Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185802260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-02
- Tag1858-02-26
- Monat1858-02
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1858
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. lgev. mar. ^ 57. Freitag den 26. Februar. 1858. men. isch. sie. sie. »rg. e. ahn. re. z. Dr-d. om. dauw. nksurt. Wien. t. low. um. m. z 78; Span. S. 60; ilnleihr Lomb. rrschles. :o nach Gekün' i'/r :o nach rändert i'/s-ä; >>iritu<: Monat nehmer. ftsttagi nabme. l;- Nachrichten Uber vr. Nogel. Allgemein bekannt ist da- tramige Schicksal unsere- braven Lavd-manne- vr. Vogel, über da- un- bi» jetzt jedoch keine bestimmtere Nachricht zugekommen ist. So eben finde ich in Peter mann- Mittheilungen einen Brief de- bayrischen Reisen den Frh. vr. v. Neiman- an Se. Excellenz Frh. v. Bun- sen, der in Bettest Vogel'- zu wichtig ist, al- daß er nicht hier eine Stelle finden sollte. Er ist datkrt Alexandrien, 20. No vember 1857 und lautet wie folgt: Bei meiner jüngsten Reise (Juni bi- Nov. 57) an den Küstenstrichen Arabien- hatte ich viel Gelegenheit, über Cen- tral-Afrika Nachrichten einzuziehen und zu sammeln, indem ich aanz besonder- Djedda während der Zeit der Pilgerfahrt nach Mekka zu meinem Aufenthaltsorte erwählte, hier, wo der merk- »ürdige Zusammenfluß der verschiedensten Nationen mahomeda- aischm Glauben- geographische Forschungen am meisten begünstigt md erleichtert. In arabischer Tracht, von zwei mahomedanischen Dienern begleitet, galt ich selbst al- ein Tunesischer Pilgrim und in unbeargwohntem Verkehre mit den übrigen Pilgern gelang es »ir, eine Menge von nützlichen Notizen und Anhalt-punrten zu semmelu, indem ich vorgad, von Djedda über Suakin, Darf« «b Wadai nach «einer Heimath zarückkehren zu wolle«. Meine Kragen und Erkundigungen ln dieser Richtung mußten natürlich auf die Route unsere- unglücklichen Reisenden Vogel stoßen, von welchem schon zur Zeit meiner Abreise von Kairo so beklagenS- »rrthe Nachrichten über Tripolis eingelaufen waren. E- gelang mir, mehrere Pilger au- Wadai und den umliegenden Ländern aufzufinden, welche von der Reise de- Christen gehört und wenn auch unvollkommene, so doch berückflchtigung-werthe Nachrichten brachten. Die erste Nachricht erhielt ich von Schech Abdullah Auwad. Dieser, etwa 25 Meilen südlich von Wara au- dem Tribu- der Maffelit, hatte von den Reisen de- Christen Abd-el-Wahed (so nannte er Vogel) am Fittonsee, Medogo, Wadai und schließlich von seiner Ankunft in Wara beim Sultan Scherif gehört. Die Zeit dieser Ankunft versetzte er in den Monat November. Dort soll Abd-el-Wahed in der Stadt Wara gewohnt und in zahl reichen Au-flügen nach der Umgegend da- ganze Land „ausge schrieben" haben. Unweit der Stadt befinde sich ein heiliger Nerg, welchen nur der Sultan da- Recht habe zu besteigen; auch da- unterhalb desselben liegende Gebiet sei nur fiir große Schech- zugänglich und kein anderer LandeSeingeborner dürfe dasselbe be ttete». In und um diese- sei Vogel oftmals und lange ungehor sam den Warnungen herumgegaugen und habe hierdurch da- Miß trauen der Wächter erweckt, welche ihn eine- Tage- in der Nähe desselben überfallen, gefangen und seitdem in Ketten geworfen hatten. Eine Lödtung desselben soll nicht erfolgt sein. Zwei anbere Reger aus Wadai bestätigten im Allgemeinen die Wahrheit dieser Erzählung, jedoch konnten fie bet geringerem Grabe von Kenntnissen und geistigen Anlagen durchaus keine weitem Ausschlüsse über Land und Leute geben. Vom Sultan Scherif sagten sie, daß er ein harter und geiziger Mann sei. Einen anderen, bei weitem intelligenteren Erzähler fand ich bei meiner Rückkunft nach Kairo in der Person des Seid Moha- med il Schingiedi. Er beantwortete mir meine Fragm über