Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185803105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580310
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-10
- Monat1858-03
- Jahr1858
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1858
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Bekanntmachung. DaS dem Rathe dieser Stadt ertheilte Recht zur Herausgabe eines Lokalblattes, welches unter dem Titel „Leipziger Anzeiger" seither mit dem hiesigen im Eigenthume Herrn Polz befindlichen Tageblatte vereinigt gewesen ist, soll mit dem dieSfallsigen Verlag-rechte von und mit dem 1. Januar 1859 an anderweit auf sechs Jahre dem Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten, pachtweise überlassen werden und eS ist hierzu der SO. März d. I. terminlich anberaumt worden. Pachtluftige haben sich daher gedachten Tages Vormittags um 11 Uhr bei der Rathsstube, wo auch inzwischen die Bedingungen eingefehen werden können, zu melden, ihre Gebote zu thun und sich weiterer Benachrichtigung zu gewärtigen. Leipzig, den V. März 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. VcffentUche Sitzung der polytechnischen Gesellschaft den 8. Januar 1858. Nach Verlesung de< Protokolls fragt Herr Direktor Wieck auf Veranlassung des Herrn vr. Reclam an, ob von den An wesenden Versuche gemacht worden seien, das Solaröl, von wel chem Herr Petersen in voriger Sitzung eine bedeutende Quan tität zur Verfügung gestellt habe, zu brennen und bittet um Mittheilung der erlangten Resultate, vr. Reclam theilt mit, daß seine Versuche, das Solaröl in einer Gewecke'schen Lampe zu brennen, von keinem günstigen Erfolge gewesen seien, indem die Flamme nur wenig geleuchtet und gerußt habe; dasselbe Resultat wird auch von anderer Seite bestätigt; dagegen bemerkt Herr Wieck, daß Herr Schultze ihm mitgerheilt habe, das Solaröl brenne sehr schön, vr. Hirzel erinnert daran, daß Herr Peter sen in seinem Vortrage ausdrücklich bemerkt habe, daß man die Oellampen etwas umändern müsse, wenn man Solaröl darin brennen wolle und diese Umänderung werde jedenfalls vorzüglich auf einer Vergrößerung de- Luftzutritte- beruhen und namentlich auf einer Verstärkung de- inneren LuftstromeS, daher habe auch die Lampe von Hohmann in Minden so ausgezeichnet schön gebrannt, weil durch den nach auswärt- gewölbten weiten Cylin- der ein starker Luftstrom ermöglicht sei. Eine Anfrage, ob und wo das Solaröl hier käuflich zu haben sei, wird dahin beant wortet, .daß der Vertrieb desselben in Leipzig dem Kaufmann Herrmann im Brühl übergeben sei. Zur Tagesordnung übergehend theilt Herr Wieck mit, daß als aufzunehmende Mitglieder angemeldet worden seien: Herr Zimmermeister Weberi - Kaufmann Schwalb.) H'"" Wi-ck. - Friedrich Ferdinand Strauß von Herrn Lackirer H offmann. Hierauf wurde zur Wahl der in voriger Sitzung vom 11. De- cember angemeldeten Herren: Uhlig, EommiS; SchwarzwLl - ler, Gecretair de- landwirthschaftlichen Kreisverein-; Glasermeister Brünner; Schieferdecker Carl; Aimmermeister Staritz ge schritten und dieselben einstimmig als Mitglieder der Gesellschaft ausgenommen. — Im Fragekasten fand sich die Frage: „wodurch unterscheiden sich Tanne, Fichte und Kiefer", welche eine kurze Beantwortung durch Herrn Hofmeister erhielt. Herr Wieck macht die erfreuliche Mittheilung, daß da- Gesell schaftsmitglied Herr Ambrosius Abel, Buchhändler, der Gesell schaft die bis jetzt erschienenen 10 Bände seines Verlag-werkeS: „An der Natur. Die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Natur wissenschaften " für die Bibliothek geschenkt habe und er spricht im Namen der Gesellschaft den wärmsten Dank für diese- werth volle Geschenk aus. Herr Hofmeister hält einen längeren geschichtlichen Vortrag über Mörtel und Cemente. Er erwähnt, daß wenn man die Bauwerke der alten Griechen und Römer, nicht blos wegen ihrer Form, sondern auch wegen ihrer Festigkeit bewundere, letzteres aus wenigstens drei Gründen nicht zu rechtfertigen sei; denn man be denke zu wenig, daß sich nur wenige dieser Gebäude bis zum heuti gen Tage erhalten, und daß die meisten schon längst spurlos von der Erdoberfläche verschwunden seien; ferner gehe aus den Mit theilungen von Plmius und Vitruvius auf das Bestimmteste her vor, daß man in Rom durchschnittlich sehr schlechten Mörtel zum Bauen benutzt habe, indem man sich wie heutzutage nach den vorhandenen Materialien und Geldmitteln richten mußte und außerdem sei in jenen Ländern die Natur bedeutend milder al bet uns. Man habe im Gegentheil heutzutage viel besseren Mörtel und Cement, weil man die Bedingungen des Erhärtens jetzt kenne, während früher alle Kenntnisse nur zufällige ode^ rein auf Erfah rung beruhende gewesen seien. Selbst die Bauten aus dem Mittel- alter liefern den deutlichsten Beweis, daß man auch zu dieser Zeit verstanden habe, guten Mörtel anzufertigen. Die Bestandtheile des gewöhnlichen Mörtels seien gebrannter und gelöschter Kalk nebst Sand. Hierbei sei e- gut, wenn der Sand möglichst eckig und mit scharfen Kanten versehen sei; die Erhärtung diese-Mör tel- beruhe allein nur auf der Anziehung der in der Luft enthal tenen Kohlensäure und der Bildung von krystallinischem kohlen - sauren Kalk, welcher die einzelnen Steine fest verkitte. Diese Kohlensäure-Ausnahme gehe aber sehr langsam von Statten und daher sei eS begreiflich, daß solcher Mörtel erst nach Verlauf von Jahrhunderten ganz erhärten könne. Zufällig hätten die alten Römer, die besonder- bei Rom ganze Hügelketten bildende soge nannte Puzzolane und später den nahe verwandten, im Brohlthal unweit Bonn vorkommenden Traß aufgefunden und die Eigen schaft derselben, im Wasser rasch zu erhärten, entdeckt und sie hätten diese Materialien zu ihren Wasserbauten benutzt, ohne zu wissen, welchen Bestandtheilen dieselben ihre merkwürdigen Eigen schaften verdanken. Erst der Engländer Smeaton habe im Jahre 1756 den Anstoß zu der verbesserten Cement-Fabrikation gegeben und der von seinen Landsleuten so überaus verehrte fran zösische Ingenieur Vicat habe die Fabrikation von künstlichem Cement mit vielem Erfolge betrieben, nachdem er auf empirischem Wege die Bedingungen dazu entdeckt halte. Doch habe erst Pro fessor Fuchs im Jahre 1832 durch mühsame Forschungen den
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