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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185802206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-02
- Tag1858-02-20
- Monat1858-02
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1858
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. — . ^ — ^ AI. Somrabend de» 20. Februar. 1858. Donnerstag den 25. Februar werden auf dem diesjährigen Schlage des Burgauer ReviereS von früh 9 Uhr an eirea 100 Stück buchene, ellerue, linnene und aSpene Nutzstücken und 2^/4 eichene Nutzklaftern, nicht weniger von Nachmittag I Uhr an gegen 100 buchene, ellerne, lindene und aSpene Scheit- und Zackenklaftern versteigert werden. Die Licitan'onSbedingungen werden am Sluctionötage bekannt gemacht, jedoch guS denselben im Voraus bemerkt, daß für jede erstandene Klafter sofort 1 für jedes Nutzstück im Preise bis 2 ^ ebenfalls I für ein dergl. im Preise von mehr als 2 bis 10 ^ — 2 für ein dergl. im Preise von mehr als 10 bis 20 ^ 4 ^ und so fort in gleicher Proportion Anzahlung in Silber oder inländischem Papiergelde zu leisten ist, auch diese Anzahlung, so wie da- Recht auf den erstandenen Gegenstand verloren geht, wenn nicht die ErstehungS- summe binnen 3 Wochen vom AuctionStage an voll bezahlt wird. Leipzig, den 10. Februar 1858. Des Raths Forskdeputatiorr. Briefe fürs Haus. ii. Man muß eben Mann sein, um es zu bekennen: die Frauen sind besser als die Männer. Sie müssen schon mehr moralischen Werth in sich bergen, da sie ungleich mehr zu leiden und ungleich weniger Rech« haben. Man kann zugeben, daß die Pflichten in der Ehe dem Manne und der Krau zu gleichen Theilen auferlegt sind, aber die -asten außer je««« Pflichten sind eS^ nicht. Der Mann glaubt eben Alles zu thu», wenn er nach seiner Väter Weise das nöthige Geld schafft, was ein Haushalt allwöchentlich, dann vierteljährlich und schließlich zu Weihnachten, dem Schrecken aller Gatten und Väter, verschlingt. Aber, Mann, wieviel beanspruchst Du dafür! Du legst die wöchentliche Summe mit dem Ernste eines Spar taners in die Hand deiner Frau, mit einer Miene, die ihrem sorgenvollen, im voraus calculirenden Blicke möglichst stark impo- niren soll. Du hast alles Mögliche gethan und das Weitere ist Sache der Frau. Du hast geschafft, jetzt muß Sie schaffen. Aber Du hörst nur von theuern Preisen munkeln, Sie lernt sie direct an der Quelle kennen. Ihr Blick könnte wohl manchmal dem deinen imponiren, wenn Sie nicht eben sich nur Frau fühlte. (Ich sitze voraus, daß es keine Männin ist und daß Du dir von ihrem Pantoffel nicht imponiren läßt.) Sie fühlt sich nur Frau und imponirt dir nicht. Schwer beladen wankt der Markt korb ins Hau-, aber die Geldtasche ist jetzt eine öde Stätte. Sie hat geschafft, ihre Wangen glühen, aber das eigentliche Schaffen beginnt doch erst jetzt mitten unter den Attaken der Kinder. Die lieben Kinder sind eine wahre liebe Noth. Tausend Sor gen knüpfen sich an diese Engel de- EhehimmelS, aber die Freude über sie wandelt diese Sorgen in die köstlichste Würze. „Die Frau" lehret die Mädchen und wehret den Knaben. Der Beruf entfernt dm Mann vom häuslichen Herde, Er kann nun schon weniger Lheilhaber der täglichen Plage sein, die meist nach seiner Entfernung erst für die Mutter durch die geliebten Ebenbilder be ginnt. Natürlich sind die Jungen wieder die schlimmsten Ruhe störer. Dabei fördert die Hand der Mutter immer rüstig ihre Arbeit. Die Heimkehr de- Vater- und die Mittagsstunde läßt wieder Ruhe und Frieden einkehren, eine glückliche Pause, wäh rend der die beiden Gatten die Aelternfreude theilen. Aber dann geht der Vater wieder fort, und des Abend- ist er wohl auch nicht gleich Patriarch genug, sich den häuslichen Freuden sofort m widmen. Er hat'- trotz dem „Mann, schaff Geld" wirklich besser als die immer schaffende, immer zurechtweisende, immer ge nügsame Frau. Ich mag - ihm aber nicht verdenken, nach des TageS Last die Welt durch ein Bierglas zu beschauen oder sich in ihr durch die Zeitung umzuschauen. Jst's nun ein sogenannter guter Mann, so stellt er seine bessere Hälfte nicht zu lange auf die Probe, denn es ist ja welt bekannt, daß eine gute Frau ihre Ruhe erst findet, wenn sie alle ihre Häupter im Hause weiß. So folgt ein Tag dem andern u>ch der Ruhetag bringt vielleicht der Hausfrau die bescheidene Erholung einer „Landpartie". Dann naht der Markttag wieder. „Mann, diesmal reicht da- Geld »icht aus". — Es tbut ihm sehr leid, aber er hat kein Geld, schon „aus Grundsatz" nicht; das Budget ist felsenfest normirt. — „Ja aber..." — „Du mußt dich einrichten, liebe Frau". — Und Sie richtet.sich ein — auf ihre Kosten. Ein solcher Hausstand hat feine Glückseligkeit, und nimmer möchten Beide in den früheren Stand der Freiheit zurückkehren, trotz den theuren Preisen de- Ehestandes. Aber wo bleibt Theater, Concert und Ball! Freilich die Tage sind vorüber, wo sie diese Vergnügen sich erkauften, jetzt geben ihnen die Kinder Theater, Concert und Ball täglich gratis. Man mag das Leben einer Frau in allen Phasen verfolgen, sein vieles Leid und seine spärlichen Freuden abwägen, — eS wird immer der Lohn für all ihr Mühen in der Freude über wohlge- rathene Kinder und in deren Liebe zu ihr enthalten sein. Und wenn sie de- Abends müde die letzte Lampe löscht, seufzt die glück liche Mutter nicht: „Mit dem Gürtel, mit dem Schleier reißt der schöne Wahn entzwei". H Leipzig, den 19. Februar. An dem gestrigen Tage waren es 50 Jahre, daß fünf noch lebende Männer: der AppeUationSgerichtS-ViceprLsident Haase hier, der Geh.-Justizrath vr. Biener in Dresden, der Hofrath Prof. vr. Ritter ich hier, der Pastor emer. Preußer in Frelbergsdorf und der Pastor emer. Teichgräber Ln Oberlösnitz von der hiesigen philosophischen Facultät mit der Würde eines Magisters und Doctors der Philosophie bellehen worden waren. Sämmtliche Genannte erhielten von der gedachten Facultät Jubel diplome zugefertigt. Leipzig, den 19. Februar. Am 6. d. M. wurde der neu erwählte Pastor an der Thomaskirche, Herr Decan -echter, von der theologischen Facultät zu Göttingen dcmori» enug» in Aner kennung seiner Verdienste um die theologischen Wissenschaften, insbesondere um die ältere wie neuere Kirchengeschichte, zum Doctor der Theologie ernannt.
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