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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185803074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-07
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1858
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*a-m- »G Hle Lohn sicherer i. u. lt Maßregel Nach» ügm. «d. LeWger Tageblatt und Anzeiger. 66. Sonntag den 7. März. 1858. w. Kreuz. Nürnberg. aum. er Schwa«. türnberg. l Hamburg, ^ogne. . Kreuz. Baviere. ruhe, Hotel mb t Rom. weig, Statt L., Hotel tt : Schwan, «eig, Statt N»«b«a. Tiger. nv. kusfie. Md FejttOgt N«f»aib»e. > Mittwoch den 10. März d. I. Abends 1,7 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: 1) Gutachten de- Finanzausschusses über 3. eine der Ordonnanz des Communalgarden-Ausschusses zu gewährende Gehaltszulage, d. den Haushaltplan für 1858. Eventuell: 2) Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen, den Umbau des Packkammer- gebäudeS zur Aufnahme des Leihhauses und der Sparcasse betreffend. Va»L»- Briefe fürs Haus. IV. Wir kommen heute auf die in unserem zweiten Briefe auS- zesprochene Behauptung zurück, daß der größere Fond von Treue und Glauben im weiblichen Herzen ruht. ES gehört zu den Zeichen der gegenwärtigen Zeit, in welcher Weise „zarte" Verhältnisse unter den jungen Leuten entstehen, wie diese Bündnisse geknüpft, wie sie gelöst werden und mit welcher Eile ihnen andere folgen. „Unser Schuldbuch sei vernichtet!" — Wir unterschreiben den Satz gern: Diese moderne Art, Liebes verhältnisse anzuknüpfen, ohne sich de- Ernstes, der in dem Bunde zweier Herzen.liegt, bewußt zu sein, den grausamen Uebermuth, Herzen zu bethören Md übersättigt sich von ihnen abzuwenden, diese Liebe-art kannte im Allgemeinen die Vorzeit nicht. ES gehört oft unter sogenannten anständigen Leuten zum guten Ton,, ein oder gar mehrere zarte Verhältnisse zu haben, die in Wirklichkeit nicht unzarter gedacht werden können. Die Folgen für beide Theile können nur unheilvolle sein, da solche Bündnisse, abgesehen von dem Mangel der moralischen Basis, fast nie lange Dauer haben und selbst nach ihrer Lösung nachtheilig fortwirken. Selbst wenn in dm seltensten Fällen ein solche- Verhältniß sich zum ehelichen Lunde entwickelt, sind zumeist, wie die Erfahrung in gewissen Volksschichten gelehrt hat, die schlimmen Folgen für den Frieden der Ehe selbst nicht beseitigt. Dem Gegenstände seiner Wahl, der Gefährtin seine- Leben-, der Mutter seiner Kinder soll vor Allem die Achtung de- Manne- jugnvendet sein, die eine Grundbedingung de- wichtigsten Schrittes seine- Lebm- ist. Und welche Hölle ist eine unglückliche Ehe! Welche böse Saat keimt aus dem ehelichen Unfrieden für die Umgebung hervor! Welchen beklagen-werthen Einfluß übt er auf die armen urtheils- unfähigen Kinder au-, die täglich Zeugen der widerwärtigsten Scenen sind und Fluchen und Wehklagen, Haß und Verachtung an der Quelle kennen lernen, von der sie nur Segen und Liebe schöpfen sollen. Ader e- ist die Mutter, die bei solchen Scenen einer traurigen Ehe nach den weinenden Kindern faßt, nicht um sich mit diesem heiligen Schilde zu beschützen, sondern um die Kinder selbst vor den ZornauSdrüchen ihre- Gatten zu bewahren; e- ist die Mutter, die zunächst an ihre Kinder denkt, wenn keine andere Hülfe er übrigt, als sich für immer vom Manne zu trennen, sie ist es, die im eignen Unglücke da- bittere Loos der Kinder beweint, sei es »un, daß sie sich von ihr oder daß sie sich mit ihr vom Vater trennen müssen. — Gehr oft wird al- die Veranlassung de- ehelichen Unfrieden-, ja gar al- die Wurzel alle- UedelS die Schwiegermutter genannt, mehr noch die Mutter des Manne-, al- die der Frau, während man um so seltener die Schwiegerväter beschuldigen hört. ES ist eine natürliche Folge, daß die Schwiegermutter den jungen Ehe leuten ihre volle Theilnahme zuwendet, umsomehr, wenn e- die Mutter der Frau ist. Mann und Frau können sich Glück wün schen, in den häuslichen Angelegenheiten bei der Mutter bewährten Rath zu finden. Gewöhnlich kümmert sich auch nur die Mutter der Frau um die wirthschaftlichen Angelegenheiten der letzteren, und es kann ja nur dem Manne erwünscht sein, seine noch un fertige Frau in solcher Weise unterstützt zu sehen. Bi- hierher ist diese Einmischung eine wohlthätige, und bei nur einiger Lebens- klugheit der Schwiegermutter können keinerlei Ueberschreitungen über das weise Maß ihre- Rathes Vorkommen. Eine andere Gestalt nimmt die Sache , an, wenn sie durch ihre Tochter auf deren Mann einzuwirken, die Ansichten der mit denen ihre- Manne- überein stimmenden Frau umzuftimmeä sucht und überhaupt mit Wort und That gegen ihren Schwiegersohn operirt. Auf dieses Unterminiren de- ehelichen Boden- folgt dann in der Regel eine verderbliche Explosion, die ein Reliriren der Schwieger mutter zur Folge hat, und gewöhnlich kehrt dann angeblich wieder Ruhe und Frieden in Hymen- Tempel ein, und ist der Mann sonst brav, so kann man diesem Aurückziehen au- strategischen Gründen seinen Beifall schenken. Glücklicherweise kommen diese Ueberschreitungen Seiten der Mutter der Frau selten vor; um so öfter aber hört man darüber Klage erheben gegen die Mutter de- Manne-, da in diesem Falle die mütterliche Autorität mit dem Selbstständigkeit-bewußtsein der Schwiegertochter in Collision geräth. Es steht al- Regel fast ohne Ausnahme fest, daß die junge Frau nur mit Widerwillen die Einmischung der Schwiegermutter erträgt, im Zusammenleben mit der letzteren aber sich höchst un glücklich zu fühlen versichert. Wenn nicht die größte Herzlichkeit, Nachsicht und Lebensklugheit sich mit guter Sitte in allen Glie dern der Familie vereinigt, birgt dieses Zusammenleben allerdings die gefährlichsten Klippen für das Schifflein der Ehe. Hier geräth auch der arme Mann, wenn er nicht ein ganzer Mann sein sollte, in böse Dilemmcn und Klemmen. In dem oben angegebenen Falle konnte er bei Differenzen zwischen Mutter und Tochter seine ganze Gemüthsruhe behalten und als Philosoph Schweigen als Gold achten; die streitige Sache regelte sich immer von selbst und er konnte da- Uebel nur verschlimmern, wenn er seine Frau gegen ihre Mutter in überflüssigen Schutz nahm. Hier aber hat die Gemüthsruhe ein Ende. Hier kommt der Mann in die unbehag liche Lage, unausgesetzt die Pflichten gegen seine Mutter und die gegen seine Frau scharf abzuwägen und al- weiser Salomo Jedem da- Seine zuzutheilen. Das kann freilich der Hundertste nicht, und e- werden hierzu neben Herzensgute und ruhiger ManneS- würde doch auch einige diplomatische Fähigkeiten erfordert. Aber dieser Dreiklang fehlt den Meisten, man greift vielmehr sofort
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