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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185803236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-23
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1858
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1122 Bekanntmachung. Seit einer Reibe von Jahren fand auf dem städtischen Holzhof allhier unter Andern, auH ein Verkauf von weichem und bartem Holze in kleinen Gebinden ä 1, 2, 3, 4 und L Ngr. statt, die zum Klafterpreise, nur unter Hinzurechnung de- Arbeitslohns, abgegeben wurden. Diese Einrichtung hat sich eben so als wahre- Bedürfnis wie als Wohlthat für einen ansehnlichen Theil der hiesigen Einwohnerschaft, nicht minder als wirksames Vorbeugung-mittel gegen Verarmung erwiesen. Zufolge obrigkeitlicher Bekanntmachung sieht jedoch demnächst das gänzliche Aufhören jede-Verkaufs auf dem städtischen tzolzhos bevor, weSbalb die Holzhofverwaltung auch jenen Kleinverkauf vom 1. künftigen MonatS an Ihrerseits einstellen wird. Um nun die wohltätige Einrichtung dem becheiligten Publicum noch ferner zu erhalten, haben wir beschlossen, diesen Verkauf vom I. April d. I. für Rechnung der Armenanstalt bis auf Weiteres zu übernehmen, wozu der Stadtrath, um den guten Zweck durch möglichste Koftenersparung zu fördern, mit dankenSwerther Bereitwilligkeit unS einen Lager- und Verth,'ilungSplap auf dem Holzhof unentgeltlich bis auf Widerruf überlassen hat. Die neueingeführten Holzmarken werden für Rechnung der Annenansralt vom 1. künftigen Monats an sowohl in der Erpedition des Holzhofs, als auch auf dem Bureau der Armenanstalt im Gewandhause gegen Erlegung des darauf bemerkten Betrags abgegeben. Leipzig, am 20. Mürz 18L8. Das Armendirectorium. OeMntlichc Sitzung -er polytechnischen Gesellschaft den 5. Februar 1858. Nach Verlesung de- Protokolls der vorigen Sitzung macht Herr Director Wieck die Mittheilung, daß als aufzunehmende Mitglieder angemeldet worden seien: Herr Klempnermeister Carl Theodor Müller, vorgeschlagen von Herrn G. A. Rohland. Herr Alfred Helbing, Lehrer, f vorgeschlagen von Herrn - L. Selmer, Kaufmann, j Oskar keiner. Hierauf wurde zur Wahl der in voriger Sitzung vom 22. Jan. angemeldeten Herren. Musikalienhändler C. F. Kahnt, vr. pdil. C. L. Schöpfer, vr. E. Samostz, Kaufmann Julius Haeckel, Tischlermeister Robert Müller und Glasermeister Herrmann Mühlig geschritten und dieselben einstimmig als Mitglieder der Gesellschaft ausgenommen. Im Fragekasten fanden sich folgende drei Fragen: 1) Ist es erlaubt, über Schätzung der Biere und das Ver- hältniß der sächsischen und bayerischen zu sprechen ? Ein Vortrag hierüber würde in einer der nächsten Sitzungen gehalten werden. Herr Wieck antwortet hierauf im Namen und in Uebereinstim- mung mit den anwesenden Mitgliedern, daß ein solcher Vortrag gewiß von großem Interesse sei. 2) Haben die in öffentlichen Blättern so oft angekündigten Pomaden und Extracte wirklich eine so große Einwirkung auf die Haut, daß sie neuen Haarwuchs Hervorrufen und die Gesichtsfarbe erfrischen und beleben? Einer, der schon mehrere vergebliche Ver suche gemacht hat, ohne von den betreffenden Firmen sein Geld zurück gefordert zu haben, aber gerne wissen möchte, ob die Sache auf bloßer Geld- und Beutelschneiderei beruht! Herr Wieck übergiebt diese. Frage Herrn vr. Hirzel zur Beantwortung in einer der nächsten Sitzungen. 3) Macht das Sohlen-Oleat die Sohlen dauerhafter? und woraus besteht es ? In Bezug auf diese Frage, ob da- Sohlen- Olear die Sohlen dauerhafter mache, wird von mehreren Seiten eine bestätigende Antwort gegeben und mitgetheilt, daß solche Soh len sehr praktisch sind und keine Feuchtigkeit durchlassen; doch be merkt Herr Schuhmachermeister Martin, daß das Firnissen der Sohlen vom Schuhmacher aus nicht gemacht werden könne, da es zu lange aufhalte; man müsse sich die Schuhe selbst firnissen oder vom Lackirer firnissen lassen; auch Herr Schuhmachermeister Vogt bestätigt, daß ein Firnissen der Sohlen zweckmäßig sei und zu diesem Zwecke dient das erwähnte Sohlen-Oleat, welches daher jedenfalls in seiner Zusammensetzung wenig von den gewöhnlichen Firnissen abweichen wird. Ein Mitglied der Gesellschaft machte außerdem die Mittheilung, daß er auf Empfehlung eine- Arztes hin, neue Stiefeln immer erst so oft mit Leinölfirniß an