das Schicksal unseres heldenmüthigen Reisende» mit genauen Details. Leider schien« fich nach diesen die unglücklichen Nachrichten des Schech Abdullah in gesteigertem Maße zu bewahrheiten. — Den ganz« Vorfall wie erster« berichtend bezeichnet er den sogenannten heilig« Berg" mit dem Namen Djebel it driat. Auf der Spitze desselben befindet fich eine große Gupa mit weiß übertünch- ten Stein«, um welche herum drei kleinere Gebäude derselb« Art «baut sind. D« Berg und die Gupa, stet- unbewohnt, «erden nur bei einem Thronwechsel von dem neuen Sultan erstiegen, welcher dort eine bestimmte Anzahl von Stund« bi- zum Aufgange oder Unter gänge eine- gewiss« Gestirne- zuzubring« hat, um dann herab- zusteige» und in fei«lichem Geleite in die Stadt Wara zurückzu- kehr« und als rechtmäßiger Herrscher bewillkommt zu werden. Niemand außer ihm hat jemals da- Innere der geheiligten Gupa gesehen und nur drei gewAe Schech- besitzen die Schlüssel zu den kleinen Gebäuden. Der Berg und eine geringe Umgebung, ge heiligt, werde von keinem Mo-lim bettete», vieiweniger könne ein Christ einen derartig« Versuch ungestraft wagen. Die Bewohner de- Landes schildert « al- roh und gewaltthärig. Die Ankunft de- Christen Abd-el-Wahed habe ihnen, fanatisch« Mo-lim-, nur wenig Freude verursacht, und dessen Spaziergänge in und außerhalb der Stadt seien ihn« im höchsten Grade unangenehm gewefen. Als man bemerkt habe, daß die meist« derselb« haupt sächlich in die Umgegend des heil. Berges stich gerichtet, und er ds« mehrmals schon am früh« Morgen gesehen wurde, sei die mit der Bewachung des hell. Berges beauftragte Mamoschaft hier von unterrichtet, ihm nachgefchlichen, und habe ihn überfallen und aekanaen. um ibn m tödten. Bi- hierher dleiöt S^id Mohamed bei wiederholten Unterhal tungen, welche ich mit ihm über diese Vorfälle gepflogen, seiner Erzählung stets getreu. Die Art und Weise aber, in welcher d« Tod de- unglücklichen Vogel «folgt sei, berichtet er mit sicht baren Zweifeln, indem er bald angiebt, die Soldaten de- Sultan hätten denselben au- eigener Machtvollkommenheit «schlagen, bald sagt, daß dieselben den Gesang«« vor den Sultan gebracht und dies« die Tödtung im Gefängniß befohlen habe. Mir schien e- oft, als ob der so gewandte Mann in diesem letzten Theile seiner Erzählung eine gewisse Befangenheit habe; meine Fragen über nähere Detail- schnitt er stet- mit dem einzigen Worte „balaloudu" — „sie tödtet« ihn" — kurz ab. Den Charakter de- Sultans Scherif beschrieb er al- höchst ungerecht und herrschsüchtig. Der hervorstechendste Zug desselben sei Habsucht; er besitze viele Flinten und Kanonen und fürchte seine Grenznachbarn gegen da- innere Afrika eben so wenig, al- die Engländer, und deshalb habe er sich nicht zu scheuen, wenn in seinem Lande ein Jnklis — Eng länder — ermordet würde. Nur mit Hussein, dem Herrscher von Darfür, suche er Freundschaft. > Dies« letzte Umstand ist jedoch, wie ich au- früh«« Erzäh lung« «einer Djedda« Freunde «fahren, nicht ^anz wahrheits gemäß, vielmehr bestehen gerade im gegenwärtig« Moment zwischen Darfur und Wadai Befitzstreitigkeiten, welche sehr wenig zu Gunst« des Sultans HrAein zu enden schein«. In Folge dessen trat dqs unglückliche Absperrungssystem Dar- fur's geg« Aegypten und das Berbot des Karawanenzuaes üb« Dongola ein, welche-, so streng aufrecht «halt«, diese- ganze Land bi- heute all« europäisch« Forschung« entzog« hat. D« Tod »nseres vortreffliche» vr. Voael dem Sultan ob« dessen Leute» zuzuschreib«, ist möglich« Weise nur ein Au-fluß persönlicher Abneigung Seid Mohameds. Die Widersprüche und Unbestimmtheit über dessen Tode-art und die bestimmt« Ver sicherungen des Gegenthenes durch Schech Abdullah schein« mir
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite