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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185801180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-01
- Tag1858-01-18
- Monat1858-01
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1858
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Anzeiger. -»F 18. Montag den 18. Januar. 1858. Bekanntmachung. Die Ober-Postamts-Caffe befindet sich von heute an von der Dresdner Straße herein eine Treppe hoch im Zwischenstock. Leipzig, den 18. Januar 1858. Königl. Ober-Postamt. Röntsch. Der Große Älumenberg — v. Mit dem 1. Januar d. I. hat -ins der ersten, wo nicht das erste Hotel der Stadt Leipzig seine Räumlichkeiten dem Fremden verkehr geschloffen und tritt so zu sagen mit allen Ehren aus dem öffentlichen in das Privatleben zurück. Es werden nämlich die großen Lokalitäten dieses stattlichen HötelS von jetzt ab vorzugs weise zu Privatzwecken und Privatwohnungen benutzt werden. Nur nach der Promenade hinaus soll eine große Restauration, rcsp. ein Cafö ersten Ranges eingerichtet werden. Kurz, das ehemalige Fremdenhätel wird eine bauliche Umwandlung erfahren, wie sie dem so prächtig gelegenen Gebäude und somit auch dem von dem selben begrenzten Platze nur zur Zierde gereichen und die Renta bilität de- erster» entsprechend erhöhen wird. — Der Große Blumen- derg hat im Laust der Zeit Manche Veränderungen vnd allmLkige -rwttterirnaen erfahren mÜffe«, ehe ein so imposanter Bau darau- grworden ist, wie wir ihn letzt vor uns sehen. E- ist erst ein drei Stock hohes Hau- — Gasthaus ersten Range- — gewesen. Dazu kam 1799 ein auf der alten Stadt mauer erbaute-, vier Geschoß hohe- Hintergebäude von neun Fenster Breite. Im zweiten Stock befand sich da- „Sandersche Kaffeehaus." Die Sttaßennmnmer zählte den Blumenberg bi- 1839 alS Nr. S1V ber Fleischerqaffe zu letzterer Straße. Die Eck« nach dem jetzigen Theaterplatze zu — vormal- Ran- Aövter Steinweg — machten sonst Rathsgedäude, namentlich die „Rathsbaderei." — Diese stieß nach hinten an den Zwinger. Die „Rachsbaderei" war ein ehrwürdiges, wenn auch nicht aerade zierliches Bauwerk, welches der bekannte Hieronymus rotter im Aufträge de- Ratk- im Jahre 1558 aufgeführt hatte. Vordem war in der por dem Ranstädter Thore gelegenen „Georgen badestube" gebadet worden. Diese „Georgenbadrstube" brannte sammt dem Georgenhospital bei der Belagerung von 154V ab. Die „RathSbaderei" trat an ihre Stelle. Diese nun stand von 1555 an so ein hundertdreißig und etliche Jahre. 1690 mußte sie repa rier werden. Es scheint aber nicht, daß der Leipziger darum fleißig« ge-om««« und da- Bad mehr benutzt habe. Im Geoen- theile. Da- Batzen in der „Rathsbaderei" kam außer M>de. Ja, zuletzt vergaß man ganz die ursprüngliche und eigentliche Be deutung de- Hause-. So wurden denn 1785, also 230 Jahre nach der Erbauung, die noch vorhandene« Dadegerättzschasten, Kessel und Wannen, au-geräumt und verkauft, da- Gebäude ward nunmehr zu Wohnungen und Niederlagen eingerichtet. Go stand die Rathsbaderei noch über vierzig (43) Jahre. 1828 kam nämlich da- letzte Gtündlein Über da- Hau-, da- nun 273 Jahre alt geworden war: der Zahn der Zeit, der e- bisher wacker ange nagt hatte, begnügte sich damit nicht mehr und verzehrte es ganz. Die „Rathsbaderei" verschwand vom Erdboden. Den Bauplatz kaufte theilweise der bereits al- Besitzer deS Cafä genannte Sander, und es erstand nun auf diesem Grund und Boden ein neue-, vier *) Wir verdanken das historische Material tiefe- Artikel- der Güte de- fleißigen Sammler- Herrn Poppe. Geschoß hohes, siebenzehn Fenster breite-, mit einem Portal ver zierte- schönes Gebäude, der jetzige Große Blumenberg. An da- ursprüngliche Gebäude schloffen sich früher noch mehrere Häuser an ; davon verschwanden drei im Jahre 1825. Es waren Nr. 312, 313 und 314 (Salzmagazin, Thorwärterwohnung, RathS- gebäude). 1828 ward, wie gesagt, auch die „Rathsbaderei" niedergerissen: da- war Nr. 311. Der freistehende Große Btumenderg führt nun seit 183V etwa seine neue Nummer. > Von der Zeit an hört auch der Name de« Ranstädter SteinwegS auf und der freie Raum heißt nu» Theater, platz. Der Große Blumenberg ist „Nr. 4 am Theaterplatz". Da- HStel zählte 96 Frezntzenzimmer. E- eachäk überhaupt hundertftrnf-ia Wvhnzi«»»L Der Fremdenbesuch belief sich in den dreißig Jahren de- Bestehen- «nseres Hötel- «*f jährlich bei drei Tausend. - Seit 1840 wurde dem HLtel fortwährend die Ehre zu Theil, von Sr. Majestät dem König und der königlichen Familie zu Ihrem Absteigequartier in Leipzig erkoren zu werden. Bon den sonstigen hohen und höchsten Herrschaften, die in jüngster Zeit in dem H6tel verkehrten, werden un- unter Andern der König von Schweden, der Kurfürst von Hessen, die Grvßherzoge von Weimar, von Darmstadt, von Toscana und ein Prinz der Niederlande genannt. Thiemers Theatrum mundt, Nachdem wir nun einer ganzen Reihe von Vorstellungen diese- Welttheater- beigewohnt, können wir mit Vergnügen versichern,, daß wir unser früher ausgesprochene- Lob nicht zurück zu nehmen brauchen, unser Wohlgefallen an diesen lebensfrischen Welttheater- scenen sich vielmehr noch von Vorstellung -«'Vorstellung steigerte; denn jede Vorstellung gab Gelegenheit, iznmer wieder etwa- ÄeueS zu bewundern. Wechselnd führt unS bas Ibeatrurn wuväi bald in das üppige Leben de- Orients und die reiche Vegetation der Tropenländer, bald in daS einfache Naturleben in den reizendsten Parthien unserer Gßbirge, die wir bald im Sommer-, bald im Winterklekde vor uns sehen ; wir sehen bald vor un- die Segnungen des Frieden-, da- geschäftliche Treiben einer der Weltstädte de- Westen- oder eine- jener gemüthlichen Volksfeste, die leider von Jahr zu Jahr immer seltener werden; bald sehe« wir die Menschen oder die Elemente im wilden Kampfe. Keine Vorstellung geht aber vorüber, in der nicht da- Eine oder Andere unsere volle Bewunderung erregte. Wie naturgetreu ist der Wellenschlag drs aufgewühlte» Meere- in der Darstellung de-GeestmrnS, wie natur getreu sind nicht minder die schäumenden Wafferstuthen de- Rhein fall- von Schaffhausen! Wie reizend und naturwahr erscheint die Winterlandschast vom rosigen Schimmer ber Morgendämmerung beleuchtet, oder eine jener fteundliche» Gebirgslandschaften im Ge wände der wärmeren Jahre-zeit! Und wenn auf der einen Seite die effektvolle Maleret und künstliche Beleuchtung dazu beiträgt, ein wahrhaft naturgetreue- Bild un- vorzufÜhten, so hat nicht
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