlsche Verkehrsweg und somit zugleich von politischer und nationaler Wichtigkeit sein wird. Und diese Bahn kommt zur Ausführung. Inzwischen füllt sich daS große Land in seiner ganzen Breite mit Ansiedlern. Wir haben gesehen, wie KansaS und Nebraska eben jetzt eine weiße, ackerbauende Bevölkerung erhalten, welcher die Indianer Platz machen. Im Norden, am obern See, wird ein neuer Staat sich bilden, Superior gmannt. Californien will sich in zwei Staaten scheiden, einen nördlichen und einen südlichen; anS TexaS werden später drei oder vier Staaten gebildet werden. Im großen Binnenbecken Haufen jene wunderlichen Heiligen, die Mormonen, welche sich am Salzsee ein Neujerusalem gegründet und au- religiöser Ueberzeugung die Vielweiberei eingeführt haben. In Californien sind vierzigtausead Kinder deS Nnchs der Blume der Mitte eingebürgert und neben diesen Chinesen auch KanackaS vori dm Sandwichsinseln. Die Bereinigten Staaten sind ein Auf nahmebecken für den Osten wie für den Westen der alten Welt geworden; sie bilden die bunteste Musterchatte aller möglichen BolkS- thümkichkeiten. Aber auch daS ist wunderbar an jenem Lande, daß sich auch die disparatesten Elemente leicht dem großm Ganzen einfügen und daß sie alle schon nach kurzer Zeit mehr oder weniger vom Pankeethum durchsäuert werden. Da- Uedergewicht bleibt entschieden dem germanischen Stamme und dem Protestantismus; der Angelsachse verliert seine insularische Abgeschlossenheit, während er seine Energie beibehält. Nordamerika eignet sich Alles an und Alle- liegt zur Auswahl vor ihm. Neuerding-, seit die westlichen Steppm die oben angedeurete Wichtigkeit erlangten, geht man mkt der Absicht um, auch da- Kameel übernistedeln und diese- Schiff der Wüste sich dienstbar zu machen. Man ist für die Reffen durch die westlichen Wüsten Nordamerika'- seither auf Pferde,' Ochsen und Maulthiere angewiesen, von denen durchschnittlich die Hälfte wie besäet. E- bleibt in der That fast unbegreifiich, daß man bis heute noch keinen Versuch gemacht ein so kosmopolitische-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite