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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185411041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18541104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18541104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-11
- Tag1854-11-04
- Monat1854-11
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1854
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.4 - « * c < und Anzeiger. i-tzF 308. Sonnabend den 4. November. 1854. Bekanntmachung. Zum Besten der Armen wird auf hiesigem Stadttheater Sonnabend den 4. November d. I. Giralda oder Geheimniß und Liebe, romantisch-komische Oper in 3 Acten von Scribe, übersetzt von W. Friedrich, Musik von A. Adam, zur Aufführung kommen. Wir hoffen auch diesmal auf eine zahlreiche Theilnahme des geehrten Publicums, schon mit Rücksicht auf den gemeinnützigen Zweck der Vorstellung, rechnen zu dürfen und bemerken, daß Herr Bernhard Schwabe ^uu. (Firma: Friedr. Bernh. Schwabe) sich der Besorgung des CaffengeschäftS gütigst unterzogen hat, Bestellungen auf Billets aber an der Theaterkasse angenommen werden. Leipzig, den 1. November 1854. Das Armendireetorirrm. Landtagsmittheilungen. Achte öffentliche Sitzung der zweiten Kammer am 2. November. Veräthung de- speciellen LheilS des Deputationsberichts über die Gtvafprocrßordnung. Eine Mhüftt DBNW entspann sich hierbei über de» Minori- tätSantrag (Referent Scheibner) zu Art. 29L des Entwurfs, «onoch sowohl die Anwendung der vorgeschlagenen Freisprechungs formeln „klagfrei" (da- bisherige „im Mangel Verdacht-") und „straffrei" („gestalten Sachen nach"), als die beabsichtigte Beibe haltung der Freisprechung von der Instanz (mit der Formel: „Aus Mangel an vollständigem Beweise der Schuld") gemißbilligt und an deren Stelle die einfache Freisprechungsformel: „Nicht schul dig" vorgeschlagen wird. Dieser Minoritätsantrag ward mit 36 Stimmen angenommen und demgemäß beschlossen, den Gesetz entwurf dem entsprechend abzuändern. ES lag ferner zu Art. 332 d ein Minoritätsantrag (v. Crie- gern und Anton) vor, dahin lautend, daß die Entscheidung dar über, ob die nach diesem Artikel zulässige Verpflichtung der Zeugen und Sachverständigen durch Handschlag an Eidesstatt erfolgen könne, nicht, wie im Entwurf geschehen, von der Zustimmung des Angeschuldigten, sondem lediglich von dem Ermessen des Richters abhLugen solle. Die Kammer versagte gegen eine Minderheit von 12 Stimmen dem Anträge ihre Zustimmung. Endlich hatte noch die Minorität (vr. Haase und v. Erle gern) zu Art. 401a den Wunsch geäußert, es möchte das Ver bot öffentlicher Vergnügungen an dem Tage einer Hinrichtung ausdrücklich bei der Regierung beantragt werden. Man lehnte dies mit überwiegender Mehrheit ab, genehmigte dagegen den Schluß- antraa de- Bericht-: „die Staatsregierung zum Erlaß einer pro visorischen Laxordnurw für Strafsachen zu ermächtigen und den Kammern nur da- Recht der Prüfung und Genehmigung einer definitive« Taxordnung vorzubehalten", einstimmig. Hiermit war die Berathung über den Entwurf der Strafpro- ceßordnung geschloffen!; von einer definitiven Abstimmung über das Gesetz mußte jedoch zur Zeit abgesehen werden. Nach dessen Erfolg trug Vicepräsident v. Criegern den Be richt der ersten Deputation über den ersten Lheil de- königlichen DeeretS vom 10. Oktober 1854, die Landtagsordnung und den Aufwand der Kammerpräsidenten betreffend, vor. Bei der durch Namensaufruf erfolgenden Abstimmung nahm die Kammer den Antrag, daß der ältere provisorische Entwurf der Landtagsordnung mit den zu selbigem beschlossenen oder noch festzusetzenden Abän derungen als Norm diene, mit Stimmeneinhelligkeit an. Ein gleiches Ergebniß hatte die namentliche Abstimmung, al- darnach Abg. Echarti Namen- der zweiten Deputation über den zweiten Theil des gedachten Decrets Bericht erstattete und an dessen Schluffe den Vorschlag machte, es möge den Kammerpräsidenten zur Ent schädigung für den ihnen durch ihre Stellung erwachsenden außer ordentlichen Aufwand anstatt de- von der Regierung beantragte« monatlichen Quantums von dreihundert Lhalern der doppelte Be trag der TageSgelder eines Abgeordneten gewährt «erden. Die Krebsschaden aller Erziehung. Au allen Zeiten hat man eS als heilige Pflicht angesehen, sich um die Generation der Zukunft zu bekümmern. Auf sie bauen wir ja unsere Hoffnungen, unser Streben; sie ist da- schönste Denkmal für uns, wenn sie aufblüht an Körper und Geist; sie ist aber auch ein Fluch für uns, wenn sie durch unsere Nachlässig keit verdirbt und zu Grunde geht. Eine brave Jugend heranzu bilden, muß also da- Werk und die Aufgabe eine- jeden Bürger- sein. — Da nun in diesem Blatte die Sache der Erziehung schon oft angeschlagen worden ist, so erlaubt sich auch der Einsender dieser Zeilen, wieder einmal einige Wörtlein darüber fallen zu lassen, um anzuregen und aufmerksam zu machen. Es giebt ungemein viele Dinge, welche eine gute Erziehung stören können, Dinge, die oft an sich ganz unschuldig auSsehea, aber, beharrlich fortgesetzt, viel Unheil stiften und zu wahren Krebs schäden werden. Dazu gehört vor Allem die Schmeichelei. Sie kommt aus der schönsten Quelle, aus der Vater- und Muttev- zärtlichkeit. In so fern thut es mir fast weh, sie anzugreife»; aber da ich wohl weiß, welche schlimme Eigenschaften durch fort gesetzte Schmeichelei angebahnt werden, so setze ich getrost da- Messer an. Worin besteht aber da- Schmeicheln? In Worten. „Ach da- schöne Kind! ach, ist das ein herrliche- Mädchen", kommt alle Lage vor bei Wärterinnen und Müttem. Aber auch durch die That schmeichelt man. Man überhäuft da- Kind mit Putz und Schmuck, und wenn man dann da- kleine Dämchen so recht niedlich angezogen hat, wird es auf den Stuhl gesetzt »ad eine wahre Huldigu^ vorgenommen. DaS sieht nun zwar sehr un schuldig auS. Aber man bedenke doch, daß alle Eindrücke ffch in der Seele summiren, und keine Gewalt von außen später avziehen kann. Was Wunder dann, wenn endlich ein brennende- Gefühl von Eitelkeit, Stolz und Dünkel sich im Kinde frstsetzt. Und wie schlimm das ist, wissen Aeltern und Lehrer recht gut. Man wage
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