den Sohlen bestreiche, bis kein Firniß mehr eindringe und empfiehlt diese einfache Manipulation als sehr wohlthätig für die Gesund heit, da man nicht so leicht feuchte Füße erhalte. Herr Vr. Ditt - rich wünschte zu wissen, woraus überhaupt wasserdichte Schuhe gemacht werden, worauf Herr Wieck erwiederte, daß man hierzu mancherlei Substanzen, namentlich aber Kautschuk und Gutta- Percha benutze. Herr Vogt bemerkt noch, daß wenn man Stie fel« oder Schuhe wasserdicht machen wolle, die erste Hauplbe- dingung doch immer die bleibe, daß die Artzeit gut sei. Herr Wieck zeigt der Gesellschaft einen Bleistiftspitzer vor, welchen Herr CrusiuS mitgebracht hatte und theilt mit, daß solche schon im Jahre 1829 in Frankreich gemacht worden seien. Das Prinzip ihrer Einrichtung ist dasselbe wie bei den in einer früheren Sitzung vorgezeigtrn kleinen amerikanischen Bleistift spitzern, welche letztem daher nur in Bezug auf ihre Einfachheit etwas Neues waren. Der ebenfalls früher erwähnte und vorgr- zeigte Bleistiftspitzer mit Hobel von Herrn Galle in Leipzig ist dagegen der Construction nach ganz neu. Herr Wieck geht hierauf zur Beantwortung der in voriger Sitzung gestellten Frage in Bezug auf beste Construction von Hufeisen (siehe Protokoll der Sitzung vom 22. Januar) und er wähnt, daß er die Stolleneinrichtung, wenn sie gut gemacht sei, doch für nützlich halte. Er empfiehlt dem Fragesteller die in neuester Zeit erschienene Schrift: „Vollständige Belehrung über die neue Construction der Hufeisen mit abnehmbaren Einsatz- Stollen, sowie über die neuerfundenen Noth-Hufeisen nebst aus führlichen Regeln über die neuesten Vortheile eines guten Hufbe schlags vom Verfasser des kleinen Stallmeisters. Dresden, H. Klemm, 1858." — Herr Wieck theilt aus dieser Schrift besonders folgenden wichtigen Punct mit: „das bisher nothwendig gewesene Abreißen der Eisen beim jedesmaligen Schärfen der Stollen war, wie Sachkennern bekannt ist, stets mit Benachthei- ligung, oft mit Beschädigung des Hufs verbunden, zugleich aber auch eine Quälerei der Pferde. Diesem Uebel abzuhelfen, erfand man Hufeisen mit Schraubenstollen, die nicht an das Hufeisen festgeschmiedet, sondern vermittelst ihrer Schraube an- und abge schraubt werden konnten, ohne daS Eisen abnehmen zu müssen. Diese Einrichtung war aber, besonders bei Zugpferden, hinsichtlich ihrer Dauer nicht immer genügend und verschiedenartige Versuche führten endlich zur Erfindung der wesentlich praktischeren und dauerhafteren Hufeisen mit eingesetzten und blos durch Qver schrauben gehörig befestigten Stollen, die vermittelst Schrauben ziehern bequem abgenommen und in wenig Minuten zu jeder Zeit und an jedem Orte geschärft werden konnten, ohne daS Hufeisen früher abnehmen zu müssen, als dies durch den Nachwuchs des Hufs nothwendig wird. Die hieraus entstehenden Vortheile sind, sehr einleuchtend. Eben so bemerkenswerth und wichtig sind die neuerlich von Herrn Ignaz Stelzig in Prag erfündenen und in den k. k. österreichischen Staaten patentirten Noth-Huf eisen, für solche Fälle, wo es auS irgend einer Ursache nicht thunlich ist, das Pferd in der gewöhnlichen Weise zu beschlagen. Bei dieser Einrichtung ist der ganze untere Theil oder das Eisen selbst von feinem Gußeisen und ein weiter, oberhalb um den Huf aehender Reif besteht in einem sehr festen Gummiringe von 2/4 Zoll Breite und 1/4 Zoll Stärke. Der Gummiring ist nirgends be festigt, sondern nur vorn in einen Haken lose eingeklemmt. DaS Ganze wird dem Pferde gleichsam wie ein Schuh angezogen, in dem man zunächst den Huf durch den elastischen Ring steckt, hierauf das Pferd genau auf das Eisen treten läßt und nun die zu beiden Seiten am Hinteren Ende befindlichen eisernen Haken in den Ring einhakt. Man kann auch die beiden Haken zuerst einhängen und dann den Gummiring vorn über den Haken her vorziehen und dort einklemmen. DaS Ganze schließt so gut und fest an, daß das Pferd, wenn sonst die Beschaffenheit des Fuß übels es gestattet, zu jeder Arbeit gebraucht werden kann. Das Nothhufeisen ist etwa- schwächer und schmäler als ein gewöhn liches Eisen, erhält aber hinreichenden Halt durch ein die beiden Arme verbindendes Kreuz, welches zugleich zum Schutz der Sohle dient. Die Hinteren Enden haben keine eigentlichen Stollen, aber
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